06-05-2021

David Chipperfield Architects für die Neue Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe

Mies van der Rohe, David Chipperfield,

Simon Menges,

Berlin, Deutschland,

Museen,

Die Neue Nationalgalerie in Berlin, eine von Ludwig Mies van der Rohe entworfene Ikone der Moderne, wurde von David Chipperfield Architects Berlin restauriert. Es ist das jüngste Projekt und das einzige Gebäude, das in Europa errichtet wurde, nachdem Ludwig Mies van der Rohe in die Vereinigten Staaten ausgewandert war. Die Schlüsselübergabe fand in einer virtuellen Zeremonie am 29. April statt, und das Museum wird im August 2021 wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.



David Chipperfield Architects für die Neue Nationalgalerie von Ludwig Mies van der Rohe

David Chipperfield Architects Berlin wurde 2012 beauftragt, eine wahre Ikone des 20. Jahrhunderts und der Moderne zu renovieren: die Neue Nationalgalerie in Berlin. Kürzlich wurden die Arbeiten abgeschlossen, und am 29. April 2021 fand die digitale Schlüsselübergabe an den Bauherrn, die Staatlichen Museen zu Berlin und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, statt. In den kommenden Monaten kehren die wertvollen Kunstwerke, die das Museum einst beherbergte und die wegen der Sanierung des gesamten Gebäudes ausgelagert werden mussten in die Neue Nationalgalerie zurück und werden voraussichtlich im August 2021 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Neue Nationalgalerie, ein Gebäude aus Stahl und Glas, das von 1963 bis 1968 entworfen und gebaut wurde, ist das letzte Gebäude von Ludwig Mies van der Rohe und das einzige, das der berühmte Meister der Moderne nach seiner Übersiedlung in die Vereinigten Staaten in Europa entworfen hat. Das Gebäude ist sowohl architektonisch als auch hinsichtlich seiner wertvollen Kunstsammlung von Bedeutung, die Werke der Avantgarde (u.a. von Picasso, Gris, Ernst und Dalì), Bauhaus-Meister wie Klee und Kandinsky und Beispiele des deutschen Expressionismus wie Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff, Begründer der Gruppe Die Brücke, sowie amerikanische Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zeitgenössische Künstler umfasst.
Die Sanierung war notwendig, um das Gebäude an die aktuellen Anforderungen eines Museums anzupassen, insbesondere in Bezug auf Energieeinsparung und Brandschutz. Die Architekten wurden auch gebeten, das Museum in funktioneller Hinsicht anzupassen, sowohl um den Besuchern mehr Komfort in Bezug auf Klimatisierung und künstliche Beleuchtung zu bieten als auch um die Kunstwerke selbst zu erhalten. Das Projekt ermöglichte auch die Verbesserung des Eingangs durch Beseitigung architektonischer Barrieren und die Bereicherung des Museums durch neue Dienstleistungen wie Garderobe, Cafeteria und Museumsshop. Um die Gebäudehülle zu reparieren und zu adaptieren, war es notwendig, das Gebäude für etwa sieben Jahre für die Öffentlichkeit zu schließen und alle wichtigen Kunstwerke, die es enthielt, auszulagern. Anschließend wurden rund 35.000 Originalbauteile des Gebäudes, darunter die Steinverkleidung und die gesamte Inneneinrichtung, demontiert, restauriert und, wo nötig, modifiziert und an ihren exakten Originalpositionen wieder installiert. Alles geschah in perfekter Balance zwischen der Notwendigkeit, das Bild des Gebäudes zu erhalten und es an die Bedürfnisse eines modernen Museums anzupassen. Also nicht übertreiben mit einer neuen, zeitgemäßen Interpretation des Werkes von Ludwig Mies van der Rohe, sondern die begrenzten, wesentlichen Ergänzungen als zeitgenössische Elemente lesbar lassen.
In seiner Rede über das Projekt betonte der Architekt David Chipperfield, dass die Arbeit am Gebäude von Mies van der Rohe ein Privileg und ein fast chirurgischer Eingriff war, der notwendig war, um das Werk zu schützen und intakt und funktioneller wiederherzustellen.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of David Chipperfield Architects, photo by Simon Menges

Tender procedure: 2012
Project start: 2012
Completion: 2021
Opening: 2021
Gross floor area: 13,900 m²
Client: Stiftung Preußischer Kulturbesitz represented by the Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Project management: Arne Maibohm
Project controlling: KVL Bauconsult GmbH, Berlin
In seiner Rede über das Projekt betonte der Architekt David Chipperfield, dass die Arbeit am Gebäude von Mies van der Rohe ein Privileg und ein fast chirurgischer Eingriff war, der notwendig war, um das Werk zu schützen und intakt und funktioneller wiederherzustellen. User: Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin

Architect: David Chipperfield Architects Berlin
Partners: David Chipperfield, Martin Reichert, Alexander Schwarz
Project architects: Daniel Wendler and Michael Freytag (Concept design to Technical design, Site design supervision)
Project team: (Concept design to Developed design) Marianne Akay, Thomas Benk, Matthias Fiegl, Anke Fritzsch, Dirk Gschwind, Anne Hengst, Franziska Michalsky, Maxi Reschke. (Technical design) Sebastian Barrett, Alexander Bellmann, Martina Betzold, Anke Fritzsch, Dirk Gschwind, Lukas Graf, Martijn Jaspers, Christopher Jonas, Franziska Michalsky, Maxi Reschke, Christian Vornholt, Lukas Wichmann;
Visualisation: Dalia Liksaite, Simon Wiesmaier, (Fit-out) Yannic Calvez, Ute Zscharnt

In collaboration with
Executive architect: BAL Bauplanungs und Steuerungs GmbH, Berlin (Procurement, construction supervision)
Project management: Kerstin Rohrbach

Restoration consultant: Pro Denkmal GmbH, Berlin

Structural engineer: GSE Ingenieurgesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner, Berlin
Services engineer: Ingenieurgesellschaft W33 mbH with Domann Beratende Ingenieure GmbH, Berlin
Building physics: Müller-BBM GmbH, Berlin
Acoustic consultant: Akustik-Ingenieurbüro Moll GmbH, Berlin
Fire consultant: HHP West Beratende Ingenieure GmbH, Bielefeld
Façade consultant: DS-Plan, Stuttgart
Lighting consultant: Arup Deutschland GmbH, Berlin
Landscape architect: TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung
Stadtforschung, Berlin

Photo: Simon Menges


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