Universität als urbaner Campus 9 Beispiele für die Ausstellung Good Vibrations

Die vom Architekten Peter Riepl kuratierte und kürzlich im Aedes Architekturforum in Berlin eröffnete Ausstellung „Good Vibrations“ stellt neun Beispiele von Universitätscampus vor, die an für das Stadtgefüge strategisch wichtigen Standorten in Wien, Graz und Linz in Österreich von österreichischen oder internationalen Architekturbüros errichtet wurden.

Dahinter steckt das Ziel, aufzuzeigen, wie Hochschulen und Städte gegenseitig von ihren Verbindungen profitieren können, wenn man die Vision der 1960er und 1970er Jahre überwindet. Damals war die Gründung neuer europäischer Universitäten vom Campus-Modell der USA beeinflusst, mit flachen, offenen Strukturen, die in großen grünen Parks und oft außerhalb der städtischen Zentren angelegt wurden. Ein Gegenpol zu den traditionellen Universitäten, die in dicht bebauten, historischen städtischen Kontexten entstanden waren.

Heute erfordern Klimawandel und digitale Vernetzung sowie eine generell auf Interdisziplinarität und Dialog ausgerichtete Lehre die Definition neuer Parameter und einer neuen Universitätsarchitektur. Universitäten brauchen technische und wissenschaftliche Infrastrukturen sowie Orte für Begegnung, Studium, Diskurs, Aneignung und Teilhabe. Außerdem müssen die Gebäude städtebaulich mit ihrem Umfeld interagieren und so flexibel sein, dass sie sich künftigen Veränderungen anpassen können.

Die Ausstellung gibt der Öffentlichkeit Einblick in neun vorbildliche Beispiele von „urbanen Universitätscampus“ in Österreich. Dabei handelt es sich sowohl um Neubauten als auch um Erweiterungen und Renovierungen historischer Gebäude, die in der Folge internationaler Wettbewerbe ausgeführt wurden. Diese Arbeiten passten den vorhandenen Gebäudebestand den Kriterien der Energieeinsparung und der CO2-Reduktion an. Sowohl bei den historischen Bauten als auch bei den um 1960 errichteten Campusanlagen konnten die Architekten zwischen dem Bedarf an Freiräumen und der Interaktion mit der Stadt vermitteln.

Emblematisch dafür sind die Transformationen an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo in den bestehenden Gebäuden neue Freiräume für die Universität gesucht und geschaffen wurden, und der erste österreichische Universitätscampus, die Johannes Kepler Universität in Linz, der durch gezielte Maßnahmen und neue Erweiterungen in sein Umfeld eingebunden wurde.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Aedes Architecture Forum

Title: Good Vibrations / The university as an urban campus – Nine examples from Austria University Library,
Exhibition: 19 March – 5 May 2022
Opening: Friday, 18 March 2022
Venue: Aedes Architecture Forum, Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin
Opening hours: Tue–Fri 11–6.30pm, Sun–Mon 1–5pm, Sat 19 March 2022, 1–5pm

Captions

(01-02) University Library, University of Graz. © BIG | David Schreyer
(03 - 04) Campus of the Medical University of Graz. © BIG | David Schreyer
(05) Future Art Lab, mdw – University of Music and Performing Arts Vienna. © BIG | Hertha Hurnaus
(06) Ilse Wallentin Haus, University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna. © BIG | Hannes Buchinger
(07) Tüwi, University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna. © BIG | Hannes Buchinger
(08) Theater im Palais, University of Music and Performing Arts Graz. © BIG | David Schreyer
(09) Kepler Hall, Johannes Kepler University Linz. © BIG | Bruno Klomfar
(10) Library with Learning Center, Johannes Kepler University Linz. © BIG | Bruno Klomfar
(11) Science Park, Johannes Kepler University Linz. © BIG | Herta Hurnaus
(12) Library & Learning Center, Vienna University of Economics and Business. © BIG | Bruno Klomfar
(13) Campus of the Vienna University of Economics and Business. © BIG | Bruno Klomfar
(14) Unicorn and Building of the Austrian Students Union, University of Graz. © BIG | David Schreyer
(15) Schwanzer-Trakt, University of Applied Arts Vienna. © BIG | Bruno Klomfar
(16) Vordere Zollamtsstraße 7, University of Applied Arts Vienna © BIG | Bruno Klomfar
(17) MedUni Campus Mariannengasse, Medical University of Vienna. © BIG | Visualisation: Delugan Meissl Associated Architects

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