18-02-2022

Drei Preisträger für The Wolf Prize Architecture 2022

Diller, Scofidio + Renfro, Atelier Bow-Wow,

Preis,

Elizabeth Diller, Architektin und Gründerin des Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro sowie Momoyo Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto, Architekten und Gründer des Ateliers Bow-Wow, sind die Preisträger der Sektion „Architecture“ von The Wolf Prize 2022. Dieser Preis wird seit 1978 von The Wolf Foundation verliehen.



Drei Preisträger für The Wolf Prize Architecture 2022

The Wolf Prize“ ist eine internationale Auszeichnung, die seit 1978 von der israelischen Non-Profit-Organisation The Wolf Foundation an Wissenschaftler und Künstler von internationalem Rang verliehen wird, unabhängig von „Nationalität, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder politischer Meinung“. Seit der Einführung dieser Auszeichnung wurden insgesamt 345 Preisträger für ihre Leistungen im Interesse der Menschheit und der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern ausgezeichnet. Der Preis besteht in einem Zertifikat und einem Geldpreis. Die Empfänger sind für den wissenschaftlichen Bereich in folgende Kategorien unterteilt: Medizin, Landwirtschaft, Mathematik, Chemie und Phsyik; für den künstlerischen Bereich in die Kategorien Malerei, Bildhauerei, Musik und Architektur. In der Kategorie Architektur wurde der Preis bis heute 18 Architekten verliehen. Für die Ausgabe 2022 wurden vor kurzem drei Preisträger gekürt: Elizabeth Diller, Architektin und Gründerin des Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro; Momoyo Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto, Architekten und Gründer des Ateliers Bow-Wow.
Die Jury würdigte die drei Architekten, die vollkommen verschiedene persönliche und berufliche Laufbahnen hinter sich haben, für einige gemeinsame Qualitäten, u.a. für das Engagement in Forschung, Lehre und Praxis für den Fortschritt des Fachs, sowie für außergewöhnliche Qualitäten bei der Herausforderung der Konventionen, wenn es darum geht, die Architektur in einer Zeit großer globaler Veränderungen und der Infragestellung sozialer und kultureller Werte voranzutreiben. Des weitern setzt die Begründung der Jurymitglieder den Akzent auf die „Exzellenz durch die Diversität“: Sie hebt hervor, dass die geografischen, kulturellen und methodischen Unterschiede der Preisträger zwar verschiedene Vorstellungen von Zusammenarbeit verkörpern, aber ein gemeinsames Bewusstsein der weitgreifenden Aufgabe vorhanden ist, die das Fach innehat, und dass bei allen ein maßgebender Einfluss auf die neuen Generationen von Architekten zu erkennen ist.

In der spezifischen Begründung für Elizabeth Diller, Architektin und Mitgründerin des Architekturbüros Diller Scofidio + Renfro, betonte die Jury die maßgebliche Arbeit, die geleistet wurde, um die Grenze zwischen Architektur und Kunst zu überwinden, sowie das Engagement für die Öffentlichkeit. Das Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro hat nämlich einerseits innovative Projekte wie zum Beispiel bedeutende Gebäude für öffentliche Einrichtungen umgesetzt, u. a. das Museum für Gegenwartskunst The Broad von Los Angeles, die Erweiterung des MoMA von New York oder, gerade erst neulich, das US Olympic and Paralympic Museum von Colorado Springs; andererseits städtebauliche Projekte wie die 2009 in New York eröffnete High Line, wo der Raum für bildende Künste und Kunstperformance sich mit der städtischen Umgebung vermischt.
Die Begründung der Jury für die Architekten Momoyo Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto, Gründer des Ateliers Bow-Wow, betont, dass in ihren Projekten und Schriften den ethnografischen und wohnungsbaulichen Eigenschaften der Architektur große Bedeutung beigemessen wird. Die Architekten, die sich vorwiegend mit Wohnprojekten beschäftigen, beeinflussten die neuen Generationen auch mit den Publikationen „Made In Tokyo“ (2001), „Behaviorology“ (2010) und „Architectural Ethnography“ (2018).
Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte von The Wolf Prize, dass der Preis gleichzeitig drei Architekten verliehen wird. Dasselbe passierte 1992 mit den Architekten Frank O. Gehry, Denys Lasdun und Jørn Utzon; 2010 hingegen wurde er David Chipperfield und Peter Eisenman verliehen und 1988 Giancarlo De Carlo und Fumihiko Maki.

(Agnese Bifulco)

(02) 3 architects' portraits courtesy of The Wolf Foundation (the Elizabeth Diller's portrait by Geordie Wood)

(01, 03-10) Projects by Diller Scofidio + Renfro
Captions
Project Name: MoMA, Museum of Modern Art, New York
Architects: Diller Scofidio + Renfro
Images © 2017 Diller Scofidio + Renfro
Photography by Iwan Baan, Courtesy of MoMA

Project Name: US Olympic and Paralympic Museum Colorado
Architects: Diller Scofidio + Renfro
Images courtesy of Diller Scofidio + Renfro, photo by Jason O’Rear


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