23-10-2019

INOUTarchitettura LADO architetti Lamber + Lamber - Chiesa del Buon Ladrone

Lamber + Lamber, INOUTarchitettura, LADO architetti,

Simone Bossi,

Bologna, Italien,

Kirchen & Friedhöfe,

Drei junge Architekturbüros, INOUTarchitecture, LADO Architekten und Lamber + Lamber, haben die Chiesa del Buon Ladrone, die Kirche des guten Diebes in San Lazzaro di Savena mit dem dazugehörigen Pfarrkomplex entworfen. Ein schlichtes Gebäude, das an das archetypische Bild der Kirche erinnert, nicht monumental, sondern von mystischer Einfachheit.



INOUTarchitettura LADO architetti Lamber + Lamber - Chiesa del Buon Ladrone

Ein Satteldach, eine einfache und regelmäßige Geometrie, eine weiße Hülle, einige Schlüsselelemente mit einer starken Materialität, um das Gebäude mit dem Territorium zu verbinden und für den Rest eine Auswahl an Materialien, die der mystischen Botschaft der Kirche entsprechen. Die schöne Fotoreportage von Simone Bossi hebt alle wesentlichen Elemente der Chiesa del Buon Ladrone hervor, die von drei jungen italienischen Architekturstudios entworfen wurde.

Wir sind in San Lazzaro di Savena, in der Provinz Bologna an den ersten Hängen des Apennins, unweit des Regionalparks Gessi Bolognesi und der Calanques von Abbadessa: hier haben die Büros INOUTarchitettura, LADO Architekten und Lamber + Lamber das Projekt für eine neue Kirche und den angrenzenden Pfarrkomplex realisiert.
Das Projekt für die neue religiöse Anlage ist das Ergebnis eines 2010 begonnenen Prozesses, basierend auf Austausch und Beteiligung von Seiten der gesamten Gemeinschaft.
Das erwartete Ergebnis war das einer Kirche, die die Gemeinschaft erkennt und anerkennt, die aber gleichzeitig ihre symbolische und evokative Dimension als Ort der Anbetung bewahrt. Den Architekten ist es gelungen, ausgehend vom archetypischen Bild der Kirche ein Projekt mit viel Liebe zum Detail durchzuführen. Ohne jemals dem Monumentalismus nachzugeben, haben sie ein nüchternes, essentielles Gebäude mit einfachen Geometrien geschaffen, das in seinen Nutzern eine mystische Dimension des Alltags erzeugt. Die helle Farbe der Wandhülle, das Fehlen eines kraftvollen Materials wie Marmor und monumentaler Elemente tragen zu einem abstrakten und durchsichtigen Bild der Kirche bei, das im urbanen Kontext eine elegante Ausnahme zu sein scheint. Darüber hinaus haben die Architekten an der Hülle in ihrer Gesamtheit gearbeitet, es gibt keine Schnitte oder Löcher, um Türen oder Fenster zu schaffen, aber, so erzählen sie, sind es die Wände selbst, die sich biegen und übereinander schieben und so zu “großen halboffenen Türen werden, die neben dem Haupteingang auch zwei Zugangspunkte zur Haupthalle identifizieren. Eine kontinuierliche Spaltung, von Himmel zu Erde und über das gesamte Dach, Abschnitte und Schnitte durch die Hülle der Kirche, die die Anwesenheit des Himmels offenbart. Eine "Öffnung im Schleier des Tempels", die eng mit der Wahl des Namens der neuen Kirche des reuigen Diebes und der Botschaft der Erlösung verbunden ist, die sie vermitteln will.”.

Die Umfangsentwicklung der Außenwand wird auch im Inneren genutzt, um den künstlerischen Weg sowie die Verteilung der wichtigsten liturgischen Räume (Baptisterium, Nischen, Kapelle, Altar usw.) zu organisieren, wobei in der Mitte der leere Raum für die Versammlung der Gläubigen bewahrt wird. In dieser weißen und freundlichen Umgebung tauchen einige grundlegende Elemente für die Liturgie auf: der Altar, der Ambo und das Taufbecken, die in Selenit, einem für das Gebiet charakteristischen kristallinen Gips, gestaltet sind. Eine Materialwahl, die die Bedeutung der Liturgie unterstreicht.
Auf der Ostseite der Kirche befindet sich der Pfarrkomplex, der aus der Rückgewinnung des alten Gottesdienstgebäudes und zwei neuen Gebäuden besteht. Letztere sind so angeordnet, dass sie einen Innenhof bilden, einen neuen, von Bäumen gesäumten öffentlichen Raum, der der Aggregation und dem Spiel gewidmet ist. Ein Raum, der zum Filter für den urbanen Kontext wird, eine Rolle, die auch durch das Dach betont wird: ein schräg abfallendes Gründach, das vom nahegelegenen Friedenspark aus zugänglich ist.

(Agnese Bifulco)

CREDITS

Project name: Chiesa del Buon Ladrone/ Church of the Penitent Thief
Address: Via Seminario 2, 40068 San Lazzaro di Savena (Bologna, Italy)

Architecture: INOUTarchitettura www.inoutarchitettura.com, LADO architetti www.ladoarchitetti.it and LAMBER + LAMBER www.lamber.net.
Project team: arch. Mario Assisi, arch. Luca Ladinetti, ing. Fiorella Lamber, arch. Mario Lamber, arch. Paolo Lamber, arch. Valentina Milani

Client: Parish of San Lorenzo del Farneto (don Paolo dall’Olio)
Liturgist: Mons. Amilcare Zuffi

Design phase: December 2009 - July 2017
Construction phase: October 2017 - June 2019

Project area: 4.935 sqm
GFA: 1.056 sqm

Paintings: Paolo Mennea
Sculptures: Flavio Senoner

Structural engineering: ing. Michele Naldi
Installations: R.B Impianti s.r.l.

Contractor: C.I.M.S. s.c.r.l. - Cooperativa Intersettoriale Montana Sassoleone (Borgo Tossignano, Bologna)
Mechanical installations: Prosapio Patrick Service s.r.l. (San Lazzaro di Savena, Bologna)
Electrical installations: Donati Impianti s.r.l. (Castel San Pietro Terme, Bologna)
Finshings: Delisari Materia Design s.r.l.s. (Bologna)
Liturgical furniture: La Nova s.a.s. (Treviso)
Photo: Simone Bossi


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