09-05-2011
Souto de Moura: Museum Paula Rêgo
Unter den neuesten und bedeutendsten Werken des Portugiesen Eduardo Souto de Moura, Gewinner der Pritzker Architekturpreises 2011, befindet sich das Paula Rêgo Museum in Cascais, einem Seeort in der Nähe von Lissabon. Ein herausragender Name der zeitgenössischen portugiesischen Architektur und in der internationalen Debatte: Die Projekte von Souto de Moura bevölkern nicht die Titelseiten der Zeitschriften, sondern distanzieren sich von dem demagogischen Stil, mit dem die jüngeren Generationen die Barriere der Fachveröffentlichungen einrennen, um dem großen Publikum bekannte Namen zu werden. Seine Arbeit wird oft mit der anderen großer Meister der portugiesischen Schule verglichen, wie Alvaro Siza und Fernando Tàvora, und überrascht durch die Erfindungsgabe und das Detail. Sie begleitet den Nutzer beim Genuss des Werkes vom ersten Blick bis zum letzten Augenblick der Betrachtung, von der Versenkung in das Ganze bis hin zur Enthüllung jeder einzelnen gestalterischen Wahl.
Es war Paula Rêgo selbst, eine der wichtigsten Malerinnen der Gegenwart in Portugal, die Souto de Moura für den Bau des ihren Werken gewidmeten Museums wählte. Das Museum steht auf einem fast 9000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem sich ein Wald und ein Mauerring befinden, das aber in der Mitte leer ist, wo jetzt das Gebäude errichtet wurde. So vereint sich die Figürlichkeit von Paula Rêgo mit der Sprache der Zinnen und der Dächer, die Souto de Moura in den Wohnbauten des portugiesischen Architekten Raul Lino gesehen hat, an den er sich inspirierte für die Gestaltung der beiden Pyramidendächer, bei denen es sich um die Schlüsselelemente und Symbole des Werkes handelt ? die Spitzen einer Höhenhierarchie, die die Körper der gesamten Anlage steuern. Das ist die Dimension des Großartigen im Sinne des Planers, die hier mit der radikalen und eindeutigen Wahl des rot gestrichenen Zements ergänzt wird. Der architektonische Archetyp des Turms, der Kamin und Befestigung ist, wird durch den Zement interpretiert, dem Material der neuen portugiesischen Architektur, das Material des berühmten Stadions von Braga und der Privathäuser in Cascais. Die rote Farbe, die nicht kompakt ist, sondern den Imperfektionen des Zements folgt und diesen bereits von der Zeit verändert erscheinen lässt, und die Schnitte in den Ecken, um verglaste Öffnungen zu erhalten, die den Ausstellungsbereichen das Tageslicht schenken, mildern die Brutalität der Materie.
Die pyramidenförmigen Türme werden zu den Symbolen des Werkes und machen es erkennbar wie eine Kathedrale unserer Zeit, wie es sich für ein Museum und die Rolle gehört, die diese Einrichtung heutzutage in der städtischen Landschaft und im Kulturpanorama eingenommen hat. Die Entscheidung, in den Türmen einen Bookshop und eine Cafeteria unterzubringen, betonen die neue Wahrnehmung des Museums als einen Ort der kulturellen Unterhaltung, wo das Lernen nicht mehr im didaktischen Sinne verstanden wird, sondern vielmehr als Aktivität für die Freizeit, die gemeinsam mit anderen ausgeübt wird.
von Mara Corradi
Entwurf: Eduardo Souto de Moura
Mitarbeiter: Bernardo Monteiro, Diogo Guimarães, Junko Imamura, Kirstin Schätzel,Manuel Vasconcelos, Maria Luís Barros, Pedro G. Oliveira, Rita Alves, Sofia Torres Pereira, Susana Monteiro, Paula Mesquita
Bauherr: Câmara Municipal de Cascais
Ort: Avenida da República , Cascais (Portugal)
Tragwerksplanung: AFAconsult
Bruttonutzfläche: 3307 m2
Grundstücksgröße: 8896 m2
Planungsbeginn: 2005
Ende der Bauarbeiten: 2008
Struktur aus rot angestrichenem Zement
Fußboden aus graublauem Marmor von Cascais
Fotos: © Luis Ferreira Alves
www.casadashistoriaspaularego.com
Es war Paula Rêgo selbst, eine der wichtigsten Malerinnen der Gegenwart in Portugal, die Souto de Moura für den Bau des ihren Werken gewidmeten Museums wählte. Das Museum steht auf einem fast 9000 Quadratmeter großen Gelände, auf dem sich ein Wald und ein Mauerring befinden, das aber in der Mitte leer ist, wo jetzt das Gebäude errichtet wurde. So vereint sich die Figürlichkeit von Paula Rêgo mit der Sprache der Zinnen und der Dächer, die Souto de Moura in den Wohnbauten des portugiesischen Architekten Raul Lino gesehen hat, an den er sich inspirierte für die Gestaltung der beiden Pyramidendächer, bei denen es sich um die Schlüsselelemente und Symbole des Werkes handelt ? die Spitzen einer Höhenhierarchie, die die Körper der gesamten Anlage steuern. Das ist die Dimension des Großartigen im Sinne des Planers, die hier mit der radikalen und eindeutigen Wahl des rot gestrichenen Zements ergänzt wird. Der architektonische Archetyp des Turms, der Kamin und Befestigung ist, wird durch den Zement interpretiert, dem Material der neuen portugiesischen Architektur, das Material des berühmten Stadions von Braga und der Privathäuser in Cascais. Die rote Farbe, die nicht kompakt ist, sondern den Imperfektionen des Zements folgt und diesen bereits von der Zeit verändert erscheinen lässt, und die Schnitte in den Ecken, um verglaste Öffnungen zu erhalten, die den Ausstellungsbereichen das Tageslicht schenken, mildern die Brutalität der Materie.
Die pyramidenförmigen Türme werden zu den Symbolen des Werkes und machen es erkennbar wie eine Kathedrale unserer Zeit, wie es sich für ein Museum und die Rolle gehört, die diese Einrichtung heutzutage in der städtischen Landschaft und im Kulturpanorama eingenommen hat. Die Entscheidung, in den Türmen einen Bookshop und eine Cafeteria unterzubringen, betonen die neue Wahrnehmung des Museums als einen Ort der kulturellen Unterhaltung, wo das Lernen nicht mehr im didaktischen Sinne verstanden wird, sondern vielmehr als Aktivität für die Freizeit, die gemeinsam mit anderen ausgeübt wird.
von Mara Corradi
Entwurf: Eduardo Souto de Moura
Mitarbeiter: Bernardo Monteiro, Diogo Guimarães, Junko Imamura, Kirstin Schätzel,Manuel Vasconcelos, Maria Luís Barros, Pedro G. Oliveira, Rita Alves, Sofia Torres Pereira, Susana Monteiro, Paula Mesquita
Bauherr: Câmara Municipal de Cascais
Ort: Avenida da República , Cascais (Portugal)
Tragwerksplanung: AFAconsult
Bruttonutzfläche: 3307 m2
Grundstücksgröße: 8896 m2
Planungsbeginn: 2005
Ende der Bauarbeiten: 2008
Struktur aus rot angestrichenem Zement
Fußboden aus graublauem Marmor von Cascais
Fotos: © Luis Ferreira Alves
www.casadashistoriaspaularego.com