25-11-2016

Altenheim Alice Prin von a+ Samuel Delmas a Parigi

Paris,

a+ Samuel Delmas hat das ehemaliges Krankenhaus Broussais im Süden von Paris in das neue Altenheim Alice Prin umgestaltet. Der Abriss einiger qualitätsloser Blöcke aus den vergangenen Jahren hat die ursprüngliche Ordnung der Backsteinarchitektur wieder hergestellt, die von a+ Samuel Delmas mit neuen Baukörpern und doppelter Glashülle ergänzt wurde.



Altenheim Alice Prin von a+ Samuel Delmas a Parigi
Im XIV. Arrondissement im Süden von Paris steht heute das Altenheim Alice Prin nach dem Entwurf von a+ Samuel Delmas in der ehemaligen Krankenhausanlage Broussais. Die historische Architektur mit vier Kammzinken, die von den verschiedenen Krankenhauspavillons gebildet werden, ist ein Backsteinbau, der in jüngerer Zeit unter dem Wandel des Vororts gelitten hatte, in dem Wohntürme und Bauten aus Stahl und Glas entstanden, wie es traditionell der Definition der Modernität zugeordnet wird. Die Backsteinmauern hatten es der Anlage ermöglicht, in der um sich greifenden Vereinheitlichung des Umfelds eine starke Identität zu bewahren. Allerdings litt der Komplex trotzdem unter den Erweiterungen und Anbauten im Laufe der Jahrhunderte, die den ursprünglichen Grundriss missachteten.
Mit dem Eingriff von a+ Samuel Delmas kommt die anfängliche Reinheit und Einfachheit der Baukörper wieder zum Vorschein – dank der Beseitigung der Zusätze im Nordostflügel und der Revitalisierung der Erschließungshöfe zwischen den Kammzinken, die heute zu großen Patios umgestaltet wurden: Sie bestimmen die Aussicht der Gäste und lassen aus dem Aufenthalt eine sehr private Erfahrung werden, der einen wenig ansprechenden Kontext draußen lässt. Neubauten in deutlichem Kontrast zu den ursprünglichen Stilelementen schließen die Südwestseite, finden aber eine räumliche Kontinuität unter Berücksichtigung der Höhe der vorhandenen Pavillons. So entsteht eine neue und einheitliche Front, in der die roten Giebeldächer hervorstechen. Diese Strukturen mit ihrer doppelten Glashüllen bewahren die Sprache der historischen Anlage, so wie das weiße Band, das die Bodenlinie anhebt und definiert oder das Band, das die Dachlinie unterstreicht oder aber den vertikalen Verlauf der rhythmischen Fassadengestaltung markiert. In der Fassade werden die einzelnen Fenster der historischen Bauten zu vertikalen und raumhohen Modulen - transparent, geschliffen und mit Siebdruck verziert.

Das Ziel, eine Umgebung zu gestalten, bei der die Sozialisierung im Mittelpunkt steht und wo man versucht, das Gefühl der Einsamkeit zu überwinden, wurde durch die Schaffung neuer Bauten mit hohen Wänden und offenen Räumen für die Gemeinschaftseinrichtungen wie der Halle und der Speisesäle erreicht. Diese blicken auf die Straße und bewahren dabei die Intimität der Innenhöfe. Zudem haben die Anwohner so die Möglichkeit, dem Stadtleben zu folgen und gleichzeitig die Idee der verlaufenden Tagesstunden bewahren zu können.
Hinter den kammzinkenartig angeordneten Blocks Richtung Norden erstreckt sich der größte Garten, zu dem man über die Anordnung des Grundrisses geführt wird. Hier dominieren die intensiven Farben der Verkleidung aus Cort-ten der beiden hinteren Baukörper – im Kontrast zum Betonboden und den Farbkombinationen der Bepflanzung.



Die Planer berichten, dass sie sich bei der Gestaltung der Inneneinrichtung vom Bild der üblichen Altenheime gelöst haben. Sie haben sich vielmehr vom Hotelgewerbe inspirieren lassen: weißer und grauer Lack, natürliche Materialien wie Holz, Stein und Keramik. Die hohen Decken der historischen Pavillons wurden bewahrt und sind auch in den 112 Zimmern der Bewohner zu finden, um diesen einen angenehmeren Aufenthalt zu garantieren.

Mara Corradi

Architect: a+ samueldelmas
Location: 9 rue Maria Helena Vieira Da Silva 75014, Paris
Completion: 2015
Label bâtiment basse consommation BBC
Bureaux d’études: Économie PhD ingénierie
Structure: Evp
Façades: Alto Ingénierie
Photographs by: Julien Lanoo, Frédéric Gémonet


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