24-03-2017

Civitavecchia-Capranica: Bahnhofsumnutzung

Alessandra Lomanto, Jessica Tozzi,

Rom,

Stationen,

NextLandmark, Sanierungs,

Das Projekt zur Umnutzung einiger stillgelegter Bahnhöfe als Touristenattraktion ist Gegenstand der Diplomarbeit von Jessica Tozzi und Alessandra Lomanto, die den internationalen und von Floornature ausgerichteten Wettbewerb Next Landmark in der Kategorie Forschung gewonnen hat.



Civitavecchia-Capranica: Bahnhofsumnutzung
Die Diplomarbeit in architektonischer Gestaltung an der Universität “Roma Tre” von Jessica Tozzi und Alessandra Lomanto behandelt stillgelegte Bahnabschnitte und richtet die Aufmerksamkeit dabei auf den Abschnitt Civitavecchia-Capranica in der Region Latium (Italien). Bei diesem Projekt wird die Strecke von “rail to trail” umgewandelt, d.h. die alte Bahnstrecke soll als grüner Rad- und Wanderweg zurückgewonnen werden.
Der Vorschlag, der drei spezifische Abschnitte dieser stillgelegten Bahnstrecke behandelt, wurde von der Jury von Next Landmark, dem internationalen und von Floornature ausgelobten Preis, in der Kategorie Forschung zum Sieger erkoren.
Die Untersuchung geht von einer sehr gründlichen Analyse der italienischen Bahnstrecken aus und beginnt mit einer Auflistung der stillgelegten Strecke und dem Vergleich mit bedeutenden und erfolgreichen “greenway”-Projekten weltweit, von der Ecopista do Rio Minho in Portugal über die Via Verde de la Senda del Oso II in Spanien, die Albisola Promenade in Ligurien, Italien bis hin zum Norwottuck Rail Trail in den USA.
Wie bei allen Greenways ist auch bei dem Projekt von Jessica Tozzi und Alessandra Lomanto das Ziel die ökologische Regenerierung der Infrastruktur und die Schaffung neuer Bewegungsströme in diesen Bereichen, welche die Besonderheiten der Gegend aufwerten. Was nun die Wahl des Bahn- und Landschaftsabschnitts betrifft, auf den sich der Eingriff bezieht, so haben die beiden Planerinnen den Abschnitt Civitavecchia-Capranica untersucht. Dabei kamen unterschiedliche Studienmodelle zum Einsatz, darunter auch ein Video mit Dronen-Luftaufnahmen und sie haben die Nutzung sowohl mit dem Rad als auch zu Fuß getestet, um die kritischen Stellen zu ermitteln. Die Aufmerksamkeit hat sich zum Schluss auf drei Bahnhöfe und die diese verbindenden Abschnitte konzentriert, d.h. die Haltestelle Bandita (km 37,7), der ehemalige Bahnhof von Blera (km 34,3) und der ehemalige Bahnhof von Civitella Cesi (km 30,6), für den eine wirtschaftliche Strategie im Rahmen des Konzepts der diffusen Gastlichkeit entwickelt wurde. 
Da die untersuchte Gegend bereits von einem Dokument des Innenministeriums bedacht wurde, hat die Diplomarbeit dieses als Ausgangspunkt benutzt und die grundlegenden Dienstleistungen für eine Wirtschaftsstrategie entwickelt. Die Untersuchung der 49 km der Gesamtstrecke nach einem archäologischen, produktiven und landschaftlichen Standpunkt hat eine wandbestandene und sehr grüne Landschaft in Capranica aufgezeigt, gefolgt von Landwirtschaft mit Getreidefeldern, Obsthainen und Haselnussplantagen, kleinen Dörfern und archäologischen Fundstätten. Zum Meer hin finden wir Weinberge, Hügel und zum Schluss die Ebene. Die betrachteten Bahnhöfe dienen als Verbindungsorte zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Erinnerung und Zukunftspotential, zwischen den Menschen, die an diesen Orten leben, produzieren, aufnehmen und aufwerten und den Menschen, die diese Orte besuchen und dabei einen besonders stark gefragten Tourismus fördern, nämlich den sogenannten Erlebnistourismus. 
Das Arbeitsprogramm sieht vor allem die Sicherung der Infrastrukturen vor. Für jeden der drei Bahnhöfe wurden die architektonische und landschaftliche Sanierung und neue Zugänge vorgesehen, zudem Informationsstellen, Tourismusangebote, Verpflegungsmöglichkeiten und Parkplätze. Zudem wurden Unterkünfte, Strukturen für die Verkostung typischer Erzeugnisse, für den Handel mit örtlichem Kunsthandwerk und für sportliche Aktivitäten geplant.
Der architektonische Entwurf basiert auf der Verwendung von Metall als Verkleidungsmaterial, Blech für die überdachten Bereiche, Solarpaneele und Metallgitter, die das Licht filtern. Eine Hülle im industriellen Stil in starkem Kontrast zum Umfeld, in der sie sich aber leicht integriert – leicht und transparent wie sie ist und die im Laufe der Zeit von den Pflanzen überwuchert werden wird.

Mara Corradi

Architects: Alessandra Lomanto and Jessica Tozzi
Thesis supervisor: Dr. Michele Beccu, architect
Co-supervisors: architect Mauro Merlo, landscape architect Luca Catalano
Dates: A.A. 2015/2016 Master’s Degree Thesis in Architectural Design ("Roma Tre" University)
Total line length: 49 km
Location: The land surrounding the former Civitavecchia-Capranica railway line, in the provinces of Rome and Viterbo 
Metal cladding: sheet metal, photovoltaic sheeting and metal mesh

×
×

Bleiben Sie in Kontakt mit den Protagonisten der Architektur, abonnieren Sie den Floornature-Newsletter