24-07-2019

Kino und Architektur, letzter Termin für Cinema in Abbazia Wild Cities

Parma, Italien,

Messen, Kinos,

Veranstaltung,

Mit einer Hommage an die kürzlich verstorbene belgische Regisseurin Agnès Varda schließt das Architektur-Filmfestival „Cinema in Abbazia. Wild Cities.“, organisiert vom Studien- und Dokumentationszentrum für Kommunikation (CSAC) der Universität Parma und dem Architektenverband von Parma, mit der Mitarbeit des Vereins Sequence.



Kino und Architektur, letzter Termin für Cinema in Abbazia Wild Cities

Am 25. Juli wird im Hof der Abbazia di Valserena in Parma “Les plages d’Agnès” gezeigt, ein Dokumentarfilm von Agnès Varda, der im März 2019 verstorbenen belgischen Regisseurin. Er bildet den Abschluss des Architektur-Filmfestivals „Cinema in Abbazia. Wild Cities“, organisiert vom CSAC der Universität Parma und dem Architektenverband von Parma, mit der Mitarbeit des Vereins Sequence. Die Ausgabe 2019 des Festivals wurde geleitet von Cecilia Merighi und Daniele Pezzali für den Architektenverband von Parma, Sara Martin für den CSAC der Universität Parma, Stefano Cattini und Sara Antolotti für den Verein Sequence. Die moderne Stadt mit ihren Verwandlungen war das Hauptthema von Wild Cities. Es wurde anhand von fünf Filmen aufgezeigt, die unter der Beratung von Silvio Grasselli ausgewählt wurden. Er hat in Filmkunde doktoriert, ist Mitglied der Auswahlkommission und Kurator des Festival dei Popoli (Florenz) sowie Vizedirektor des DocSS – Festival internazionale del cinema urbano (Sassari).
Silvio Grasselli erklärte in der Antrittsvorlesung zum dritten Termin im Zusammenhang mit der Vorführung von Rabot (2017) von Christina Vandekerckhove, dass die Filmemacher den Dokumentarfilm wählten, weil er einen rigorosen Beobachtungsansatz, kombiniert mit einem freien Erzählstil, ermöglichte. Da er verschiedene Gesichtspunkte bietet, erhält der Betrachter eine aktive Rolle, im Gegensatz zum Spielfilm, bei dem man nur eine treibende Kraft finden kann. Oder, wie es der Wissenschaftler definierte, “nur eine Vektorkraft”.
Die fünf Vorführungen betrafen die Architektur oder die Stadt nicht direkt, sondern registrierten Geschichten über die Stadt oder über spezifische Orte, wie den Wolkenkratzer, der in Rabot die Hauptrolle spielt. Weiter macht Silvio Grasselli eine Feststellung über das Verhältnis zwischen Architektur und Film, indem er auch die Kontaktstellen zur Arbeit eines Architekten und eines Stadtplaners hervorhob:
“Der Dokumentarfilm”, erzählt er, “ist direkt mit der Arbeit des Architekten und des Stadtplaners verwandt, da er die Freiheit der Formen, die der Pflichten der Erzählung nach klassischem Muster enthoben sind, voll nutzen kann. Vom Moment der Vorbereitung an, für die man Treffen vereinbaren, Feldforschung machen muss, um die Orte und die Gemeinschaften, die dort wohnen oder wohnen werden, kennenzulernen, bis zum Zeitpunkt der Montage, die eine logische Form für die Materialien findet, trifft der Dokumentarfilm eine Auswahl: Indem er ein effizientes Netz von Bedeutungen, Vorstellungen, Kulturen und Erinnerungen webt, das verschiedene Disziplinen und Kenntnisse verknüpft und somit die Welt verwandelt, verändert, erneuert, plant und neu gestaltet.”

“Les plages d’Agnès”, der Dokumentarfilm, mit dem das Festival schließt, ist ein Selbstporträt der belgischen Regisseurin Agnès Varda, einer großen Meisterin der Nouvelle Vague. „Wenn die Geschichte der Menschen aus Landschaften bestehen würde, dann bestünde meine aus Stränden“ sagt die Regisseurin. Die Strände des Filmtitels erweisen sich aber bald als vier Städte: Brüssel, Sète, Paris und Los Angeles. Vier Orte, die im Leben von Agnès Varda und in ihren Filmen eine große Rolle spielten. Mit dem Dokumentarfilm Les plages d’Agnès begleitet die Regisseurin die Zuschauer auf eine Reise durch ihr persönliches und berufliches Leben voller Liebe für die Kunst und das soziale Engagement, das ihre grundlegende künstlerische Lehre zum Tragen bringt: “Das Ausloten und Darstellen der Beziehung zwischen Menschheit und Umgebung”, wie es in der Mitteilung zum Kinofestival steht.

(Agnese Bifulco)

Titel: Architektur-Filmfestival „Cinema in Abbazia. Wild Cities
Daten: 27. Juni – 25. Juli 2019
Austragungsort: Abbazia di Valserena, Strada Viazza di Paradigna, 1 – Parma Italien
Organisatoren: Studien- und Dokumentationszentrum für Kommunikation der Universität Parma + Verband der Landschaftsarchitekten und Denkmalpfleger von Parma
Abbildungen: Durch freundliche Genehmigung der Organisatoren

www.csacparma.it
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