10-08-2018

Cino Zucchi, Ferran Adrià und Federico Zanasi, Dante Ferretti und Ralph Appelbaum für Nuvola Lavazza Turin

Cino Zucchi Architetti, RGAstudio, Ralph Appelbaum,

Andrea Guermani, Cino Zucchi, Andrea Martiradonna, Gianluca Giordano,

Turin,

Headquarters,

Die vierte Generation von Unternehmern einer historischen italienischen Marke, Lavazza, hat ein herausragendes in vier verschiedenen Bereichen zusammengestellt: Architektur, Gastronomie, Bühnenbild und Design für die Schaffung der "Nuvola Lavazza", wo die Büros der bekannten Kaffeerösterei mit öffentlichen Räumen wie dem Gourmet-Restaurant, dem interaktiven Museum für die 120-jährige Geschichte des Unternehmens und dem Hauptsitz des Instituts für angewandte Kunst und Design (IAAD) in Dialog treten.



Cino Zucchi, Ferran Adrià und Federico Zanasi, Dante Ferretti und Ralph Appelbaum für Nuvola Lavazza Turin

Der neue Firmensitz, den der Architekt Cino Zucchi für Lavazza, die italienische Kaffeerösterei mit mehr als 120 Jahren Geschichte entworfen hat, erinnert mit seiner harmonischen Form an eine große Wolke von dreißigtausend Quadratmetern, daher der Name "Nuvola", Wolke auf Italienisch. Diese spielt auf ein mit der Marke verbundenes Bild an: Nuvola, wie der Dampf, der aus einer gewundenen Tasse Lavazza-Kaffee in den ersten Werbekampagnen aufsteigt, oder wie jene, die seit 1995 ein imaginäres und lustiges Paradies geschaffen haben, in dem die Testimonials der Marke Kaffee am Ende lustiger Gags genießen. In der neuen Zentrale wird Nuvola zu einem offenen Raum, einem innovativen Arbeitsplatz, an dem die Geschichte des Unternehmens mit den Erfahrungen von Geschmack und Kultur verschmilzt.

In Turin, im Stadtteil Aurora in der Via Bologna 32, etwas mehr als 1 km von der Via San Tommaso 10 entfernt, wo sich 1895 das Lebensmittelgeschäft von Luigi Lavazza befand, von wo aus alles begann, im stillgelegten Bereich eines ehemaligen Elektrizitätswerks, wird neue "Energie" produziert, die der Kultur und dem Austausch von Ideen und Projekten. Das Projekt für den neuen Lavazza-Hauptsitz ist ein Gebäude, das die historische italienische Marke mit mehr als 120 Jahren Geschichte in die Zukunft und Innovation projiziert und gleichzeitig eine starke und solide Verbindung mit dem Stadtgebiet aufrechterhält. Wie eine Wolke nimmt das von Cino Zucchi entworfene Hauptquartier verschiedene Formen an. Es handelt sich dabei um hochmoderne Büros für die neue Lavazza-Zentrale, ein Gebäude, das mit dem LEED-Zertifikat in der Kategorie Platin ausgezeichnet wurde, aber auch um einen neuen Raum, der auf dem Gelände des ehemaligen Elektrizitätswerks geschaffen wurde und einen Platz für die Stadt Turin, Italien und die Welt bietet. Die "Nuvola" umfasst ein Gourmet-Restaurant, ein interaktives Museum zur Unternehmensgeschichte, das Historische Archiv Lavazza, einen großen Veranstaltungsraum, ein innovatives Bistro, die Zentrale des Instituts für angewandte Kunst und Design (IAAD) mit 700 jungen Kreativen und sogar einen archäologischen Bereich. Beim Bau des neuen Gebäudes wurden auf einer Fläche von ca. 1600 qm die Überreste einer frühchristlichen Basilika aus dem IV-V Jahrhundert n. Chr. gefunden. Im Einvernehmen mit der Oberaufsicht über das architektonische und kulturelle Erbe werden die Funde nun durch spezielle Dächer und Fenster geschützt, so dass sie der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.

La Nuvola ist ein komplexes Projekt, an dem neben Cino Zucchi für Architektur auch wichtige Vertreter wie Gastronomen, Bühnenbildner und Designer beteiligt waren. Das von Ralph Appelbaum gestaltete Firmenmuseum nimmt den Besucher mit auf eine sinnliche und emotionale Reise durch die Kultur des Kaffees und verbindet sie mit der Geschichte der Familie Lavazza und der italienischen Industriegeschichte des 20. 

Es gibt zwei Orte für die Gastronomie, die der Stadt offen stehen und die wir dank der exklusiven Fotos von Gianluca Giordano entdecken können. Das Bistro (entwurf CZA + RGAstudio) geht über das Konzept einer Betriebskantine hinaus und wird zu einem gemeinschaftlichen Speisesaal, der nicht nur für Lavazza-Mitarbeiter und Angestellte, sondern auch für IAAD-Studenten und Bürger offen steht, denn Essen ist Geselligkeit und schafft Gemeinschaft. Das gleiche Konzept des Teilens ist mit "Condividere", dem zweiten Platz, verbunden. Ein informelles Gourmet-Restaurant nach dem Konzept von Ferran Adrià, mit dem Bühnenbild von Dante Ferretti und den Gerichten des Küchenchefs Federico Zanasi, der am Ende des Essens in einem separaten und speziell eingerichteten Raum zusammen mit der Verkostung von Süßigkeiten das Ritual des Kaffees feiert.
 
 
(Agnese Bifulco)
 
 
Entwurf: Cino Zucchi Architetti (CZA)
Entwurf Bistro: CZA + RGAstudio
Entwurf Museum:  Ralph Appelbaum
Ort: Turin, Italien
Bildnachweis: Gianluca Giordano.
Image courtesy of Lavazza, photo by Andrea Guermani, Andrea Martiradonna, Michele Nastasi, Cino Zucchi.


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