30-03-2021

MoDusArchitects Sanierung und Erweiterung der Cusanus Akademie Strukturen Oberflächen und Licht

MoDusArchitects,

Gustav Willeit,

Bressanone, Italia,

Architektur und Kultur, Academy,

Nach einem 2017 ausgelobten Wettbewerb wurde MoDusArchitects mit der Planung der Renovierung und Erweiterung der Cusanus Akademie in Brixen, Italien, beauftragt. Die Architekten wurden gebeten, einen maßvollen Eingriff zu entwerfen, der die drei bestehenden Gebäude unverändert lässt und durch die Schaffung eines neuen öffentlichen Raums den gesamten akademischen Komplex vereinheitlicht.



MoDusArchitects Sanierung und Erweiterung der Cusanus Akademie Strukturen Oberflächen und Licht

Die Cusanus-Akademie in Brixen (Bozen, Italien) ist ein Komplex aus drei Gebäuden (Paul Norz Haus , Mühlhaus und Haupthaus), der sich entlang des Eisackflusses im östlichen Teil der Südtiroler Stadt befindet. Ihr Name ist mit dem Kardinal und Theologen Nikolaus Cusanus verbunden, einer wichtigen Persönlichkeit des 15. Jahrhunderts, der auch Kontakt zu Leon Battista Alberti hatte. Nach einem 2017 ausgelobten Gestaltungswettbewerb wurde das Büro MoDusArchitects mit der Planung der Restaurierung und Erweiterung des Komplexes beauftragt. Die Architekten wurden gebeten, einen maßvollen Eingriff zu entwerfen, der die drei bestehenden Gebäude unverändert lässt und durch die Schaffung eines neuen öffentlichen Raums den gesamten Komplex vereinheitlicht.
Das von den Architekten Matteo Scagnol und Sandy Attia, den Gründern von MoDusArchitects, entwickelte Projekt beginnt mit wichtigen Studien der Bestandsbauten, die es ermöglicht haben, wertvolle Informationen und insbesondere eine umfangreiche Dokumentation über das Haupthaus zu finden, das Hauptgebäude des Komplexes, das von Othmar Barth (1927-2010), einem bekannten lokalen Architekten, entworfen und 1962 eingeweiht wurde. Das Haupthaus wurde anfangs von der Öffentlichkeit mit gemischten Gefühlen aufgenommen, ist aber inzwischen zu einem der wichtigsten Wahrzeichen von Brixen geworden, das als Meisterwerk seines Erbauers angesehen wird und als erstes modernes Gebäude unter den Schutz des architektonischen und künstlerischen Erbes der Provinz Bozen gestellt wurde.

"Dieses Gebäude” sagte der Architekt Matteo Scagnol in Bezug auf das'Haupthaus, “ist eine unerschöpfliche Quelle des Lernens gewesen, ein Brunnen von architektonischen Lösungen, raffinierten Details und gemessenen geometrischen Mustern; eine Muse in der geschickten Orchestrierung des natürlichen Lichts und der begrenzten Verwendung von Materialien; es hat zur Synthese, Einfachheit und Anstand geführt: ein Beispiel für reine Schönheit, oder besser gesagt für "concinnitas" auf Lateinisch”.

Der Umfang des Projekts wurde vom Büro MoDusArchitects, als eine große Herausforderung begrüßt. Die Architekten entwarfen eine Reihe von mimetischen und anderen erklärtermaßen neuen Eingriffen, um einem heterogenen, aber miteinander verbundenen Komplex von Räumen für Fortbildungsseminare und Gästeempfang Gestalt zu geben. Eine Architektur, zwischen alt und neu, zeitgenössisch und zeitlos zugleich, die dabei mit der Stadt interagiert. Das architektonische Herzstück des Komplexes ist der doppelhohe Raum mit Sichtbetongewölben im ersten Obergeschoss des Haupthauses, während sich die beiden bedeutendsten und explizitsten gestalterischen Eingriffe im Erdgeschoss und im Untergeschoss desselben Gebäudes befinden. Im Erdgeschoss haben die Architekten eine neue Nord-Süd-Achse geschaffen, in der neue Funktionen wie die Cafeteria, der Eingangsbereich und informelle Sitzbereiche untergebracht sind. Architektonische Lösungen, die die Konstruktionslogik des bestehenden Gebäudes nicht verfälschen, sondern das Ganze einladender machen. Der ehemalige Privatclub im Untergeschoss wurde in eine Reihe von Seminarräumen umgewandelt, die mit dem großen Konferenzraum zu Nebenräumen werden, die durch das darüber liegende U-förmige Oberlicht belichtet werden. In die bauliche Logik des Bestandsgebäudes haben die Architekten einen neuen vertikalen Erschließungskern integriert, der das von Barth entworfene Haupthaus, die historischen Nebengebäude und das neue Untergeschoss von MoDusArchitects funktional miteinander verbindet.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of MoDusArchitects, photo by Gustav Willeit

Project Name: Cusanus Academy
Location: Via del Seminario 2, Bressanone (Bolzano, Italy)
Architect: MoDusArchitects (Sandy Attia, Matteo Scagnol)
Project Team: Giorgio Cappellato, Miriam Pozzoli, Lavinia Antichi, Laura Spezzoni, Anna Valandro
Client: Kardinal Nikolaus Cusanus Akademie
Competition: 2017
Design Phase: 2018
Costruction Phase: 2019 - 2020
Completion: September 2020
GFA: Haupthaus (3.640 sqm) + Paul Norz Haus (1.240 sqm) + Mühlhaus (5120 sqm) + underground addition (625 sqm)
Structural Engineer: Roberto Ricci Maccarini (3M Engineering Srl)
Mechanical Engineer: Michele Carlini (Studio Tecnico Ing. M.Carlini)
Safety Engineer: Riccardo Mora (3M Engineering Srl)
Lighting Consultant: Alexa von Lutz (Von Lutz Studio Associato)
Acoustics: Christina Niederstätter (Archacustica)
Geology Consultant: Michael Jesacher (Jesacher Geologiebüro)v General Contractor: CarronBau srl
Site Work and Excavation: Beton Eisack srl
Windows: Wolf Fenster SPA
Wooden Carpentry: Martini Luciano Snc
Lighting: Xal GmbH, BEGA Leuchten KG
Restoration: Marson Srl
Custom-Built Furniture Haupthaus: Kofler Srl
Custom-Built Furniture / Paul Norz / Haus/Muhlhaus: Resch Möbel GMBH
Kitchen Supplier: Winkler Gastro Solution
Standard Furnishings: Trias Ohg
Audio-Video Equipment: ACS Data System
Signage: Serima Srl
Landscaping Kiener Gärtnerei & Gartenbau
Photographer: © Gustav Willeit


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