03-06-2022

Lesley Lokkos „Laboratory of the Future“ an der Architekturbiennale 2023

Venedig, Italien,

Messen,

Venice Biennale,

Die 18. internationale Architekturausstellung, kuratiert von Lesley Lokko, findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 an den üblichen Orten in den Giardini und im Arsenale sowie an anderen Orten in Venedig statt. Der Titel und das Thema des Events, “The Laboratory of the Future ”, wurde am 31. Mai verkündet und vorgestellt.



Lesley Lokkos „Laboratory of the Future“ an der Architekturbiennale 2023

Am 31. Mai 2022 verkündeten der Präsident der Biennale di Venezia Roberto Cicutto und die Kuratorin Lesley Lokko den Titel und das Thema der 18. internationalen Architekturausstellung: "The Laboratory of the Future ", sowie die offiziellen Daten der Veranstaltung.

Mit kraftvollen, schlichten und direkten Worten erläuterte Lesley Lokko das Thema "The Laboratory of the Future“ der 18. internationalen Architekturausstellung. Dabei machte sie auch deutlich, dass dieses “Laboratory” mehrschichtig zu verstehen ist: Man muss sich darunter nicht ein Labor als Ort der wissenschaftlichen Experimente vorstellen, sondern eine “Werkstatt” im eigentlichen Sinn, als Ort der handwerklichen Zusammenarbeit.

Die Kuratorin wies darauf hin, dass weltweit dringende Themen wie Dekolonisierung und Dekarbonisierung sowohl global als auch lokal interessieren, als Makrophänomene, die sich unserer Kontrolle entziehen, aber unvermeidliche Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben.
Für Lesley Lokko ist es ein Oxymoron der zeitgenössischen Realität, „gleichzeitig allgemein als auch spezifisch zu sein, beeinflusst von maßgebenden Kräften und doch geprägt von den Besonderheiten des Ortes“.
Auf materieller Ebene“, so die Kuratorin, „spiegeln unsere gebauten Umgebungen genau dieses Rätsel wider: Wir sprechen von demokratischen Räumen, von öffentlichen Räumen, sauberer Energie und menschlichem Geist, wie wenn die Bedingungen, die all dies möglich und erreichbar machen, universell wären und für unsere Artgenossen und die nicht-menschliche und natürliche Welt keine oft furchtbaren Kosten zur Folge hätten.“
Eine komplexe Situation. Doch Lokko blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und erklärt: “Die Architektur ist eine Disziplin, die zwischen Kunst und Wissenschaft schwebt. Die Fähigkeit, zwischen den Grenzen und über die Grenzen hinweg zu verhandeln ist eine Kunst, in der sich Architekten gut auskennen”. Daher die Aufforderung dazu, die Voraussetzungen, die Instrumente sowie die Grenzen der Disziplin zu überdenken, denn „mehr als die Gebäude, Formen, Materialien oder Strukturen ist die wertvollste und entscheidende Gabe der Architektur die Fähigkeit, unsere Weltanschauung zu beeinflussen.“

Es gibt einen Ort”, so Lesley Lokko “an dem alle Probleme von Gerechtigkeit, Ressourcen, Rasse, Hoffnung und Angst konvergieren und ineinander übergehen. Er heißt Afrika. Anthropologisch gesehen sind wir alle Afrikaner. Was in Afrika passiert, geschieht uns allen”. Die Kuratorin versteht also Afrika als eine Werkstatt der Zukunft, die nötig ist, um die Vision einer diversifizierten, gerechteren und inklusiven Gesellschaft wahr zu machen. Als “Laboratory of the Future ” betrachtet sie auch die Biennale von Venedig: Man soll diese Ausstellung wie eine Werkstatt erleben, ein „Labor“, in dem die Architekten den Besuchern einen Weg vorzeichnen, auf dem sie sich selber ausmalen können, was die Zukunft alles bereithalten kann.

Die alle zwei Jahre organisierte Architekturausstellung findet vom 20. Mai bis zum 26. November 2023 statt, mit Pre-Opening am 18. und 19. Mai, an den üblichen Orten in den Giardini und im Arsenale für die Teilnahmen der einzelnen Länder, die in den Pavillons eingerichtet sind, und mit begleitenden Veranstaltungen in der Altstadt und an anderen Orten Venedigs.


(Agnese Bifulco)

Images courtesy of La Biennale di Venezia photo by Jacopo Salvi (01-03), Images Accra_Festus photo by Jackson Davis (04-06)


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