Das Aedes Architekturforum in Berlin präsentiert seinen Besuchern eine faszinierende Ausstellung über die Beziehung zwischen Architektur und Ort. Anhand von fünf Projekten des Studios Dorte Mandrup aus Kopenhagen kann das Publikum nachvollziehen, wie aus ähnlichen Funktionen - Museen und Besucherzentren - Architekturen entstehen, die sich konzeptionell und in Bezug auf Materialität, Form und Struktur völlig voneinander unterscheiden, und zwar gerade wegen ihrer Beziehung zu dem Ort, zu dem sie gehören.
Betrachtet man die Fotografien der ganzen Ausstellung, so fällt bei den Projekten des Kopenhagener Architekturbüros Dorte Mandrup vor allem die Fähigkeit auf, die Einzigartigkeit jedes Ortes und jeder Landschaft einzufangen und sie in Architektur umzusetzen, die für diese Orte und nur für sie entworfen wurde. Die Ausstellung "PLACE, die am 8. Juli im Aedes Architecture Forum in Berlin eröffnet wurde, macht die Öffentlichkeit genau auf die tiefe Beziehung aufmerksam, die Dorte Mandrups Architektur zu den Orten herstellt, für die sie entworfen wurde. Die Ausstellung ist in zwei Hauptteile gegliedert.
Das Publikum wird zunächst in einer “ Wunderkammer” begrüßt, in der eine umfangreiche Sammlung von Bildern, Skizzen, Artefakten, Fragmenten und Materialien ausgestellt ist. Es sind Objekte zum Anfassen, zum Anschauen, zum Lesen, um sich auch emotional mit den Orten zu verbinden. Ein wichtiger Schritt, um zu entdecken und zu verstehen, was die Architekten bei der Gestaltung der Werke inspiriert hat.
Der zweite Teil der Ausstellung besteht aus fünf ortsspezifischen Installationen, eine für jedes der vorgestellten Projekte: das Museum The Whale auf den Lofoten im Nordnorwegen, das Exile Museum in Berlin, Deutschland, das Wadden Sea Centre in der Nähe von Esbjerg, Dänemark, das Trilateral World Heritage Wadden Sea Partnership Centre in Wilhelmshaven, Deutschland, und das Ilulissat Icefjord Centre für den gleichnamigen Gletscher in Grönland.
Die ortsspezifischen Installationen zeigen großformatige Modelle, die die Interaktion zwischen einem bestimmten Ort und dem dort errichteten Gebäude veranschaulichen. Durch sie können die Besucher verstehen, wie das Studio Dorte Mandrup das wunderbare kreative Chaos der Wunderkammer in Architektur verwandelt hat und wie der Ort ein bestimmendes und grundlegendes Element des architektonischen Designs ist. Die Architekturen von Dorte Mandrup sind ein bedeutendes und deutliches Beispiel für dieses Konzept. Bei den Exponaten handelt es sich in der Tat um Gebäude, die ähnliche Funktionen erfüllen, nämlich Museen und Besucherzentren, und die eine gemeinsame Vision in Bezug auf Nachhaltigkeit und die zu bewältigenden Herausforderungen haben. Es handelt sich jedoch um Architekturen, die in Bezug auf Materialität, Form und Struktur auf wunderbare Weise völlig unterschiedlich sind, gerade weil siefür die Einzigartigkeit jedes Ortes entworfen wurden. Durch die Architektur, so argumentiert Dorte Mandrup Gründerin des Büros, wird etwas kontextuell Einzigartiges vermittelt und das Verständnis und die Erfahrung eines jeden Ortes verbessert.
(Agnese Bifulco)
Images courtesy of Aedes Architecture Forum and Dorte Mandrup
Exhibition Title:
Dorte Mandrup, Copenhagen
PLACE
A Symbiosis Between Architecture and Context
Exhibition: 9 July – 17 August 2022
Opening: Friday, 8 July 2022, 6.30pm
Venue: Aedes Architecture Forum, Christinenstr. 18–19, 10119 Berlin
Opening hours: Tue–Fri 11–6.30pm, Sun–Mon 1–5pm, Sat 9 July 2022, 1–5pm
Photos and Render: Tuala Hjarnø, MIR, Adam Mørk
Captions & Credits
02 Dorte Mandrup portrait credit Tuala Hjarnø
01,03-07 Ilulissat Icefjord Centre credit Adam Mørk
08-10 Exile Museum credit MIR
11-16 The Whale credit MIR
17-23 Wadden Sea Centre credit Adam Mørk
24-25 Wilhelmshaven credit MIR
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