09-11-2020

OPUS 5 Architectes Théâtre Legendre in Évreux

OPUS 5 Architectes,

Luc Boegly,

Évreux, France,

Theatres,

OPUS 5 Architectes hat das Projekt für die Renovierung, Erweiterung und Aufwertung des Theatre d'Evreux, Frankreich, auch bekannt als Théâtre Legendre realisiert. Das neue Projekt wertet das 1903 eingeweihte und vom Architekten Léon Legendre entworfene emblematische Jugendstilgebäude auf, indem es ihm seinen früheren Glanz zurückgibt und die Struktur dank eines doppelten Anbaus, der dem Theater eine neue, geräumige Eingangshalle verleiht, an die zeitgenössischen Bühnenanforderungen anpasst.



OPUS 5 Architectes Théâtre Legendre in Évreux

Das emblematische Gebäude des Théâtre Legendre de Évreux, in Frankreich in der Region Normandie, ist dank des Renovierungs- und Erweiterungsprojekts von OPUS 5 Architectes, gegründet von den Architekten Bruno Decaris, Agnès Pontremoli und Pierre Tisserand, wieder zum Leben erweckt worden. Das Theater ist ein vom Architekten Léon Legendre entworfenes Jugendstilgebäude, das 1903 eingeweiht wurde und seit 2002 in die Liste der "Monuments Historiques" Frankreichs eingetragen ist. Ein Gebäude mit relativ kleinen Abmessungen, aber mit allen Elementen, die ein Jugendstiltheater auszeichnen. Dieses ikonische Gebäude war seit 2006 aufgrund des Verfalls des Mauerwerks und der Innendekoration für die Öffentlichkeit geschlossen. Zudem musste die Konstruktion an die neuen Sicherheitsstandards für einen öffentlichen Ort angepasst und mit den notwendigen Einrichtungen für zeitgenössische Aufführungen ausgestattet werden. Insbesondere die Südfassade des Gebäudes war völlig ruiniert mit Schäden, die aus den Veränderungen im Laufe der Jahre resultierten, auch der Hauptsaal besaß nur noch eine blasse Erinnerung an den Glanz der Vergangenheit und die Dekorationen waren so schlecht, dass eine Erneuerung erforderlich war. Es wurden extra neue Dekorationen entworfen und sind zu einem integralen Bestandteil der allgemeinen Renovierung des Theaters geworden.
Die Architekten des Büros OPUS 5, haben in einem besonders heiklen Kontext gearbeitet und ein zeitgenössisches Projekt geschaffen, das aber den Bestand respektiert, um seinen alten Glanz wo immer möglich zu restaurieren. An der Südfassade beispielsweise wurden die ursprünglichen Proportionen wiederhergestellt, die Verkleidung aus Ziegeln und Feuerstein sowie die ursprünglichen Öffnungen wieder hergestellt. Das Renovierungsprojekt sah auch die Erweiterung des ursprünglichen Gebäudes vor, um sowohl die Struktur an die zeitgenössischen szenischen Bedürfnisse anzupassen als auch einige neue Funktionen unterzubringen, darunter: Umkleideräume, Greenrooms, Proberäume und Büros. Im Hinblick auf die bereits bestehende Architektur wird die Erweiterung auf der Südseite durch das vollständig verglaste Volumen des neuen Atriums vom ursprünglichen Gebäude getrennt. Im Inneren des Atriums sind die inneren Wege mit drei Metallstegen eingefügt, die auf den verschiedenen Ebenen die Verbindung zwischen dem historischen Theater und dem neuen Volumen gewährleisten und eine perfekte Lesbarkeit der ursprünglichen Ziegelfassade und der neuen Fassade aus Betonblöcken ermöglichen. Auch an der Ostseite des Theaters, hinter der Bühne, wurde ein neues Betonvolumen entworfen, um die Tiefe des Bühnenbereichs zu vergrößern und eine Hebebühne aufzunehmen, die für die Bewegung der Kulissen benötigt wird.
Die Wände zwischen den Anbauten und dem Theater sowie die gesamte Breite der Atriumwand sind mit Spiegeln bedeckt, die sowohl das ursprüngliche Mauerwerk als auch die Betonwände perfekt reflektieren. Das Ergebnis ist, den Betrachtern ungewöhnliche Ansichten des Rathausplatzes zu geben, wodurch illusionistische Spiele mit Bildern entstehen. Ein Verweis auf das eigentliche Wesen des Theaters “wo alles erfunden, aber nichts falsch ist” wie der kürzlich verstorbene italienische Schauspieler Gigi Proietti sagte, und die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion verschwimmt.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of OPUS 5 Architectes, photo by © Luc Boegly

Architects: OPUS 5 Architectes - Bruno Decaris, Agnès Pontremoli, Pierre Tisserand
Client: Ville d'Evreux
Location: Evreux, France
Scenographer: Luc Perrier
BET Structure: Batiserf Ingénierie
BET Acoustics: Impedance
BET Fluids / Economist : Icegem
BET Preventionist: Batiss
Area: 2.500 m² SDP
Gauge: 360 places

Date
Phase 1: June 2013 - December 2015
Phase 2: January 2016 - September 2019
Delivery: September 2019

Photos: © Luc Boegly


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