16-09-2015

Intervista a Henning Larsen Architects

Henning Larsen Architects,

Kopenhagen, Dänemark,

Landschaft, Sport & Wellness, Housing,

Messen, Intervista,

Jacob Kurek, Principal Middle East, Partner Architect Henning Larsen Architects soricht von den neuesten und interessantesten Projekten des Büros. Vom Calabar International Conference Center in Nigeria zum neuen Masterplan von Vinge, einer Siedlung in Norden Kopenhagens und beschreibt dabei die neuen Interessen von Henning Larsen Architects nach dem Tod des Gründers.



Intervista a Henning Larsen Architects

Am 23. Juni 2013 starb Henning Larsen, der Gründer von Henning Larsen Architects. Was hat sich seit dieser Zeit bei Ihnen geändert und wie haben Sie die gestalterischen Ideen des Meisters in diesen beiden Jahren entwickelt?
Der Einfluss von Henning Larsen auf die Architektur war signifikant. Er hat dem Büro eine Kultur verliehen, die auf großem beruflichen und künstlerischen Ehrgeiz basiert. Seine außerordentliche Neugier wurde und wird von den Angestellten und Partnern geteilt. Das ist also in jeder Hinsicht für alle eine Zugkraft bezogen auf die Entwicklung der Architektur, die wir schaffen. Für uns ist das die DNA und das Erbe des Büros. 
Zu diesem Erbe gehört für uns der Ehrgeiz, bewusst zu gestalten, die Umwelt zu respektieren und in unsere Projekte immer Lösungen zur Energieeinsparung zu integrieren. Für uns ist es auch wichtig, dass unsere Arbeit ein hohes Niveau an sozialer Verantwortung enthält. Unser Ansatz an den Gestaltungsprozess ist von daher holistisch: nicht nur die Materialien und die Herstellung sind nachhaltig, sondern wir zielen darauf, Räume zu gestalten, die das Sozialisieren begünstigen. 

Im letzten Interview mit Floornature haben wir über ein Projekt gesprochen, dass Ihnen besonders am Herzen lag, das Calabar International Conference Center, im Südosten von Nigeria, ein projekt, das einen internationalen Einladungswettbewerb gewonnen hatte. Angesichts der politischen, sozialen und kulturellen Schwierigkeiten, die im nigerianischen Alltag zu verzeichnen sind und unter Berücksichtigung des Wunsches nach Erneuerung, der bis zu den neuesten Terroranschlägen das Land gekennzeichnet hat: wie ist Ihre Erfahrung bei der Entwicklung dieses Werks von kulturellem Wert für die Stadt Calabar?
Wir realisieren Projekte in vielen Ländern und – wie bei allen unseren Werken – sind wir uns immer der potentiellen Auswirkungen auf das Umfeld, sowohl regional als auch national, bewusst. Wir möchten an Orten arbeiten, an denen die Architektur einen Unterschied bewirken kann und einen Wert für die Gemenschaft und die Region haben kann. Man kann sagen, dass unser Büro in dieser Hinsicht mehr von der Typologie als von der Geografie geprägt wird. 
Die Bundesrepublik Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land und die größte Wirtschaftskraft Afrikas. Der Cross River State— in dem das Projekt Calabar — angesiedelt ist, ist besonders stabil und friedlich. Es besteht zu zwei Dritteln aus Regenwald und die Bewohner sind optimistisch und ehrlich. Es handelt sich um eine wirklich fantastische Gegend, um ein Bauwerk für Kultur- und Wirtschaftsevents zu bauen. 
Das Kongresszentrum hat mehrere Funktionen und wird den Bürgern von Calabar einen neuen Kulturraum bieten außer Touristen und Geschäftsreisende in die Gegend bringen. Die Gegend hat ein großes Potential was Reichtum betrifft und von daher ist es unser Wunsch, diesen Prozess zu fördern, indem wir das machen, was wir am besten können. Wenn es uns gelingt, ein schönes Gebäude zu realisieren, das dem “Riesen Afrikas” ein kleines, aber wichtiges Element hinzufügen kann, wieso nicht?  

