01-12-2017

Holztragwerk für das neue Torhaus vom Keukenhof - Mecanoo Architecten

Mecanoo,

Amsterdam,

Stadtpark, Öffentliche Gebäude, Markt,

Holz,

Das Architekturbüro Mecanoo hat das neue Tor des berühmten Blumenparks von Amsterdam, den Keukenhof, mit einem minimalen Projekt gestaltet, dessen beeindruckenden architektonischen Lösungen versteckt sind, um einen weitläufigen und überdachten Platz zu erhalten




	Holztragwerk für das neue Torhaus vom Keukenhof - Mecanoo Architecten

Der holländische Garten von Keukenhof zwischen Amsterdam und Den Haag, der für seine Blumen berühmt ist, benötigte einen neuen Haupteingang der von Mecanoo mit einer einfachen und dabei kühnen Überdachung aus Schichtholz gestaltet wurde.
Auf den ersten Blick erkennt man die Einfachheit der Gestaltung. Zwei große Gebäude stehen symmetrisch voreinander und werden über ein Flachdach miteinander verbunden. Dieses Dach erstreckt sich zwischen diesen Bauten mit großen flachen Stufengiebeln. Wenn man den Eingang betrachtet, dann erkennt man, dass das Dach, das vom zweiten Stockwerk des rechten Baukörpers abzweigt, den Raum zwischen den beiden Gebäuden überdacht und so einen überdachten Platz schafft, der seine ganze strukturelle Rippung zeigt, die wiederum aus gekreuzten Balken besteht, die Dreiecke bilden und dann auf dem linken Bauwerk enden, das nur eingeschossig ist. Insgesamt finden wir fünf horizontale Giebel, die an den Kopfseiten mit Kupferbronze-Wellblech verkleidet sind. Dem erfahrenen Auge entgeht nicht, dass die Träger mit unsichtbaren Verbindungen zusammengefügt sind. Insbesondere die Hauptbalken, die eine Spannbreite von bis zu 25,2 Metern überbrücken ohne Stützen und an denen dann die Sekundärbalken mit Metallplatten befestigt sind. Die Planer haben es auf diese Weise verstanden, baulich geschickt die Schnittstellen zwischen den Balken selbst zu verstecken und so einen Effekt zu erzielen, der die Verbindungen erahnen lässt, diese aber nicht zeigt. Die Balken verstecken zudem die Beleuchtung, deren LED in kleinen Aushöhlungen in der Unterseite der Balken selbst untergebracht sind, was darauf hinweist, das in deren Inneren nur wenige Millimeter dicke Leitungen verlaufen. Sehr ausgeprägt sind hingegen die Auskragungen bis zu 10,8 Metern, da eine der Auflagen des Bauträgers lautete, dass man keine Pfeiler auf dem überdachten Platz haben wollte. Die Säulen, die das Dach tragen befinden sich im Inneren des Gebäudes und sind sehr schlank. Dies ist der strukturellen Entscheidung für ein Kastendach zu verdanken, was es ermöglicht hat die Lasten auf die Fundamentplatte zu mindern. Die ebene und entspannende Form wurde extra gewählt, um den berühmtesten Tulpen der Welt weiterhin ihre Hauptrolle im Keukenhof zu lassen.

Fabrizio Orsini


Architect: Mecanoo
Programme: Gatehouse of 3,200 m2 with cash registers, restaurant, retail, visitor facilities and offices, including 1.35 ha of landscape design.
Realisation: 2015-2016
Client: Stichting Internationale Bloemententoonstelling Keukenhof, the Netherlands
Project management: Frans de Brabander, Poeldijk, the Netherlands
Structural engineer: IMD bv, Rotterdam, the Netherlands
Mechanical and electrical engineer: DWA, Bodegraven, the Netherlands
Contractor: Van Wijnen, Dordrecht, the Netherlands

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