10-01-2011

Erweiterung eines Wohnhauses in Melbourne

Andrew Maynard,

Peter Bennets,

Melbourne, Australien,

Housing, Ville,

gleichzeitig,

Holz, Metall, Zement,

Verbindung zwischen historischer und zeitgenössischer Architektur: Das Projekt Vader house von Andrew Maynard fügt ein wichtiges Dach ein sowie Lösungen, die Innen und Außen miteinander kombinieren und das Design der Einrichtungen und die Wahl der Fußböden beeinflussen und somit den Ausbau einer kleinen Wohnung in Melbourne bewerkstelligen.



Erweiterung eines Wohnhauses in Melbourne Als das Buro Andrew Maynard den Auftrag fur die Renovierung und den Ausbau eines historischen Wohnhauses mit quadratischem Grundriss auf zwei Stockwerken erhielt, das an der Westgrenze eines kleinen Grundstucks von Fitzroy steht, dann ist es den Bewohnern dieses Vororts von Melbourne sicher nicht sehr ungewohnlich vorgekommen, als sie zwischen den Dachern der flachen Hauser ein metallische schwarze und spitze Uberdachung hervorstehen sahen. Wenn man gewohnt ist, in die kontinuierliche Erneuerung der Galerien und Geschafte involviert zu sein, die Moden, Kunst, Musik und Design anbieten, dann ist der Bewohner dieses Viertels, das zu den bekanntesten und lebendigsten der Stadt gehort, sicher nicht geschockt, wenn er einen historischen Flachbau aus Backstein so kuhn in die Hohe steigen sieht.
Das geschlossene und in sich abgeschlossene Aussehen dieses Grundstucks, das im Suden und Osten von einer Mauer abgegrenzt wird, hat den Planer angeregt, nach oben zu gehen mit einem architektonischen Zeichen, das sich in der Form und in der Farbe durchsetzt – ein Spitzdach aus schwarz lackiertem Stahl, das im Suden und im Osten auf der Umfriedungsmauer aus roten Backsteinen ruht und sich dann fortsetzt und im Norden abschlie?t. Auf diese Weise wurde aus dem Raum des Hofs ein neues und doppelt raumhohes Ambiente geschaffen. Wenn der gesamte Vorbestand darauf ausgerichtet ist, die Wohnung vor den Blicken und dem Eindringen der Au?enwelt zu schutzen, so liest man die gegenwartige Geste des Projekts als komplette oder teilweise Offnung. Erganzend zur spitzen Metalluberdachung finden sich hier die Brise-Soleil aus lackiertem Stahl wie Giebel, die nach Osten auf die Stra?e und nach Westen auf den Hof mit dem Schwimmbad und das quadratische vorhandene Gebaude blicken. Ihr Muster fuhrt dazu, dass das Innere des neuen, durchgehend hohen Korpers, das Licht von zwei Seiten erhalt, da die anderen beiden komplett geschlossen sind, wahrend man von au?en nur wenig von dem Leben im Inneren erahnt und von daher die Privatsphare des Hauses geschutzt wird.
Als Open Space konzipiert, beherbergt das neue Gebaude die Kuche, ein einziger Raum mit einem Esstisch und zentralem Herd mit einer machtigen Abzugshaube, die von der Decke herunterkommt. Diese Kuche wird mit einer Wand im Suden von den Serviceraumen, der Garage und dem Badezimmer getrennt. Uber diesen Raumen entwickelt sich – dank der Walmflachen des Dachs – ein anderer Raum, der als Erganzung zum Tagesbereich eingerichtet ist, der auf die Kuche blickt.
Der Entwurf geht bis in das Detail der Einrichtungsgegenstande, die nach Ma? und im Einklang mit der Architektur entwickelt wurden: Die Fensterrahmen und Turen sind aus schwarz lackiertem Metall, der Raum unter der Treppe ist ein Schrank, in dem die Kuchengerate untergebracht sind und daruber befindet sich die eigentliche Treppe aus gemustertem und rot gestrichenem Blech. Durch eine Schiebetur getrennt, schaut das Bad auf den Garten im Norden, ein Erdstreifen, der das Haus von der Holzwand trennt, die die Grenze zum anliegenden Gebaude markiert. Eine besondere und zentrale Rolle spielt die Beziehung zur Natur, die dank der gro?en verglasten Oberflachen Teil des Zimmers wird: Die Position des Waschbeckens an der Glaswand verbindet die Betrachtung der Landschaft mit der Gewohnheitsgeste des Hande- und Gesichtwaschens.
Das Verbindungselement zwischen Alt und Neu ist der Hof-Garten, in dem ein Thermalschwimmbad eingerichtet wurde mit einem Holzschiebedach. Die Wahl des polierten Zements fur den  Fu?boden der Kuche und die Holztafeln fur die Au?enflachen im Hof stellen die normalen Verwendungszwecke auf den Kopf und setzen die Innenraume mit den Au?enraumen in eine durchgehende Beziehung, im Einklang mit dem Muster des Brise-soleil und mit den vertikalen Trennungen, die hier gro?en, sich buchseitenartig offnenden verglasten Wanden anvertraut wurden.

von Mara Corradi

Entwurf: Andrew Maynard, Mark Austin, Matthew McClurg (AMA)
Bauherr: Privat
Ort: Fitzroy, Melbourne (Australien)
Bruttonutzflache: 155 m2
Fertigstellung: 2008
Bauunternehmen: Enviroline
Brise-soleil aus schwarz eloxiertem Aluminium
Fenster und Turen aus Stahl
Treppe aus gefalztem Stahlblech, lackiert und rutschfest
Uberdachung aus Holz mit Stahlstruktur und Dammmembran aus Bitumen
Fotos: Peter Bennetts

www.maynardarchitects.com

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