Wenden wir uns wieder Europa zu und sprechen wir über Kopenhagen und die zukünftigen Entwicklungen der Stadt, der im Mittelpunkt der Ausstellung "Housing and Welfare - Homes | Ensembles | City”, stehen, die von der Royal Danish Academy of Fine Arts und dem Danish Building Research Institute organisiert wurde. Unter den ausgestellten Projekten befindet sich der Masterplan für Vinge, einem neuen und 350 Hektar großen Stadtviertel, das Sie im Norden Kopenhagens bauen. Vielleicht möchten Sie uns von den Anforderungen erzählen, aus denen das Viertel entsteht, von der zentralen Bedeutung des Bahnhofs und dvon er Integration der Landschaft mit der neuen Vision der Wohnsysteme?
Mit fast 1.000 Leuten, die jeden Monat in den Großstadtbereich von Kopenhagen ziehen, steigt die Anfrage nach Wohnraum ständig. Das wiederum wird vom Wunsch nach einer grünen und gesunden Umgebung begleitet, in der man leben kann. Vinge möchte diese verschiedenen Bedürfnisse befriedigen und dabei einen neuen Typus schaffen, der gleichzeitig urban, nachhaltig und eng mit der Natur verbunden ist. 
Das Projekt entsteht nach einem internationalen Wettbewerb, der von der Gemeinde Frederikssund ausgelobt wurde. Der neue Bahnhof von Vinge wurde so gestaltet, dass er das Herz der neuen Stadt wird. Er spielt eine wesentliche Rolle bei der Vereinheitlichung der Bewegungen der Landschaft und der Bevölkerung. Der Bahnhof dient von daher als physische Brücke und als Leuchtturm für die Gegend. Seine Ellipsenform ohne deutliche Richtung vereint die umliegenden Räume und Funktionen. Der Bahnhof wird zum Knotenpunkt und bietet einen bequemen Zugang zu allen Formen des öffentlichen Personenverkehrs. Dies ist nur eine der vielen nachhaltigen Komponenten von Vinge, da hier sehr viele Leute ermutigt werden, den Zug zu nehmen, um zur Schule oder zur Arbeit zu gelangen anstatt das Auto zu benutzen.


Möchten Sie uns im Detail die nachhaltigen Lösungen nennen, die die Grundlage für das Konzept und die Gestaltung von Vinge waren und wie diese konkret die Lebensqualität der Anwohner verbessern?
Wir haben einen Gestaltungsansatz, der auf der Kenntnis aller unserer architektonischen Werte beruht. Wir bemühen uns um die Sammlung der Daten und deren Analyse. Die Resultate werden dann als Basis benutzt, um das Projekt verbessern zu können und das gilt natürlich auch für Vinge.  
Die Stadt ist so geplant, dass die öffentlichen und gewerblichen Bauten, die Wohnhäuser und die Geschäfte einen geringen Energieverbrauch haben. Die urbanen Räume berücksichtigen die vorhandenen klimatischen Bedingungen, um zu gewährleisten, dass diese für die Bewohner angenehm sind. 
Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um ein Projekt auf umberührtem Land, wo wir die einzigartige Gelegenheit hatten, eine Stadt aus dem Nichts zu erschaffen. Dies steigert die Möglichkeiten, von Anfang an nachhaltige Systeme zu integrieren, wobei sich hier die Nachhaltigkeit nicht nur auf die Umwelt und die Wirtschaftlichkeit sondern auch die sozialen Werte bezieht. Das Projekt ist sehr solide und kann angepasst werden, um neue nachhaltige Technologien einzubauen, die auf dem neuesten Stand sind, sobald diese entwickelt werden ud verfügbar sind. 


http://www.henninglarsen.com
http://www.conventioncentrecalabar.com


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