Die Erinnerung der Orte bewahren und gleichzeitig einen neuen architektonischen Eingriff eine eigene Identität verleihen – das ist der Leitfaden der Architekten des Büros Tsuruta Architects bei der Gestaltung eines Hauses in London, bei dem ein Teil des Bestands abgerissen und neu gebaut werden musste.
Das Architekturbüro Tsuruta Architects hat ein Haus in London neu gestaltet und dabei einen Anbau an den Bestand vorgeschlagen, der ohne historischen oder architektonischen Wert war. Die Architekten haben beschlossen, die Erinnerung der Orte zu bewahren, haben aber gleichzeitig dem Neubau eine eigene Identität verliehen. Die Handhabung der externen Oberflächen bringt diese Absicht sofort zum Ausdruck - eine Verschmelzung der beiden Kulturen: der englischen und der japanischen mit einer intelligenten Neuauflage des Reihenhausmodells.
Von Außen erkennt man deutlich eine "Spur" der ursprünglichen Erweiterung, die zum Großteil abgerissen wurde. Die Architekten haben beschlossen, diesen Abschnitt des Bestands im Neubau zu bewahren und auch Innen anhand von Rissen im Korridor und unterschiedlicher Oberflächenbehandlung zu zeigen. Das Spiel zwischen Alt und Neu setz sich Innen fort mit der Schaffung neuer räumlicher Beziehungen zwischen den verschiedenen Räumen. Dreh- und Angelpunkt des Grundrisses ist das zentrale Vakuum, welches bis zum Dach reicht. Zwischen dem Neubau und dem Bestand eingefügt erzeugt dieser Lichtschacht eine direkte optische Verbindung zwischen dem Wohnzimmer und den “öffentlichen” Räumen des Hauses, während sich die Schlafzimmer und privaten Bereiche imObergeschoss befinden.
(Agnese Bifulco)
Entwurf: Tsuruta Architects
Ort: London, UK
Images courtesy of RIBA, photo by Tim Croker, Taro Tsuruta
www.tsurutaarchitects.com
