Italienische Projektsieger der Preise neues Europäisches Bauhaus

Triennale Milano ist ein Partner der europäischen Kommission für das Projekt “neues Europäisches Bauhaus”. Die Initiative wurde von der Präsidentin von der Leyen in der Rede zur Lage der Union 2020 angekündigt. Ein Aufruf an alle Kreativen (Architekten, Designer, Künstler, Wissenschaftler und europäische Bürger), „gemeinsam eine nachhaltige und inklusive Zukunft zu entwerfen und zu bauen, die Augen, Herz und Gemüt erfreut“. Ziel ist es, einen Lebensstil zu fördern, bei dem Nachhaltigkeit und Stil Hand in Hand gehen, und den ökologischen Wandel in den verschiedenen Wirtschaftssektoren (unter anderen Bauwesen, Möbel, Mode), in der Gesellschaft sowie in anderen Bereichen des Alltags zu beschleunigen. Es wird beabsichtigt, den europäischen Green Deal mit den Räumen des täglichen Lebens zu verbinden, indem man die Menschen allen politischen Initiativen nahe bringt, die nötig sind, um in Europa bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen.

Am 16. September 2021, ein Jahr, nachdem die Bewegung vorgestellt wurde, verkündete die europäische Kommission die Gewinner der Preise. Am 14. Dezember wurden gemeinsam mit Triennale Milano die italienischen Preisträger vorgestellt. Es handelt sich um in Italien entstandene Projekte, die ausgewählt wurden, weil sie die Werte der Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusion des neuen europäischen Bauhauses vertreten und aufzeigen.

Das italienische Siegerprojekt in der Sektion “neues Europäisches Bauhaus” ist “Esseri urbani. The other side of the art” (Puglia), in der Kategorie “Mobilisierung der Kultur, der Künste und der Gemeinden”.
Das Projekt setzt die zeitgenössische Kunst dazu ein, die städtische und soziale Erneuerung zu fördern, indem es die Werke aufstrebender Künstler in kostenlosen Freiluftausstellungen vorstellt und Verbindungen zwischen der Gemeinschaft, der Landschaft und der lokalen Architektur herstellt. Hierbei wird auch die QR-Code-Technologie eingesetzt, um zusätzliche Multimedia-Inhalte anzubieten. Jede Veranstaltung ist auf die lokalen Besonderheiten zugeschnitten, um den Zugang zu Kultur, nachhaltigem Tourismus und Beschäftigung zu fördern. Die ersten Festivals von Esseri Urbani waren: „Zootopia“ (2019) in den Straßen von Locorotondo (Bari), “Eterotopia” (2021) in Noci (Bari).

Die vier italienischen Siegerprojekte der Sektion „aufstrebende Stars des neuen Europäischen Bauhauses“ sind:

Öko-Stadtviertel Porto di Mare (Mailand), in der Kategorie “sanierte städtische und ländliche Räume”
Ein Sanierungsprojekt zur Umwandlung des verschmutzten und heruntergekommenen Stadtviertels Porto di Mare in ein selbständiges Öko-Viertel durch einen Buttom-up-Ansatz, der die Nutzer des Stadtviertels zu Akteuren der Änderung macht.

Nachrüstung der Unesco-Stätte Ivrea, in der Kategorie “Erhaltung und Umgestaltung des kulturellen Erbes”
Durch die Arbeiten an drei Gebäuden, die für das UNESCO-Weltkulturerbe Ivrea emblematisch sind (die Fabrik Mattoni Rossi, der Komplex Officine I.C.O. und das Bürogebäude Olivetti), möchte man eine Methode für die Modernisierung des vorhandenen Gebäudebestands im Hinblick auf die ökologische Nachhaltigkeit definieren, ohne dabei auf den Wert, den Charakter und die Ästhetik der modernen Architektur zu verzichten.
Sozialer Wiederaufbau nach dem Notstand (Florenz), in der Kategorie “neu durchdachte Orte der Begegnung und des Austauschs”
Die durch das Erdbeben von 2016 zerstörte italienische Stadt Accumoli ist eine Fallstudie für ein Forschungsprojekt, das eine Reihe widerstandsfähiger Tools festlegen möchte, um Siedlungen nach dem Notstand planen zu können, die auf Freiräume ausgerichtet sind und somit soziale Nachhaltigkeit gewährleisten können.

Materieunite (Terni), in der Kategorie “Produkte und Lifestyle”
Ein Projekt, das auf den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft basiert und darauf, nachhaltiges Design allen wirtschaftlich zugänglich und erreichbar zu machen, um permanente und temporäre Installationen aus nachhaltigem Karton und anderen Materialien zu schaffen, die wiederverwendet oder aus Abfällen der Lieferkette recycelt wurden.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Triennale Milano

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