Für die Arbeit der Bundesschule Aspern erhielt das Architektenbüro Fasch & Fuchs Architekten den internationalen Architekturpreis Barbara Cappochin. Der „Cava Arcari“, der von David Chipperfield Architects in den Berici-Hügeln entworfene Mehrzweckraum, gewinnt den Regionalpreis. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober im Palazzo della Ragione in Padua statt.



Die Gewinner des internationalen Architekturpreises Barbara Cappochin<br />

Die offizielle Zeremonie zum Abschluss der neunten Ausgabe des internationalen Architekturpreis Barbara Cappochin findet am 26. Oktober im Palazzo della Ragione in Padua statt, aber die Namen der Gewinner sind bereits seit dem 31. Juli bekannt. Der internationale Architekturpreis geht an das österreichische Architektenbüro Fasch & Fuchs Architekten für das Projekt „Bundesschule Aspern“, während der den Arbeiten in Venetien gewidmete Preis, der Regionalpreis, für das Sanierungsprojekt der „Cava Arcari“ in den Berici-Hügeln an den Architekten David Chipperfield geht.

Der von den Architekten Hemma Fasch, Jakob Fuchs und Fred Hofbauer von fasch&fuchs.architekten entworfene Neubau der Bundesschule Aspern im Wiener Stadtteil Seestadt Aspern gilt als Meilenstein in der Entwicklung der österreichischen Schularchitektur. Das Gebäude, das bereits für den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur - Mies van der Rohe Award 2019 ausgewählt wurde, wurde von der internationalen Jury des Barbara Cappochin Architekturpreises unter dem Vorsitz der Architektin Ilaria Becco, Mitglied des Nationalrates der Architekten, Planer, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger, besonders geschätzt. Im Rahmen des Projekts würdigte die Jury eine kohärente Umsetzung der Bedürfnisse einer zeitgenössischen Schule, die auf neuen Bildungskonzepten und offenen Lernmethoden, auf einer transversalen Zusammenarbeit zwischen mehreren Klassen basieren, in Architektur.

Für den internationalen Teil des Barbara Cappochin Architekturpreises vergab die Jury außerdem drei Lobende Erwähnungen. Die erste geht an ein österreichisches Projekt, Bergkappelle Wirmboden in Schnepfau in Österreich, des Büros Innauer Matt Architekten. Ein kleines Gebäude, aber mit einer starken emotionalen Komponente, die es geschafft hat, sich auf die Unermesslichkeit der umgebenden Landschaft zu beziehen.
Auch das Projekt Botanic Garden Art des japanischen Architekten Junya Ishigami hat eine starke emotionale Komponente, die mit einer Lobenden Erwähnung ausgezeichnet wird. In diesem botanischen Park in der Präfektur Tochigi, Japan, schuf der Architekt eine „gebaute Landschaft“. Die natürlichen Elemente, Bäume und Wasser, sind die Baumaterialien, mit denen er einen freien und poetischen Raum kreierte, der als „Innenraum“ wahrgenommen wird, gleichwohl er sich im Freien befindet.  Die dritte Lobende Erwähnung erhielt das Projekt von H&P Architects „Brick Cave“, gebaut in einer Vorstadtgemeinde von Hanoi, Vietnam, wobei durch einen Hohlraum eine große Hülle geschaffen wurde, so dass die Residenz in sich selbst geschlossen ist. Ein Filter mit Licht- und Schattenspielen, der Familien- und Wohnräume vor der Negativität der Umgebung schützt.

Der regionale Architekturpreis Barbara Cappochin ist Werken vorbehalten, die in der italienischen Region Venetien entstanden sind. Gewinner ist das Sanierungsprojekt des stillgelegten Bergwerks „Cava Arcari“ in den Berici-Hügeln des Architekten David Chipperfield. Ein Projekt, bei dem die kulturelle Dimension im Vordergrund steht, realisiert mit nur zwei Materialien: Steinplatten Pietra Bianca aus Vicenza und Wasser. Der multifunktionale Raum ist im Wesentlichen das Ergebnis eines Leerraumprojekts, bei dem kleine Eingriffe den Charme des Ortes unterstreichen und die Lichter die gemeißelten Steinbruchschnitte, die an Decke und Wand zu sehen sind, hervorheben. Im Rahmen des Regionalpreises gehen zwei Lobende Erwähnungen an den „Nuovo Polo Urbanistico der Università di Padova”, der von der Gruppe Progez Spa, Pooleng Srl, Manens Tifs Spa, Paolo Portoghesi Architetto entworfen wurde und an das „Final Out Come – Amaa Workshop“, das industrielle Sanierungsprojekt des Architektenbüros Amaa Collaborative Architecture Office for Research and Development, das in einem bestehenden Gebäude in Arzignano ein kleines unabhängiges Gebäude für den neuen Hauptsitz von Amaa geschaffen hat.

 

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Barbara Cappochin Biennale Internazionale di Architettura


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