09-05-2018

Estland und Litauen auf der Architekturbiennale von Venedig

Yvonne Farrell, Shelley McNamara,

Venedig, Italien, Litauen, Estland,

Messen,

Venice Biennale,

Die 16. Internationale Architekturausstellung der Biennale von Venedig "FREESPACE", die von den Architektinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara kuratiert wird, steht vor ihrer Eröffnung. Hier einige Vorwegnahmen zu den Pavillons, die Sie besuchen können.



Estland und Litauen auf der Architekturbiennale von Venedig

Mit der Vernice am 24. und 25. Mai, die der Presse und Fachleuten vorbehalten ist, beginnt die 16. Internationale Architekturausstellung der Biennale von Venedig, "FREESPACE", die von den Architektinnen Yvonne Farrell und Shelley McNamara kuratiert wird. Am 26. Mai, dem Tag der Eröffnungsfeier und der Verleihung des Goldenen Löwen für das Lebenswerk an Kenneth Frampton wird auch für das Publikum geöffnet. In den Gärten der Biennaleund dem Arsenal sowie an verschiedenen Stellen der Stadt können die Ausstellungen der teilnehmenden Länder sowie die begleitenden Events besucht werden. Wir haben die Länderteilnahmen vonEstland und Litauen ausgesucht. Beide Ländern feiern 2018 ihre ersten 100 Jahre der Unabhängigkeit. Hier eine Vorschau.

Weak Monument Estland
Der Titel der Ausstellung im estländischen Pavillon, der von Laura Linsi, Roland Reemaa und Tadeáš Říha kuratiert wird, ist ein Oxymoron, denn er basiert auf zwei antithetischen Konzepten: Schwäche und Monumentalität. Die Ausstellung ist eine Aufforderung, die Architektur unter einem anderen Gesichtspunkt zu betrachten. Anonyme und außerordentliche Strukturen werden innerhalb des gleichen Raums miteinander konfrontiert, der entweihten Barockkirche von Santa Maria Ausiliatrice (Fondamenta San Gioacchin), die monumental und doch gebrechlich ist.
“Wo endet das Denkmal und wo beginnt der einfache Boden, auf dem es steht?" fragt der Kurator Tadeáš Říha und fährt fort “Aus Unachtsamkeit oder aufgrund von Instandhaltung wird diese Grenzlinie, die die beiden Elemente trennt, manchmal überschritten. (...) Bei den von uns gezeigten Beispielen geschieht etwas Unerwartetes, das nicht dem klassischen Verständnis des Denkmals entspricht”. Die Aufforderung ist es, nicht nur das “Monument” zu betrachten, sondern auch den “politischen Wert, der den gemeinschaftlichen Architekturen zu Eigen ist”. Für die Kuratoren verwandelt sich das Konzept der “Schwäche” in eine Architektur “im Boden zu Füßen eines Monuments, in dem Gerüst, mit dem man das Unerreichbare erreichen kann, in der Leere, die zum Baukörper wird oder in den Ruinen, die die Fantasie anregen”.

The Swamp School, Litauen
Litauen nimmt zum ersten Mal als eigenständiges Land an der Biennale von Venedig teil und präsentiert The Swamp School.
The Swamp School kuratiert von Nomeda & Gediminas Urbonas mit dem Kommissar Pippo Ciorra, ist nicht nur eine Ausstellung, sondern eine Werkstatt, in der man lernen und sich bezüglich alternativer Modelle des Zusammenlebens von Mensch und anderen Lebensformen konfrontieren kann, ausgehend von dem Konzept der Feuchtgebiete. Eine lebenswichtige Dringlichkeit der globalen Gegenwartsgesellschaft, die von Klimawechsel und Konflikten geprägt ist. Für den Kommissar Pippo Ciorra, ist der "Sumpf", der sowohl Wasser als auch Erde ist, die perfekte Metapher für den zeitgenössischen Zustand, wo die Architektur zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen, zwischen der Ökologie und der Politik und der Raum zwischen Immateriell und Materiell schwebt. Ausgehend von der Überlegung, dass die Feuchtgebiete den Versuchen der Besiedlung widerstehen, eine Realität, die man durch die Umweltkatastrophen der letzten Jahre gut erkennen konnte, haben die Kuratoren Nomeda und Gediminas Urbonas die Architekten aus Litauen und der ganzen Welt eingeladen, ihren Beitrag zu leisten und zu fragen, welche Vorteile die Sümpfe der Architektur bringen können, eine Umkehrung bezogen auf den Versuch, die Feuchtgebiete zu “bekämpfen”.

(Agnese Bifulco)

Weak Monument, curated by Laura Linsi, Roland Reemaa and Tadeáš Říh
Commissioned by Raul Järg (Estonian Centre of Architecture)
Production: Eve Arpo, Maria Kristiin Peterson (Estonian Centre of Architecture)
Presented by Cultural Endowment of Estonia, Estonian Ministry of Culture, Estonia’s centenary programme Estonia 100
Location: former church of Santa Maria Ausiliatrice
Address: Fondamenta San Gioacchino (East edge of Via Garibaldi)
www.weakmonument.com

The Swamp School, curated by Nomeda & Gediminas Urbonas
Commissioned by Pippo Ciorra
Production: Architecture Fund
Presented by: The Lithuanian Council for Culture
Location: Via Giuseppe Garibaldi, 1814, 30122 Venezia VE, Italy
www.swamp.lt

www.labiennale.org


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