Berger+Parkkinen Architekten entwirft The Chapel in der Steiermark, Österreich

Alfred Berger und Tiina Parkkinen, Gründer von Berger+Parkkinen Architekten, wurden mit einem Projekt konfrontiert, das sie in ihrer täglichen Arbeit als Architekten als ungewöhnlich bezeichneten, dem Bau einer Grabkapelle im Park eines Schlosses in der Steiermark, Österreich.
Ein Projekt, das sofort die Neugier und das kreative Interesse der Architekten weckte, nicht zuletzt, weil es ihnen die Möglichkeit bot, sich mit jenem sehr kleinen Teil der Architektur auseinanderzusetzen, der nach Adolf Loos auch zur Welt der Kunst gehörte.

Die Kapelle ist ein unabhängiges Bauwerk auf dem Gelände des Schlosses, ein Gebäude ohne andere Funktionen, das nur dazu dient, eine starke mystische und spirituelle Anziehungskraft auszuüben. Die von den Architekten gewählte Form, die sich an einer archaischen, minimalistischen Begräbnisstätte in Form eines senkrecht in den Himmel ragenden Hügels orientiert, bot sich für die Verwendung von lokal verfügbarem Material an. Die Architekten wollten den Wunsch nach "Dauerhaftigkeit" befriedigen, der den Bau eines Grabmals seit der Antike begleitet, und ihn mit Konzepten der Nachhaltigkeit und einem auf den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft basierenden Ansatz verknüpfen. Die Kapelle wurde daher mit Steinen aus den Ruinen eines mehr als achthundert Jahre alten landwirtschaftlichen Gebäudes in der Nähe gemauert, das zeitgleich mit dem Schloss und anderen Bauwerken im Park errichtet wurde. Ihr Volumen verjüngt sich nach oben hin und gipfelt in einem zentralen runden Oberlicht, das den gesamten Raum von innen beleuchtet und seine Vertikalität und Materialität unterstreicht. Wie die Steine eines Mosaiks, von denen jeder seinen richtigen Platz findet, so hat auch jede Wahl und jeder Aspekt des Projekts einen bestimmten Zweck erfüllt. Der lokale Stein entspricht den Wünschen der Architekten und hat es ermöglicht, die neue Kapelle harmonisch mit den bereits im Park vorhandenen historischen Artefakten zu verbinden; gleichzeitig erlaubt die Präzision des Entwurfs, die Kapelle als zeitgenössisches Bauwerk zu lesen. Das Ergebnis ist ein zeitloses Gebäude, das sich einsam und ruhig in die Parklandschaft einfügt und denjenigen, der sich ihm nähert, zu einem Moment des Nachdenkens und der Besinnung anregt.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Berger+Parkkinen Architekten photos by Ana Barros

Project Name: The Chapel Schlosspark
Location: Styria, Austria

Studio: Berger+Parkkinen Architekten https://berger-parkkinen.com/
Architects: Alfred Berger & Tiina Parkkinen

Photos: Ana Barros

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