17-01-2018

PAC Project Architecture Company + Miriam Poch: Haus P in Berlin

Miriam Poch, Project Architecture Company (PAC),

bullahuth Fotografie und Gestaltung,

Berlin, Deutschland,

Ville, Housing,

PAC Project Architecture Company und Miriam Poch Architektin haben eine Villa in Pankow, Berlin, gestaltet und dabei die Einschränkungen der örtlichen Bauauflagen überwunden. Haus P von PAC und Miriam Poch fügt sich in das Umfeld ein und zeigt dabei seine eigene Identität.



PAC Project Architecture Company + Miriam Poch: Haus P in Berlin
Trotz der Suche nach der baulichen “Normalität” lässt einen das Haus P von PAC Project Architecture Company und Miriam Poch Architektin in Berlin nicht kalt, sondern sticht durch eine Ausdruckskraft hervor, die mehr aus der Summe der Details als aus dem Gesamteindruck hervorgeht.
Das Haus P ist ein Einfamilienhaus für eine dreiköpfige Familie in einem Wohngebiet von Pankow im Norden Berlins, einer der am dichtesten besiedelten Gegenden der Stadt, die nach eine strengen Stadtplanung gewachsen ist. Die spezifischen räumlichen Anforderungen wie die Vorgabe eines Walmdachs und der monolithischen Struktur bestimmen die Identität des Viertels und lassen wenig Platz für Variationen. 
Gerade wegen dieser schwer zu suchenden Vektoren haben sich die deutschen Büros PAC Project Architecture Company und Miriam Poch Architektin zusammengetan und gemeinsam an einer experimentellen Lösung gearbeitet, eine, die die Einschränkungen als Stärken erlebt und diese aufwertet.
Trotz der monolithischen Form, typisch für die Vorstadthäuser, die aus einem quadratischen oder rechteckigen Grundriss resultiert und von dem Dach mit zwei oder vier Walmflächen resultiert, nimmt das Haus durch die Differenzierung der Walmflächenneigung eine neue Persönlichkeit an, die vom Fehlen einer vorstehenden Traufe begünstigt wird. Das Problem des abfließenden Regenwassers wird durch ein Detail geregelt, das extra an zwei entgegengesetzten Ecken des Daches entworfen wurde, wo die Traufe deutlich hervorsteht. Die ausgeprägtere Walmfläche fällt nach Süden ab auf der Höhe des Hauptraums der Wohnung, des Esszimmers, und begleitet den Schnitt einer Mauerkante bis auf den Boden: eine komplette Kante des Mauerwerks wird hier von Verglasungen ersetzt, die um diesen Bereich alle energetischen Linien des Grundrisses orientieren und eine ungewohnte Tageslichtöffnung auf dem ganzen Erdgeschoss öffnen. 
Hier sind die halböffentlichen Räumlichkeiten untergebracht, die die Architekten in “Arbeit”, “Küche” und “Wohnzimmer” unterteilt haben. Diese Räume sind nicht klar voneinander getrennt, so durchdringen sich beispielsweise Küche und Wohnzimmer dank der Arbeitsfläche der Küche, die durch eine Wandöffnung entsteht, die auf das Esszimmer blickt während das Wohnzimmer bei Bedarf als Ort der kreativen Entspannung genutzt wird. Der fünfeckige Grundriss, der vor allem durch die maßlichen Beschränkungen des Grundstücks und der Anordnung des Eingangs in der Nordwestecke bestimmt wird, ist ein weiterer Faktor, der die Konvergenz der Linien im Süden begünstigt. 
Dem großen Fenster dieses Raums entspricht die doppelte Höhe, die das Haus zum rückwärtigen Garten öffnet. Im Obergeschoss haben die Planer interne Öffnungen geschaffen, die das Licht, vom weißen Putz verbreitet, in den Flur und in das Kinderzimmer bringen.
Die Sorgfalt bei der Entwicklung der Innenräume erkennt man auch an den stofflichen und farblichen Entscheidungen außen, wie das besondere Grün des Putzes, das mit der Holzfarbe der Fensterrahmen kommuniziert. Die großen Fenster legen eine Beziehung mit dem Umfeld des Viertels nahe, in dem das Einfamilienhaus steht, ohne Zäsur sondern durch Erhöhung der allgemeinen architektonischen Qualität.

Mara Corradi

Architects: Project Architecture Company (PAC) in collaboration with Miriam Poch Architektin
Client: Private
Location: Berlin Pankow, Germany
Structural design: Ingenieurbüro Reineke Berlin, www.ib-reineke.de
Gross useable floor space: 190 sqm
Lot size: 489 sqm
Start of work: 05/2016
Completion of work: 05/2017
Structure in: monolithic masonry walls with insulated bricks, reinforced concrete floor slabs, timber roof structure
Facades in: dyed cement plaster, wood-aluminium windows
Indoor surfaces: white plaster
Floors: large format anthrazit tiles, ash wood parquet
Photos by: © bullahuth Fotografie und Gestaltung          
www.bullahuth.de

www.project.ac
www.miriampoch.com

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