25-10-2019

MVRDV Multifunktionsgebäude WERK12 in München

MVRDV,

Ossip van Duivenbode,

München,

Gemeinschaftszentrum, Sport & Wellness, Ristrutturazione,

Die für viele Vororte der Welt typischen Graffitis sind zum Markenzeichen des neuen Projekts des Architekturbüros MVRDV geworden. Am 17. Oktober wurde WERK12 eingeweiht, ein ehemaliges Industriegebäude, das zu einem multifunktionalen Komplex umgebaut wurde, der sicherlich die treibende Kraft für die Neugestaltung des gesamten Werksviertel-Mitte in München werden wird.



MVRDV Multifunktionsgebäude WERK12 in München

Zwischenrufe und Ausdrücke, die typisch für die Sprache der Comics sind, sind die häufigsten städtischen Graffitis, Schriften, die wir oft in der Nähe eines Bahnhofs sehen, die von jungen Graffitikünstlern ausgewählt und in verschiedenen Größen und Farben hergestellt werden. In München, in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs, wurde diese besondere Form der Beschriftung nicht von Schriftstellern geschaffen. “AHHH, OH, WOW” aber auch “PUH”, wurden von den Bauträgern und Architekten des Büros MVRDV im Rahmen eines Künstlerwettbewerbs ausgewählt, um die neuen künstlerisch gestalteten Fassaden von Werk12 zu schaffen. Ein ehemaliges 7.700 m2 großes Industriegebäude in Werksviertel-Mitte, das am 17. Oktober 2019 eingeweiht und zu einem multifunktionalen Komplex umgestaltet wurde.

Die Inspiration stammt aus den deutschen Comics vonDonald Duck. Die Ausdrücke wurden von den lokalen Künstlern Christian Engelmann und Beate Engl vorgeschlagen und entwickelt und von MVRDV im Gebäude integriert. So entstand ein urbanes Kunstwerk, das das Gebäude charakterisiert und auf die Vergangenheit des gesamten Stadtteils verweist.
Jacob van Rijs, Gründungspartner von MVRDV, sagte, dass der Stadtteil Werksviertel-Mitte im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen erfahren hat. Zuerst eine Knödelfabrik, dann ein legendärer Ort der Clubszene. Eine Vergangenheit, die die Architekten auf eine "leichte" und poppige Art und Weise gefeiert haben, mit einer Sprache, die die Jüngsten anzieht, aber die sicherlich nicht gleichgültig lässt, da auch die reiferen Generationen mit diesen Comics aufgewachsen sind. Am Abend tragen dank einer sorgfältigen Lichtplanung auch die großen 5 Meter hohen Inschriften zur Lichtshow des Gebäudes bei. Das neue Werk12 ist ein fünfstöckiges Gebäude mit vielen Funktionen, das Erdgeschoss ist der Geselligkeit mit Restaurants und Bars gewidmet, das Dachgeschoss beherbergt die Büros von Audi Business Innovations, während die drei mittleren Etagen von einem Fitnessclub belegt sind und eine Etage ein Hallenbad beherbergt. Transparenz und Flexibilität sind die Schlüsselbegriffe, auf denen das Projekt basiert. Die erste wird durch die hohen Glaswände ermöglicht, dank derer sich das Gebäude in den unteren Stockwerken in den urbanen Kontext des Bahnhofs integriert, während die oberen Stockwerke einen Panoramablick auf die Münchner Innenstadt bieten. Was die Flexibilität des Innenraums betrifft, so beschlossen die Architekten, die vertikalen Verbindungen an die Außenseiten zu verlagern, indem sie einen äußeren Kern auf der Nordostseite und ein Terrassensystem von 3,25 Metern Breite entwarfen, die jedes Stockwerk des Gebäudes umgeben. Die Terrassen werden dann durch Außentreppen verbunden, die sich rund um das Gebäude winden. Eine vorteilhafte Wahl aus mehreren Gründen. So bietet beispielsweise die Treppe einen Panoramaweg entlang der Fassade und erfüllt mit ihrem Trägersystem und ihrer Deckenplatte wichtige Funktionen für die statische Stabilität des Gebäudes. Der Innenraum ist somit von vertikalen Verbindungen befreit. Die beachtlichen Deckenhöhen von 5,5 Metern zwischen den Stockwerken sind ein Vermächtnis der industriellen Vergangenheit des Bauwerks. Merkmale, die auch bei Zwischengeschossen und Galerien eine einfache Neukonfigurierung ermöglichen, um sich an zukünftige Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer anzupassen. Die Wahl der Verkleidung, ebenso wie bei Terrassen und Gehwegen, lässt diese Bereiche als eine zusätzliche Erweiterung des öffentlichen Raumes erscheinen, der vom Erdgeschoss aus auch die oberen Ebenen von Werk12 erreicht und somit dessen Rolle als Motor für den Aufschwung des gesamten Stadtteils verstärkt.

(Agnese Bifulco)

Facts
Project Name: WERK12
Location: Munich, Germany
Year: 2014-2019
Client: OTEC GmbH & Co. KG
Size and Programme: 7,700m2 Mixed-Use (Gym, Bars and Restaurant, Offices)

Credits
Architect: MVRDV https://www.mvrdv.nl/
Founding Partner in charge: Jacob van Rijs
Partner/Director: Fokke Moerel
Design Team: Markus Nagler, Roy Sieljes, Jonathan Schuster, Sven Thorissen
Visualisations: Antonio Luca Coco, Kirill Emelianov, Pavlos Ventouris
Strategy and Development: Jan Knikker
Images: Ossip van Duivenbode
Copyright: MVRDV 2018 – (Winy Maas, Jacob van Rijs, Nathalie de Vries)

Partners
Co-Architects: N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA, Munich Artwork commission:


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