09-06-2011

Film-Obrasdearquitectura: Haus in Pilar

Film-Obras De Arquitectura,

Gustavo Sosa Pinilla,

Buenos Aires, Argentinien,

Ville,

Zement, Ziegel,

In Pilar, in der Provinz von Buenos Aires, haben die Gestalter des Büros Film-Obrasdearquitectura ein Ferienhaus realisiert, das auf dem Konzept der Wahrheit des Materials basiert, das hier mit unbehandelter Oberfläche verwendet wird, um dessen wahre Essenz zu zeigen. Das Werk ist eine Hommage an den Backstein und an sein Ausdruckspotential in Bezug auf die Landschaft.



Film-Obrasdearquitectura: Haus in Pilar
Das neueste Architekturwerk von Film-Obrasdearquitectura steht im Ortsteil Los Robles del Monarca, in Pilar, im Hinterland von Buenos Aires. Ein Ferienhaus, bei dem Backstein und Zement eine formale Komposition bilden, die ihre Ergänzung in der Landschaft findet.
Die Hauptfront, die auch am meisten beeindruckt, ist die Südwestfront, die auf den großen Garten blickt, ein 600 Quadratmeter großes Grundstück, an dessen Ostseite die Villa steht. Die geometrische Abtastung der vollen und leeren Teile dieser Fassade ist das gestalterische Manifest des Werks: Der rechteckige Grundriss, der vom Fußboden aus poliertem Zement gezeichnet wird, teilt sich in zwei Schiffe, ein Hauptschiff, das mehr den repräsentativen Funktionen vorbehalten ist und ein Nebenschiff, mit mehr technischem Inhalt: In dem öffentlichen Teil, der auf den Garten blickt, der durch die große und gelöcherte Fassade in die Architektur eindringt, befinden sich das Wohnzimmer, das Esszimmer und an den Seiten die Schlafzimmer, während das schmalere Schiff den Bädern und der Küche gewidmet ist, die von der Anlagentechnik bestimmt werden. Kein Raum wird klar und eindeutig im Grundriss definiert, sondern mit Hilfe eines Layouts, das aus C- und L-förmigen Backsteinmauern besteht, die Nischen bilden und partielle Grenzen ziehen. So bietet sich das Hauptschiff wie ein langer Salon für Unterhaltungszwecke an, das Nebenschiff mehr wie ein Service-Korridor und überall dient die Architektur auch als Einrichtungssystem: Auf der Ostfront verlängert sich die Struktur aus poliertem Zement, die die Backsteinmauer trägt, nach innen, um eine lange und geräumige Konsole zu werden. Alle anderen Backsteinmauern wurden extra so entworfen, dass sie unterschiedliche Funktionen beinhalten, vom einfachen Fach über die ganze Küche hin zu jedem einzelnen Element des Badezimmers, das sich entlang des Flurs zerstückelt und dabei den Platz für Waschbecken und Badewanne im Inneren der strukturellen Nischen schafft. Wenn der Raum in Längsrichtung von den Mauern gemäß dem Verlauf des Grundrisses und des Zementfußbodens gestaltet wird, ist er in der Quere frei, abgegrenzt von transparenten Füllungen, die aus beweglichen Fenster- und Türrahmen aus grau gestrichenem Metall bestehen. Diese Türen sind nicht nur zwischen Außen und Innen angebracht, sondern auch an speziellen Punkten des Hauses, wo sie die Regeln der gemeinsamen Nutzung oder der Privatsphäre diktieren. Emblematisch ist der Fall des Badezimmers wo die Türen ? wenn geschlossen ? die Präsenz der Sanitäranlagen verhüllen und bei Öffnen den privaten Raum des Bads mit der Badewanne umschreiben.
Dieses System zum Schließen und Öffnen macht das Vakuum sehr flexibel und interpretiert die Architektur wie einen überdachten Platz mitten in der Landschaft.
Die Verwendung des unverputzten Backsteins erinnert an Dieste, der in Uruguay arbeitete, in Kombination mit Zement aber an die indische Architektur der Gegenwart, wo künstliche Körper im Grünen stehen wie Fossilien, die von der Natur dominiert werden.

von Mara Corradi

Entwurf: Film-Obrasdearquitectura / Carlos Fernandez, Jorge Isaias, Gabriel Lanosa, Claudio Maslat
Bauherr: Privat
Ort: Pilar, Buenos Aires (Argentinien)
Tragwerksplanung: Pedro Gea
Bruttonutzfläche: 105 m2
Grundstücksgröße: 600 m2
Beginn der Bauarbeiten: 2008
Ende der Bauarbeiten: 2010
Struktur aus unverputzten Backsteinen
Überdachung aus Zement
Fußboden aus Zement
Fotos: © Gustavo Sosa Pinilla

www.film-obrasdearq.com.ar

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