Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine

Hello, Robot. Design between Human and Machine ist die erfolgreichste Ausstellung des Vitra Design Museums, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem MAK in Wien und dem Design Museum in Gent. Nach der Eröffnung 2017 war die Ausstellung fünf Jahre lang in der ganzen Welt zu sehen, um dann am 24. September in einer aktualisierten Version nach Hause zurückzukehren.

Wie der Name schon sagt, geht die Ausstellung der Frage nach, wie eng unser tägliches Leben bereits mit Maschinen verbunden ist. "Roboter sind unter uns", heißt es in der Pressemitteilung. "Was einst wie Science-Fiction oder eine Verschwörungstheorie anmutete, ist längst ein normaler Teil unseres täglichen Lebens geworden. Autos, Waschmaschinen, Geldautomaten, Drohnen, fahrerlose Züge zwischen Flughafenterminals, digitale Assistenten, die die Probleme der Kunden lösen: All dies und noch viel mehr ist heute zumindest teilweise automatisiert."[ Die Definition eines Roboters ist eigentlich ganz einfach: ein Gerät, das Daten sammelt, verbunden mit einer Software, die diese Daten interpretiert, und schließlich ein Gerät, das auf dieser Grundlage eine Reaktion erzeugt. Die Ausgabe kann ein heller Punkt auf dem Bildschirm, Wärme, Ton, Bewegung, Daten und vieles mehr sein. Selbstlernende Algorithmen sind Roboter, ebenso wie die Objekte des Internets der Dinge. Vereinfacht ausgedrückt, gilt alles, was "intelligent" ist, als Roboter.

Bei all dem spielt das Design, weit über Form und Funktion hinaus, die grundlegende Rolle der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Hello, Robot untersucht also die Dynamik, die der Beziehung zwischen Design, Natur und Technik zugrunde liegt, mit Hilfe der RMA-Methode. Vierzehn Fragen werden dem Besucher gestellt, die ihn auf eine Entdeckungsreise führen und ihn zum Nachdenken über sich selbst, die Technologie und die Gesellschaft anregen. Die erste, einfache Frage lautet: "Haben Sie jemals einen Roboter getroffen?" ("Have you ever met a Robot?"), während die letzte, viel komplexere Frage lautet: "Bringen Roboter die Evolution voran?" ("Are Robots advancing evolution?").

Jeder wird seine Antwort bis zum 5. März 2023 geben, nachdem er die Ausstellung in der deutschen Stadt Weil am Rhein besucht hat, die in vier Bereiche unterteilt ist. Der erste untersucht die Begeisterung der Moderne für Roboter und wie die Populärkultur unser Verständnis des Phänomens geprägt hat. Der zweite ist dem Bereich gewidmet, in dem die Robotik ihren Durchbruch erlebt hat, nämlich der Industrie und der Arbeitswelt. Der dritte Teil zeigt, wie der Mensch eine engere Beziehung zur Technik entwickelt, indem er sie als Freund und Helfer im Alltag, bei der Hausarbeit, in Pflegeeinrichtungen, als digitalen Begleiter oder sogar für Cybersex einsetzt. Der vierte und letzte Abschnitt befasst sich mit der zunehmenden Verschmelzung von Mensch und Robotik, nicht nur in Bezug auf die Biotechnik, sondern auch aus städtischer Sicht, z. B. in Form von lernfähigen Gebäuden und so genannten intelligenten Städten.

Letztendlich legt Hello, Robot. die Ambivalenz offen, mit der die Verbreitung der Robotik für viele Jahrzehnte betrachtet wurde. Von Anfang an schwankte die Debatte über künstliche Intelligenz zwischen utopischen und dystopischen Visionen, zwischen der Hoffnung auf eine bessere und technologisch fortschrittliche Welt und der Angst vor extrem negativen Folgen. In diesem Zusammenhang taucht das Hauptthema wieder im eigentlichen Sinne der Ausstellung auf: die Verantwortung des Gestalters.

Francesco Cibati

Hello, Robot. Design between Human and Machine
24 September 2022 to 5 March 2023, Vitra Design Museum

Images credits

01 - © Vitra Design Museum / Photo: Ludger Paffrath
02 - Christoph Niemann, »Robot Morph«, 2016 © Christoph Niemann
03 - Twentieth Century Fox and Lucasfilm Ltd. R2-D2, 1977. First screened in the movie Star Wars. Episode IV - A New Hope (1977). © TM 2017 Lucasfilm Ltd. All rights reserved.
04 - © Vitra Design Museum / Photo: Ludger Paffrath
05 - Gina Leon and Zos Lee for AKA, »Mu-sio K« © AKA, LLC
06 - Boston Dynamics, Spot, 2019 Photo: Courtesy Boston Dynamics
07 - © Vitra Design Museum / Photo: Mark Niedermann
08 - © Vitra Design Museum / Photo: Mark Niedermann
09 - Film: Superflux, The Intersection, 2021 © Superflux 2021
10 - © Vitra Design Museum / Photo: Ludger Paffrath
11 - Ted Hunt, Luke Sturgeon, Hiroki Yokoyama, »Synthetic Temperaments of Drones«, 2014 © Ted Hunt, Luke Sturgeon, Hiroki Yokoyama. Project with the MA Design Interactions, Royal College of Art, London, under the direction of Anthony Dunne.
12 - »Reem B #5 [Pal], Barcelona, Spain«, from: »The Man Machine«, 2010 © Vincent Fournier
13 - Shawn Maximo, »Going Green«, Vinylprint, 2016 © Shawn Maximo
14 - Yves Gellie, »Human Version 2.07 Nexi«, 2009 © Yves Gellie, Galerie du jour agnès b, Galerie Baudoin Lebon
15 - MX3D, »Bridge Project«, 2015 3D-printed pedestrian bridge © Joris Laarman

https://www.design-museum.de/en/exhibitions/detailpages/hello-robot.html

The 14 questions:
1. Have you ever met a Robot?
2. What was your first experience with a Robot?
3. Do we really need Robots?
4. Are Robots our friends or enemies?
5. Do you trust Robots?
6. Could a Robot do your job?
7. Do you want to become a producer yourself?
8. How much do you want to rely on »smart« helpers?
9. How do you feel about objects having feelings?
10. Do you believe in the death and rebirth of things?
11. Do you want a Robot to take care of you?
12. Do you want to live inside a Robot?
13. Do you want to become better than nature intended?
14. Are Robots advancing evolution?

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