20-11-2020

Das Depot von MVRDV aus Stahlbeton und mit Spiegelfassade

Ossip van Duivenbode, MVRDV,

Architektur und Kultur, Museen, Halle,

Glas, Zement,

Ein Kunstlager, das auch als Museum dient, komplett aus Beton gebaut und mit Spiegeln verkleidet.



Das Depot von MVRDV aus Stahlbeton und mit Spiegelfassade
Das Kunstlager des Museums Boijmans Van Beuningen im Museumpark von Rotterdam ist eine “große Salatschüssel” aus Fertigstahlbeton mit einer Spiegelfassade.
Die 150.000 Kunstwerke der Sammlung des Museums Boijmans Van Beuningen haben endlich ein einziges Zuhause und können sogar angeschaut werden, da das von dem Büro MVRDV entworfene Schaulager der Öffentlichkeit offen steht. Das Bauwerk mit seinem runden Grundriss entwickelt sich leicht nach Außen gebogen in die Höhe, genau wie eine Schüssel. Es handelt sich dabei um eine gestalterische Lösung, die von den Architekten gewollt wurde, um die Entwurfsidee nicht zu verfälschen. Die gesamte Struktur wurde mit 1664 Spiegelpaneelen verkleidet auf einer Fläche von 6609 Quadratmetern. Darüber hinaus sind diese Paneele nicht alle gleich, insbesondere was den Grad der Spiegelung betrifft. So ist der Abschnitt der Schaulagerfassade gegenüber der neurologischen Klinik matt, um die Patienten nicht zu stören. Dieser eher ungewöhnliche Bautyps wird durch das Dach noch verstärkt. Das begehbare Dach auf einer Höhe von 34 Metern besitzt einen baumbestandenen Garten und ein Restaurant und wird so zu einem besonderen öffentlichen Ort, der eine wunderbare Aussicht auf die Stadt ermöglicht.
Die vorgefertigten Paneele, aus denen die Außenwand besteht, ruhen auf einem Ring aus Stahlbeton, der vor Ort gegossen wurde und im Inneren einen massiven Stahlaufschlag aufweist. Auf diese Weise funktioniert das kreisförmige statische System wie ein dünnes, selbsttragendes Gewölbe, es stützt sich so selbst, wenn es in die Höhe geht. Eine Technik, die auch während der Bauphase genutzt wurde.
Die innere Struktur hingegen hat den Vorteil, dass sie teilweise unabhängig von der Fassade ist, obwohl sie die statische Schließung und Steifigkeit der Außenhaut durch die Decken und Zwischenbalken unterstützt.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass das Schaulager kein richtiges Museum ist und deshalb keine Fenster zur Beleuchtung der Kunstwerke vorweisen musste. Da es außerdem Werke unterschiedlicher Art und Typologie enthalten wird, wurde das gesamte Gebäude als ein in fünf verschiedene Bereiche unterteilter Ort konzipiert, in dem die Werke ohne eine wirklich kritische museographische Anordnung zusammenfließen.
Jeder interne Lagerraum ist daher in ebenso viele Klimazonen unterteilt, die nach den Materialien, mit denen die Werke hergestellt werden, eingeteilt sind: Metall, Kunststoff, organisch/anorganisch und Fotografie. Angesichts einer solchen Verteilung wurden sogar die Anlagen so strukturiert, dass sie die verschiedenen Bereiche erreichen, ohne dass die Klimaanlage des einen mit der des anderen interagiert.


Fabrizio Orsini




Architect: MVRDV
Principal in charge:
Winy Maas
Partner: Fokke Moerel
Project Team: Sanne van der Burgh, Arjen Ketting, Gerard Heerink, Jason Slabbynck, Rico van de Gevel, Marjolein Marijnissen, Remco de Haan
Competition Team: Sanne van der Burgh, Marta Pozo, Gerard Heerink, Elien Deceuninck, Saimon Gomez Idiakez, Jose Ignacio Velasco Martin, Jason Slabbynck, Mariya Gyaurova, Lukasz Brzozowski
Strategy & Development: Jan Knikker, Irene Start
Visualization: Antonio Luca Coco, Matteo Artico, Carlo Cattó
Copyright: MVRDV 2018 – (Winy Maas, Jacob van Rijs, Nathalie de Vries)
Partners:
Contractor: BAM
Structure: IMd Raadgevend Ingenieurs Cost engineering: BBN
Installations: RHDHV
Façade consultants: ABT
Building Physics: Peutz
Sustainability: BREEAM Excellent (goal)
Images: © MVRDV, © Ossip van Duivenbode

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