04-09-2013

ViTre Studio: Neuer Firmensitz von Sisma in Piovene Rocchette

ViTre Studio,

© Marco Zorzanello,

Vicenza,

Unternehmen, Fabriken,

Metall, Feinsteinzeug, Glas,

GranitiFiandre, Porcelaingres, Nachhaltigkeit, Preis,

Sisma hat dem Büro ViTre Studio den Auftrag für die Realisierung des neuen Firmensitzes in der Provinz von Vicenza gegeben: Das Projekt hat den zweiten Platz beim Preis der Renzo-Piano-Stiftung gewonnen. Die Architektur des Firmensitzes wurde von einer Gruppe aus 14 Planern vollendet und achtet mit seiner Form und den gewählten Materialien besonders auf die umliegende Landschaft. Bei der Anlagentechnik stand die Nachhaltigkeit im Vordergrund, die dem Werk die Zertifizierung für Energieeffizienz in Klasse A eingebracht hat.



ViTre Studio: Neuer Firmensitz von Sisma in Piovene Rocchette
Das Architektur- und Bauingenieurbüro ViTre hat den neuen Firmensitz der Sisma Spa mit besonderem Augenmerk auf die Landschaft und nachhaltige Gestaltung entworfen. Das Werk hat den zweiten Platz beim Preis der Renzo-Piano-Stiftung erhalten und fügt sich in das Industriegebiet von Piovene Rocchette, in der Provinz von Vicenza (Italien) ein. Es entfernt sich allerdings vom herkömmlichen Bild der Fabrikhalle und bietet ein dynamisch ansprechendes Volumen. Die Werte des Unternehmens Sisma, führend auf dem Sektor der Präzisionsmechanik für die Industrie, werden von der Frontseite selbst dargestellt: Diese besteht aus einem verglasten Lichthof, der den optischen Dreh- und Angelpunkt bildet und einer Verkleidung aus goldglänzenden Glasbändern, die den Kontrast zum Sonnenschutzsystem aus Aluminium bilden. Die horizontale Ausrichtung des Baukörpers, der aus Erdgeschoss, erstem Stock und einer Terrasse mit Lounge besteht, wird von der metallischen Abschirmung betont, die auch als Laubengang dient. Hier stützen die zur Außenseite der Fassade geneigten Ständer die geraden Träger. Besondere Dynamik wird mit einer extrem Vereinfachung des Projekts erzielt: So gibt es hier nur drei Längselemente und eine Art von Ständer.
Der High-Tech-Look dieses Rahmens steht im Einklang mit dem Goldgelb der Verkleidung. In den Innenräumen fügen sich die Platten aus Feinsteinzeug von Fiandre für den Eingang und die Treppen und die Fliesen von Porcelaingres für den Außenbereich und die Büros gut in das Umfeld ein, und zwar nicht nur wegen ihrer Resistenz, sondern auch bezogen auf den Gesamteindruck. Kraft und Wärme verbinden sich in einem Entwurf, der auch auf die Farben der umliegenden Natur achtet, nämlich die Hochebene von Asiago.
Das Gelb verbindet sich gut mit dem Grün, das in der Landschaftsplanung nicht fehlt: Ein weitläufiger Rasen mit befahrbaren Wegen aus verstärktem Erdreich und Gras für die Zufahrt zu den Parkplätzen und an den Rändern des Grundstücks stehen immergrüne Pflanzen und eine Reihe von Spitzahornbäumen, wie man sie in der Gegend findet.
Der Block des eigentlichen Werks ist in Fertigbauweise errichtet und wird von dem Repräsentanzgebäude “maskiert”, das vor Ort gebaut wurde. Zum Gebäudekomplex gelangt man durch ein Atrium, das die drei Stockwerke verbindet. Dank der kompletten Verglasung bietet es den Blick auf die Werkstätten und den Ausstellungsraum im Erdgeschoss, auf die Büros im ersten Stock und die Panoramaterrasse mit Lounge auf dem Dach.


Alle Anlagen sind auf Energieeinsparung ausgerichtet, von der Fußbodenheizung über die Soft-Cooling-Anlage mit Kühlbalken, das von einem Luftsystem ergänzt wird ? im Sinne des Raumkomforts und Umweltschutzes. Auch bei den Fenstern wurde diese Philosophie angewandt: Die per Thermoschnitt gefertigten Fensterrahmen sind mit einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit gefüttert und unterbrechen somit die des Metalls. Dadurch wird die Bildung von Wärmebrücken vermieden. Bei der Verglasung der Fassade kommt eine energiesparende Technologie zum Einsatz, die die Wärmeübertragung nach Innen in den Sommermonaten verringert. Die Ausrichtung und die Neigung der Brise-Soleis wurden so konzipiert, dass die Sonneneinstrahlung dem Gebäude im Winter zu Nutzen kommt und im Sommer hingegen abgeschirmt wird.

Mara Corradi

Entwurf: ViTre Studio srl
Architektonische Planung, architektonische Projektleitung: Elisa Dalla Vecchia
Architektonische Projektleitung: Massimo Dalla Vecchia
Allgemeine Projektkoordination, Planungsentwicklung und Engineering, Bauleitung: Lorenzo Dalla Vecchia
Elektro- und Sonderanlagen, Anlagenleitung: Matteo Munari
Hydrothermosanitäranlagen, ausführende Leitung: Ivan Mattarolo
Hydrothermosanitäranlagen: Giovanni Beda
Tragwerksplanung: Franco Vergeat
Akustik, Sicherheitsverantwortliche: Silvia Dall’Igna
Bauträger: SISMA S.p.A.
Ort: Piovene Rocchette, Vicenza (Italien)
Bruttonutzfläche: 3.460,00 m2
Planungsbeginn: 2010
Ende der Bauarbeiten: 2012
Bauunternehmen: Cosfara S.p.A.
Fenster und Türen aus Aluminium
Fassaden aus farbigem Milchglas mit Stahlstruktur
Brise-Soleil aus Aluminium oder Stoffvorhänge im Inneren
Flachdach mit speziellem weißen Mantel oder als Terrasse mit Holzboden und Stahlbrüstung
Struktur aus Mauerwerk und Beton
Innenwände mit gestrichener Gipsplattenverkleidung
Atrium teilweise mit farbigem Milchglas verkleidet
Fußboden im Eingang und den Gemeinschaftsbereichen ca. 250 m2: Fiandre, 75x75 White50
Fußboden Treppenhäuser: Fiandre, 75x34 White50 mit Rutschschutzstäben aus Stahl
Fußboden Büros ca. 1.350 m2 m2: Porcelaingres, 60x60 light
Grey gebürstet
Fußboden in den Toiletten der Büros 115 m2: Porcelaingres, 60x30 Light Grey
gebürstet und Tops extraplan
Fußboden Außenbereich 185 m2: Porcelaingres, 60x30 dark grey R11 strukturiert
Bildnachweis: © Marco Zorzanello

www.vitrestudio.com
Graniti Fiandre: White 50 Serie 100
Porcelaingres JUST GREY


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