30-07-2021

Eine Philharmonie aus Glas und Aluminium von Barozzi Veiga

Barozzi/Veiga,

Szczecin, Poland,

Halle, Theatres,

Glas, Metall,

Die Philharmonie in Stettin, Polen, ist ein Gebäude, das die volkstümlichen expressionistischen Stadtfiguren in eine zeitgenössische Sprache umsetzt, auch dank der Wahl von minimalen Materialien und Farben.



Eine Philharmonie aus Glas und Aluminium von Barozzi Veiga
Im polnischen Stettin wurde von Barozzi Veiga eine Philharmonie aus Glas und Aluminium entworfen, die die örtliche Stadtarchitektur auf eine völlig zeitgenössische Weise interpretiert.
Die von Barozzi Veiga entworfene Philharmonie hat eine für Polen und die mitteleuropäische Architektur sehr vertraute Silhouette, auch wenn sie nichts wirklich Altes oder streng zur Architektur der Vergangenheit Gehörendes hat. Weder die Materialien, noch die Raumaufteilung oder gar die Farbe, denn es handelt sich um eine Stahlkonstruktion mit minimalen und essentiellen Formen, die blendend weiß ist. Tagsüber zeichnet die Fassade mit ihrem gestaffelten Grundriss oben eine spannungsvolle Reihe von Höckern, ähnlich einer gotischen Kathedrale oder einem Bezirk von Ratshäusern aus der mitteleuropäischen Renaissance. Nachts lässt es sein Innenlicht durch lichtundurchlässige oder transluzente Fenster scheinen. Diese wiederum werden durch eine dichte Folge von vertikalen Sonnenschirmen aus weißem Aluminium abgeschirmt, die wie moderne Orgelpfeifen aussehen. Alles verschmilzt dann mit dem architektonischen Ganzen und wird zu einem leuchtenden Punkt in der Stadt, der keine externe Beleuchtung benötigt.
Die Fassade ist technologisch hinterlüftet und berührt nicht den Boden, was das Gebäude leicht erscheinen lässt, als wäre es ein Modell, das die Architekten im Vorgriff auf das zukünftige Projekt angefertigt haben. Der Eingang hingegen scheint versteckt zu sein, ist aber gut positioniert und verlockt auch diejenigen zum Eintreten, die das Gebäude nur von außen bewundern möchten.
Beim Eintreten nimmt man die gedämpfte Erhabenheit des Foyers wahr, das weißer ist als das Äußere, so sehr, dass es einen sprachlos macht, da die Oberflächen auf Hochglanz gebracht wurden. Dank eines solchen gestalterischen Mittels bilden die Volumen und vor allem das Treppenhaus einen faszinierenden Auftakt zu den beiden Sälen für Kammer- und Sinfoniemusik. Die beiden Säle zeigen die Kraft des akustischen Designs und die Wahl der Materialien, wie z.B. das mit Blattgold überzogene Holz in einem Saal und das schwarz behandelte in dem anderen, was einen markanten szenischen Kontrast schafft.






Fabrizio Orsini


MIECZYSŁAW KARŁOWICZ PHILHARMONIC HALL IN SZCZECIN
Address: Małopolska 48, Szczecin. Poland
Authors: BAROZZI / VEIGA Fabrizio Barozzi , Alberto Veiga
Project leaders: Pieter Janssens, Agnieszka Samsel
Project team: Marta Grządziel, Isaac Mayor, Petra Jossen, Cristina Lucena, Cristina Porta, Ruben Sousa
Local architect: STUDIO A4 Sp. z o.o. Jacek Lenart
Structural engineers: BOMA S.L., FORT POLSKA Sp. z o.o.
Installations: GLA Engineering Sp. z o.o., ELSECO Sp. z o.o., ANOCHE Iluminación Arquitectónica
Acoustics: ARAU ACUSTICA
Facade: FERRÉS ARQUITECTOS Y CONSULTORES
General contractor: WARBUD S.A.
Site area: 3.800 m2
Usable floor area: 13.000 m2

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