25-11-2022
EUROPARC wird einen der Sitze des Europäischen Parlaments renovieren
Julien De Smedt JDS, Carlo Ratti, NL Architects, Ensamble Studio (Débora Mesa & Antón García-Abril),
Das Architektenkollektiv EUROPARC, bestehend aus Julien De Smedt Architects, Coldefy, Carlo Ratti Associati, NL Architects und Ensamble Studio, hat den internationalen Wettbewerb für das Renovierungsprojekt eines der Sitze des Europäischen Parlaments, des Paul-Henri SPAAK-Gebäudes in Brüssel, gewonnen.
Der internationale Planungswettbewerb, den das Europäische Parlament für die Renovierung des Paul-Henri-SPAAK-Gebäudes in Brüssel, einem der drei Arbeitsorte der Institution, ausgeschrieben hatte, ist abgeschlossen. Einige der wichtigsten europäischen und internationalen Architekturbüros nahmen an dem Wettbewerb teil, darunter Cobe, Dominique Perrault Architecte, KAAN Architecten, Office for Metropolitan Architecture (O.M.A.), Renzo Piano Building Workshop, Shigeru Ban Architects, Snøhetta. Der Vorschlag von EUROPARC, dem paneuropäischen Designkollektiv, das sich aus den Architekturbüros JDSA / Julien De Smedt Architects (DK/BE), Coldefy (FR), CRA-Carlo Ratti Associati (IT), NL Architects (NL) und Ensamble Studio (SP) zusammensetzt, setzte sich mit Unterstützung der beiden Ingenieurbüros UTIL (BE) und Ramboll (DK) gegen alle anderen durch.
Das EUROPARC -Projekt stützt sich auf das Know-how verschiedener Disziplinen und zielt darauf ab, durch einen Ansatz der Kreislaufwirtschaft den Abfall- und Ressourcenverbrauch zu minimieren. Außerdem besteht sie aus einem Team von Fachleuten aus mehr als 30 verschiedenen Ländern, was von den wichtigen Werten der Demokratie und der Zusammenarbeit zeugt, die den Kern der europäischen Institution bilden. Die Jury hob sowohl die funktionalen als auch die symbolischen Qualitäten des Siegerprojekts hervor und bezeichnete es als "einen authentischen Vorschlag für eine Wiederverwendung". Obwohl das derzeitige Paul-Henri SPAAK-Gebäude viele Mängel aufweist, erschien sein Abriss und der Ersatz durch ein neues Gebäude als der falsche Weg. Es wird geschätzt, dass 50 % des CO2-Fußabdrucks eines Gebäudes auf die Bauphase zurückzuführen sind. Daher war es notwendig, den größten Teil der bestehenden Struktur wiederzuverwenden, sie aber neu zu konzipieren, um die Umweltauswirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen für die Nutzer sowie die Öffnung gegenüber der europäischen Bürger deutlich zu verbessern. In Bezug auf diesen letzten Punkt stärkt der Vorschlag von EUROPARC die Verbindung des Gebäudes mit der Stadt, indem er den öffentlichen Raum innerhalb und außerhalb des Gebäudes mit verschiedenen Lösungen erweitert. Durch ein nach außen durchlässiges Erdgeschoss wurde zum Beispiel die fußläufige Verbindung zum nahe gelegenen Place du Luxembourg und dem Parc Léopold verbessert.
Im Inneren des Gebäudes betrifft einer der wichtigsten Eingriffe den "Halbkreis", den Sitzungssaal des Parlaments, der in die oberen Stockwerke verlegt wird, um den heutigen räumlichen und technologischen Anforderungen gerecht zu werden. Die offene Decke dieser großen Halle wird visuell mit der Grünen Agora verbunden sein, dem Höhepunkt des öffentlichen Weges im Inneren des Gebäudes. Die Agora wird ein Ort der Begegnung für Bürger und Abgeordnete sein. Die verschiedenen Baumarten in dieser Grünanlage, die die einheimische Vegetation aller Mitgliedstaaten vereint, werden ein Beispiel für die Synergie sein, die die verschiedenen Staaten in einem facettenreichen europäischen Ökosystem zusammenführt.
(Agnese Bifulco)
Images courtesy of EUROPARC
https://exhibition.european-parliament-design-competition.eu/9013
1st prize JDS Architects (Denmark)
Coldefy (France) | NL Architects (Netherlands) | Carlo Ratti Associati (Italy) | ENSAMBLE STUDIO (Spain) | UTIL cvba (Belgium) | Ramboll (Denmark)
