30-09-2022

Lectio magistralis von Anna Heringer in Parma

Anna Heringer,

Parma, Italien,

In der bezaubernden Kulisse des Teatro Farnese in Parma wird die Architektin Anna Heringer zum Auftakt der 16. Ausgabe von Il Rumore del Lutto eine lectio magistralis mit dem Titel "La sostenibilità è amare" halten. Die Veranstaltung wurde von der Kammer der Architekten, Planer, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger von Parma und der AMA - Accademia Mendrisio Alumni in Zusammenarbeit mit Il Rumore del Lutto organisiert, kuratiert von Francesco Di Gregorio und Eleonora Caggiati, unter der Schirmherrschaft der Föderation der Architektenkammern der Emilia Romagna.



Lectio magistralis von Anna Heringer in Parma

Am 8. Oktober wird im Theatro Farnese in Parma die 16. Ausgabe von Il Rumore del Lutto (Geräusch der Trauer) mit einer lectio magistralis von Anna Heringer eröffnet, die für das Projekt METI School handmade in Rudrapur Bangladesh den Aga Khan Award für Architektur 2007 erhalten hat, sowie weitere renommierte Titel, darunter der Neue Europäische Bauhauspreis 2021, der Obel Award 2020 und The Architecture Drawing Prize 2019. Die Veranstaltung wurde von der Kammer der Architekten, Planer, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger von Parma und der AMA - Accademia Mendrisio Alumni in Zusammenarbeit mit Il Rumore del Lutto organisiert, kuratiert von Francesco Di Gregorio und Eleonora Caggiati, unter der Schirmherrschaft der Föderation der Architektenkammern der Emilia Romagna.
Den Rahmen für Heringers Ausführungen bildet die prächtige Holzarchitektur des Theaters Farnese, ein konkretes Beispiel für die Verletzlichkeit, die die Architektin in ihrem Vortrag mit dem Titel "La sostenibilità è amare" (Nachhaltigkeit ist Liebe) furchtlos in den Blick nehmen will. Das heutige Theater ist eine originalgetreue Rekonstruktion, die in der Neuzeit nach der Zerstörung des Originals durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs vorgenommen wurde. Anna Heringer lädt uns ein, über die allzu menschliche Angst vor dem Tod nachzudenken und darüber, wie wir, um sie zu besiegen, versuchen, mit immer haltbareren und widerstandsfähigeren Materialien zu entwerfen und zu bauen, was zu Bergen von Abfall und übermäßigem Ressourcenverbrauch sowie zur seelischen Erschöpfung des Individuums durch den Wettlauf zur Perfektion” führt.
Die Verwundbarkeit hingegen ist nach Ansicht der Architektin als natürlicher Faktor zu akzeptieren. Anna Heringer lädt uns ein, die landestypischen Architekturen zu betrachten, die mit lokalen Materialien und Techniken entsprechend den Besonderheiten der Orte und ihrer klimatischen Bedingungen realisiert werden. Vor allem die Erde ist für sie das interessanteste Material, ein Ausdruck perfekter Zirkularität.
Um die Angst vor unserer Verletzlichkeit zu überwinden, sieht Anna Heringer nur einen Weg: die Liebe, die ihren formalen Ausdruck in der Schönheit findet, verstanden als die “überlegene Harmonie aller Elemente”. Der Titel der lectio magistralis"La sostenibilità è amare" findet in ihren Worten eine präzise Erklärung: “Wenn wir aus Liebe und Fürsorge handeln - gegenüber unserem Planeten, gegenüber anderen Menschen, einer Gemeinschaft..., geschieht Nachhaltigkeit auf natürliche Weise”. Für Anna Heringer ist Architektur daher ein Mittel zur Stärkung des kulturellen und individuellen Selbstbewusstseins, zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft und zur Förderung des ökologischen Gleichgewichts.”

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Ordine degli architetti PPC di Parma and Studio Anna Heringer

Captions and Credits
- 01: Bamboo Hostels, Baoxi, China © Julien Lanoo
- 02: Anna Heringer © Gerald v. Foris
- 03: Claystorming - Educational Training Center, Tatale, Ghana © Studio Anna Heringer
- 04: Facade - Anandaloy, Rudrapur, Bangladesh © Kurt Hoerbst
- 05: Caves spaces - METI School, Rudrapur, Bangladesh © Peter Bauerdick

 


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