11-05-2021

Ausstellung Tchoban Voss Architekten: Re-Use – im Aedes Architecture Forum Berlin

Tchoban Voss Architekten,

Lev Chestakov, Philipp Bauer, Klemens Renner, Meike Hansen_archimages, Bernhard Kroll, Daniel Sumesgutner, Greg Bannan, Aleksey Naroditsky,

Berlin, Deutschland,

Messen,

Ab dem 29. Mai zeigt das Aedes Architekturforum in Berlin die Ausstellung "Re-Use", die sich der Arbeit des Büros Tchoban Voss Architekten widmet. Das Studio arbeitet seit Jahren an Projekten, die die Geschichte und architektonische Sprache der bestehenden Gebäude respektieren und ihre Rolle und Wirkung im Stadtraum anerkennen. Diesen Modus Operandi wenden die Architekten bei Projekten in Deutschland und anderen Teilen der Welt an, und er war auch das Thema der ersten Ausstellung "The Java Tower", die 1997 im Aedes Architekturforum organisiert wurde.



Ausstellung Tchoban Voss Architekten: Re-Use – im Aedes Architecture Forum Berlin

Das Aedes Architekturforum in Berlin präsentiert mit der Arbeit von Tchoban Voss Architekten einen interessanten Beitrag zum Thema der Wiederverwendung von Gebäuden im urbanen Umfeld. Während der Abriss eines bestehenden Gebäudes und der Ersatz durch einen Neubau weniger kostspielig erscheinen mag, haben ganzheitliche Ansätze zu diesem Thema gezeigt, dass Renovierung und Sanierung aus ökologischer und energetischer Sicht deutlich nachhaltiger sind. Seit vielen Jahren engagieren sich Tchoban Voss Architekten für Projekte, die die Geschichte und die architektonische Sprache der bestehenden Gebäude respektieren und gleichzeitig erkennen, dass Gebäude eine Rolle und Wirkung im Raum und im Stadtgefüge haben, die weit über die physischen Grenzen eines Gebäudes hinausgehen. Ein Modus Operandi, der, wenn vorhanden, die architektonische Qualität des Gebäudes und seines Kontextes bewahrt, den Wert der Geschichte eines Ortes und die urbane Vielfalt, die ihn charakterisiert, anerkennt und wo möglich zu seiner Entwicklung beiträgt. Dieser Ansatz wird von den Architekten des Büros bei Projekten in Deutschland wie auch in anderen Teilen der Welt angewandt und war auch Gegenstand der ersten Ausstellung "The Java Tower", die 1997 im Aedes Architekturforum organisiert wurde. Es handelt sich um Gebäude, deren Maßstab oft durch ihre ursprüngliche Funktion bestimmt wird und bei denen die architektonische Lösung daher auch zu einem Vorschlag für eine neue Nutzungsmatrix wird, mit Auswirkungen auf den Stadtraum und die Entwicklung des Umfelds.

Bei den auf dem Aedes Architekturforum in Berlin vorgestellten Projekten handelt es sich um Nachkriegsbauten, die nach 70 Jahren deutlich in die Jahre gekommen sind und erhalten und saniert werden müssen. Das sind Gebäude im Stadtgefüge, die mit Elementen der Architektursprache der Moderne errichtet wurden und noch heute das Erscheinungsbild der Städte, zu denen sie gehören, maßgeblich prägen, aber auch Gebäude in Industriegebieten aus den 1960er und '70er Jahren, die einst am Stadtrand standen und heute mit ihren Hüllen ein wichtiges städtebauliches Potenzial besitzen, das es architektonisch neu zu interpretieren gilt, um es für neue zeitgemäße Nutzungen zu erschließen. Dies ist zum Beispiel der Fall bei der ehemaligen Rossiya-Fabrik in St. Petersburg, die in das Bürogebäude Benois umgewandelt wurde, oder bei Gebäuden wie dem Projekt in Berlin am Ernst-Reuter-Platz 6, bei dem die Architektursprache des bestehenden Gebäudes erhalten wurde, um ihm seine wichtige städtebauliche Rolle am Platz zurückzugeben. Es gibt aber auch Projekte, bei denen die Architekten deutlich interveniert haben, um neue zeitgenössische Fassaden zu schaffen, wie z.B. in der Blissestrasse Nr. 5 in Berlin, wo die Architektur des Viertels aus den 1970er Jahren renoviert wurde. Oder in Hamburg der Kubus des Nikolaikontors, ein Geschäftshaus aus dem Jahr 1959, das aber keinen Bezug zu seinem Kontext hatte. In diesem Fall renovierten die Architekten das Gebäude und gaben ihm eine zeitgenössische Fassade, die eine Neuinterpretation des historischen städtischen Kontextes bietet.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Aedes Architecture Forum and Tchoban Voss Architekten, photo by: Greg Bannan, Philipp Bauer, Lev Chestakov, Meike Hansen_archimages, Bernhard Kroll, Aleksey Naroditsky, Klemens Renner, Daniel Sumesgutner

Title: Tchoban Voss Architekten: Re-Use
Exhibition: 29 May – 8 July 2021
Venue: Aedes Architecture Forum, Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin www.aedes-arc.de
Opening Hours: Tue–Fri 11am–6.30pm, Sun–Mon 1–5pm and Sat, 29 May 2021, 1–5pm
Photo: Greg Bannan, Philipp Bauer, Lev Chestakov, Meike Hansen_archimages, Bernhard Kroll, Aleksey Naroditsky, Klemens Renner, Daniel Sumesgutner

Captions

(01)
Benois House in Saint Petersburg before revitalisation
(02) photo by Aleksey Naroditsky
Benois House in Saint Petersburg today

(03)
Business and residential building Langenzipen in Staint Petersburg as an abandoned industrial reinforced concrete skeleton shell building (04) photo by Bernhard_Kroll
Business and residential building Langenzipen in Staint Petersburg today

(05)
Office and commercial building Kaiser-Wilhelm-Kontor in Hamburg before conversion and modernisation
(06) photo by Daniel Sumesgutner
Office and commercial building Kaiser-Wilhelm-Kontor in Hamburg today

(07)
Office and commercial building Nikolaikontor in Hamburg before revitalisation
(08) photo by Meike Hansen_archimages
Office and commercial building Nikolaikontor in Hamburg today

(09) Residential complex Schenefelder Holt in Hamburg before refurbishment and modernisation (10) photo by Daniel Sumesgutner
Residential complex Schenefelder Holt in Hamburg today

(11)
Commercial centre Tuchfabrik in Berlin before refurbishment and modernisation (12) photo by Greg Bannan
Commercial centre Tuchfabrik in Berlin today

(13) photo by Philipp Bauer
Office and commercial building Blissestrasse 5 in Berlin before total refurbishment (14) photo by Klemens Renner
Office and commercial building Blissestrasse 5 in Berlin today

(15 – 16) photo by Lev Chestakov
Office building Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin before revitalisation
Office building Ernst-Reuter-Platz 6 in Berlin today


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