gmp Stade de Luxembourg Sport und visuelle Identität

Im vergangenen Herbst wurde das neue, von gmp-Architekten von Gerkan, Marg und Partner entworfene Stade de Luxembourg mit einem Qualifikationsspiel für die FIFA-Weltmeisterschaft 2022, die ab dem 21. November 2022 in Katar stattfinden wird, eingeweiht.
Das Projekt des deutschen Büros wurde aus 25 Vorschlägen, die am Verhandlungsverfahren 2016 teilnahmen, als Sieger ausgewählt. Die Architekten wurden sowohl mit dem Entwurf der neuen Sportanlage, die einen veralteten Vorgängerbau ersetzt, als auch mit der Erstellung eines Masterplans für ein rund 8 Hektar großes Stadtgebiet betraut. Das neue Stadion befindet sich am südlichen Ende der Stadt Luxemburg, in einem leicht zugänglichen und gut angebundenen Gebiet. Das Grundstück verläuft in Ost-West-Richtung und wird im Norden von der Autobahn begrenzt, während im Süden neue Straßen- und Straßenbahnverbindungen gebaut werden sollen. Innerhalb des Grundstücks hat studio gmp auch die Tiefgarage und das neue Dienstleistungsgebäude entworfen.

Das Stadion wurde in Zusammenarbeit mit dem lokalen Büro Beng Architectes Associés nach internationalen Richtlinien gebaut. Insbesondere entspricht die neue Sportstätte den höchsten Kategorien sowohl der UEFA-Normen für Fußball als auch der World Rugby (früher IRB)-Normen für Rugby.
Der Grundriss ist regelmäßig und entwickelt sich auf einer Ebene. Der Haupteingang befindet sich auf dem Vorplatz des neuen Kockelscheuer-Boulevards, von dem aus auch das kommerzielle Foyer, der Pressebereich und eine Multifunktionshalle zugänglich sind. Es handelt sich dabei um Räume, die unabhängig vom Stadion und damit auch unabhängig von der Anwesenheit von Sportveranstaltungen genutzt werden können. Die regelmäßige Form des Stadions ist an den Ecken abgerundet, um von jedem Platz aus eine optimale Sicht zu gewährleisten. Auf der Südseite wird die Sportanlage von einem zweigeschossigen Gebäuderiegel begrenzt, der sich entlang des Boulevards erstreckt und Servicebereiche für Spieler, Presse und VIPs enthält.

Bei der Gestaltung des Stade de Luxembourg standen die Architekten von gmp vor einer doppelten Herausforderung. Zum einen galt es, die Atmosphäre einer großen Sportarena zu schaffen und gleichzeitig eine kleine Sportstätte mit einer Kapazität von nur 9.900 Plätzen zu errichten, die weit von den Standards großer internationaler Stadien entfernt ist. Die zweite Herausforderung bestand darin, ein städtebauliches Wahrzeichen zu schaffen, ein Gebäude, das den städtebaulichen Kontext in diesem Teil der Stadt maßgeblich beeinflussen kann.
Dies wurde durch die Entwicklung einer speziellen Fassade erreicht, die zum Hauptelement der visuellen Identität des Stadions geworden ist. Die Fassade besteht aus geometrischen Tragwerken in Form von Rauten, die aus gefalteten Blechen gefertigt sind. Das Gebäude erscheint so als ein einziges Volumen, das von einer Metallhaut bedeckt ist, die bei Beleuchtung von oben eine dynamische und skulpturale Wirkung hat, die vor allem am Abend sichtbar wird.
Aus diesem Metallgehäuse wurde die Figur der Raute extrapoliert und wurde zum zentralen Element des Logos und der gesamten visuellen Identität des Stadions. Die rot-weiß-blauen Farben Luxemburgs wurden ebenfalls in das Konzept integriert, wie die Farben und Abbildungen auf den Sitzen des Stadions zeigen.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of gmp photo by Marcus Bredt

Project Name: Stade de Luxembourg
Location: 100 Bd de Kockelscheuer, 1821 Luxembourg, Luxembourg
Architects: von Gerkan, Marg and Partners (gmp) https://www.gmp.de/

Negotiated Procedure 2016

Design Volkwin Marg with Christian Hoffmann and Jörg Greuel
Project Lead Jörg Greuel
Team Roman Hepp
In association with Beng Architectes Associés
Structural Engineering schlaich bergermann partner, Stuttgart / TR Engineering, Luxembourg
Services Engineering ZWP, Cologne / LuxauTec, Luxembourg
Media Technology Graner+Partner, Bergisch Gladbach
Project Management Paul Wurth Geprolux SA.
Client Ville de Luxembourg, Direction de l‘Architecte, Service Bâtiments
Seats 9,900
Construction Period 2017–2021
Photos: Marcus Bredt

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