30-08-2019

Zaha Hadid Architects Niederhafen River Promenade Hamburg

Zaha Hadid Architects,

Piet Niemann,

Hamburg, Deutschland,

Direkt am meer, Landschaft, Stadtpark,

Landschaftsgestaltung,

Zaha Hadid Architects hat die neue Hochwasserschutzanlage in Hamburg entworfen. Ein neuer städtebaulicher Meilenstein, ein wichtiges Zeichen für das Gestaltungsbild der Stadt. Eine 625 m lange Promenade mit einer wichtigen Funktion zur Modernisierung und Stärkung des Systems, das Hamburg vor den Sturmfluten der Elbe schützt.



Zaha Hadid Architects Niederhafen River Promenade Hamburg<br />

Hamburg nimmt eine Sonderstellung ein, denn die Stadt entwickelt an der Elbmündung einen natürlichen Hafen, der den Fluss mit der Nordsee verbindet und ihn zum zweitgrößten Hafen Europas werden lässt. An einem entscheidenden und wichtigen Punkt zwischen Stadt und Fluss befindet sich das jüngste Projekt von Zaha Hadid Architects, die „Niederhafen River Promenade“: Die Promenade verbindet die St. Pauli Landungsbrüken und Baumwall in Niederhafen. Eine 625 m lange Trasse, die zu einem neuen städtebaulichen Wahrzeichen geworden ist, wird zu einem wichtigen Raum in der Stadt und spielt gleichzeitig eine grundlegende Rolle bei der Modernisierung und Stärkung des Hamburger Hochwasserschutzes. Das Projekt wurde dem von Zaha Hadid gegründeten und von Patrik Schumacher geleiteten Architekturbüro übertragen, nachdem sein Entwurf im Planungswettbewerb als Sieger hervorgegangen ist.

Historisch gesehen war der Fluss nicht die einzige Quelle für Entwicklung und Wohlstand der Stadt. Am 16. Februar 1962 erreichte die Elbe durch einen schweren Sturm ihren Höchststand, eine Sturmflut überschwemmte ein Fünftel der Stadt, zerstörte die Häuser von 60.000 Einwohnern und forderte mehr als 300 Todesopfer. Um sich zu schützen, wurde zwischen 1964 und 1968 in Hamburg eine Barriere am Flussufer entwickelt. Der Wall in Niederhafen schützt die Stadt vor Überflutungen bis zu einer Höhe von 7,20 m über dem Meeresspiegel. Inspektionen der bestehenden Strukturen haben gezeigt, dass die Gründung und das Tragwerk der Barriere verstärkt werden müssen. Darüber hinaus haben neuere Studien mit Computersimulationen die Eigenschaften der Überschwemmungen der Stadt analysiert und genauer vorhergesagt, insbesondere wurde berechnet, dass eine Erhöhung der Höhe der Barriere um 0,80 m (Ausbaureserve) notwendig war, um den Schutz vor zukünftigen Winterstürmen oder extremen Gezeiten zu gewährleisten. Das Projekt von Zaha Hadid Architects gestaltet einen wichtigen Punkt der Stadt und ihre Beziehung zum Fluss neu, die Barriere integriert die berühmte Promenade entlang des Flusses, eine wichtige Attraktion für Bürger und Touristen, einen der wichtigsten öffentlichen Plätze in Hamburg.

Die Promenade verläuft oberhalb des Hochwasserschutzwalls und bietet den Passanten einen unvergleichlichen Blick auf die Elbe und den Hafen, indem sie einen Teil der Stadt zusammenfasst. Die Architekten öffneten die Promenade zum städtischen Umfeld und zum Wasser hin und schafften eine Verbindung zu den benachbarten Stadtteilen, mit neuen Fußgängerübergängen, die die Straßen mit der Promenade entlang des Flusses verknüpfen und zahlreiche Anschlusspunkte generieren. Durch die angestrebte Mindestbreite der Uferpromenade von ca. 10 m wird es möglich sie als neuen öffentlichen Raum für Fußgänger, Straßenkünstler, Sportler mit gelegentlichen Ständen zu erleben. Die Straßenebene mit Restaurant und Kiosken bietet auch Flächen für gewerbliche und öffentliche Dienstleistungen. Die von den Architekten entworfenen kegelartigen Treppen, um die Höhenunterschiede zu überwinden, gleichen kleinen Amphitheatern, die innerhalb des Hochwasserschutzwalls herausgearbeitet wurden und einmal dem Fluss und einmal der Stadt zugewandt sind. Die Amphitheater sind nicht zufällig angelegt, sondern markieren die Bereiche, in denen die Promenade auf die Straßen und die Wege benachbarter Stadtteile trifft und sie ermöglichen wichtige Ausblicke auf den Fluss und den Hafen auch von den Seitenwegen aus, die durch eine andere Farbe der Wandverkleidung und Promenadenbelags hervorgehoben werden.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Zaha Hadid Architects photo by © Piet Niemann

Project Team
Client: Hamburg Road, Bridge, Waterways & Flood Protection Agency (LSBG)
Location: Hamburg, Germany
Architects: Zaha Hadid Architects (ZHA)
Design (ZHA): Zaha Hadid & Patrik Schumacher
ZHA Project Team: Jan Hübener (project leader), Niels Kespohl, Cornelius Schlotthauer, Rassul Wassa, Walentina Tradowski, Gonzalo Carbajo, Eren Ciraci
Consultants
Project & Support Structure Planning: Ingenieurbüro Grassl Gmbh
Road & Traffic Planning: Schmeck-Junker Ingenieurgesellschaft Mbh
Technical Building Services: Rmn Ingenieure
Geotechnical Consulting: Grundbauingenieure Steinfield Und Partner Gbr
Environmental Impact Assessment: Landschaft & Plan
Hamburg’s total public flood protection system Length: 103km
Dykes: 78km
Flood protection: 25 km
Structures: 77
Storm surge barriers: 6
Locks: 6
Pumping stations and tidal gates: 27
Large river gates: 38


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