04-08-2022

KAAN Architecten Geo- und Umweltforschungszentrum GUZ Tübingen

KAAN Architecten,

Brigida Gonzalez,

Tübingen, Germany,

Universitat, Forschungszentrum,

Auf dem Campus der Eberhard Karls Universität in Tübingen hat Kaan Architecten das neue Geo- und Umweltforschungszentrum GUZ entworfen, eine hochmoderne Einrichtung für die interdisziplinäre Forschung zu Umweltfragen. Es ist das erste Werk, das das von Kees Kaan, Vincent Panhuysen und Dikkie Scipio gegründete und geleitete Studio in Deutschland realisiert hat.



KAAN Architecten Geo- und Umweltforschungszentrum GUZ Tübingen

Die Liste der von KAAN Architecten entworfenen Gebäude für Wissenschaft und Wissen wurde um ein neues Projekt erweitert. Es handelt sich um das GUZ, das Geo- und Umweltforschungszentrum der Eberhard Karls Universität in Tübingen und das erste Projekt, das das von den Architekten Kees Kaan, Vincent Panhuysen und Dikkie Scipio gegründete und geleitete Büro in Deutschland realisiert hat. Das GUZ ist eine hochmoderne Einrichtung zur interdisziplinären Erforschung von Umweltproblemen, insbesondere der wasser-, boden- und atmosphärenorientierten Forschung. Das Büro KAAN wurde als Gewinner des 2013 ausgeschriebenen internationalen Wettbewerbs mit dem Projekt beauftragt. Das fertiggestellte Projekt ergänzt den Campus Morgenstelle der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und nutzt die einzigartige Lage auf einer Anhöhe mit Blick auf das Tal und die Stadt.
Der Campus wurde in den 1960er Jahren erbaut und wird derzeit von Harris + Kurrle Architekten erweitert. Der neue Masterplan sieht den Bau von vier neuen Gebäuden um einen zentralen Platz vor. Dazu gehört auch das neue, von KAAN entworfene Geo- und Umweltforschungszentrum, das es ermöglicht, die bisher auf verschiedene Fakultäten verteilten wissenschaftlichen Abteilungen an einem Ort zusammenzuführen.
Das Gebäude befindet sich im nördlichen Teil des Geländes in idealer Lage, und die Architekten beschlossen, unter Ausnutzung der Orographie des Geländes ein teilweise in den natürlichen Hang eingebettetes Gebäude zu errichten. Das Gebäude ist sechs Stockwerke hoch; planimetrisch sind die Räume um zwei Innenhöfe herum verteilt, die auf unterschiedlichen Höhen liegen, um dem natürlichen Gefälle des Hügels zu folgen.
Der Haupteingang befindet sich an der Nordfassade und blickt auf den Campus-Platz. Die Südseite hingegen öffnet sich zur Stadt hin. Im Inneren des Zentrums sind verschiedene Raumtypen vereint, von öffentlichen Räumen für den Unterricht bis hin solchen für spezielle Aktivitäten. Der Zugang zu den Gemeinschaftseinrichtungen, wie dem Auditorium und den Aulen, erfolgt von der Nordseite aus über eine große, doppelt hohe Eingangshalle, die vom Campus-Platz aus gut sichtbar ist. Die Halle ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, sie beherbergt Arbeitsbereiche für Studenten und bietet über die elegante, skulpturale Freitreppe Zugang zu den Galerien in den oberen Stockwerken. Nach einem flexiblen Grundriss und mit Blick auf die weitere Entwicklung haben die Architekten Werkstätten und Labors auf der Ostseite des Gebäudes in zwei kompakten Blöcken angeordnet, während sich im Süden und Westen die Büros und Besprechungsräume befinden, die durch interne Korridore entlang der Fassaden und um die beiden Innenhöfe herum verbunden sind. Von außen und aus der Ferne betrachtet scheint das Gebäude an einen Steinblock mit tiefen Rissen zu erinnern, die ein kostbares verglastes Inneres offenbaren. Die breiten Bänder, die die Fassade horizontal säumen, sind vom Charakter der anderen Gebäude auf dem Campus inspiriert und offenbaren sich mehr, wenn man sich dem Gebäude nähert. Die Fassaden der Innenhöfe hingegen, die von klaren Fensterbahnen unterbrochen werden, erinnern an das historische Stadtzentrum, in dem sich die früheren Büros befanden, und schaffen für die Nutzer eine vertraute Atmosphäre, die den Blick auf die Naturlandschaft draußen ausgleicht.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of KAAN Architecten, photo by Brigida Gonzalez

Project Name: Geo- and Environmental Center (GUZ)
Location: Schnarrenbergstraße 94-96, 72076 Tübingen, Germany
Client: Land Baden-Württemberg, represented by Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Tübingen
User: Eberhard Karls Universität Tübingen, Geo- und Umweltforschungszentrum (GUZ)
Programme: Auditorium, study rooms, offices, laboratories

Competition phase: 2013
Design phase: 2014 – 2017
Construction phase: 2015 - 2020
Completion: 2020
GFA: 20.700 sqm

Architect: KAAN Architecten (Kees Kaan, Vincent Panhuysen, Dikkie Scipio)
Project team: Tjerk de Boer, Marc Coma, Sebastian van Damme, Cecilia Dobos, Ahinitze Errasti Etxeberria, Paolo Faleschini, Michael Geensen, Marlon Jonkers, Jan Teunis ten Kate, Moritz Kühl, Nicki van Loon, Loes Martens, Hannes Ochmann, Maurizio Papa, Ana Rivero Esteban, Katarzyna Seweryn, Floris Sikkel, Christian Sluijmer, Hrvoje Šmidihen, Davide Spina.
Local architect: Höhler+Partner Architekten, Hamburg
Urban planning: Harris + Kurrle Architekten, Stuttgart
Photos: Brigida Gonzalez


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