22-07-2015

Verstas Architects und die Saunalahti School Espoo

Verstas Architects,

Andreas Meichsner, Tuomas Uusiheimo,

Espoo, Finland,

Schule, Bibliotheken,

Die Revolution der finnischen Schule erfolgt auch anhand der Architektur. Ein Beispiel ist die Schule Saunalahti in Espoo (Finnland) nach dem Entwurf von Verstas Architects, wo die Lehrräume sich auch außerhalb des Gebäudes erstrecken und somit die Qualität des urbanen Lebens um die Schule selbst verbessern.



Verstas Architects und die Saunalahti School Espoo

Die Schule als Vermittlerin des sozialen Zusammenhalts. Dieses Prinzip war die Grundlage eines Projekts wie der Saunalahti School von Verstas Architects in Espoo (Finnland), die 2012 nach dem im Jahr 2007 gewonnenen Wettbewerb vollendet wurde. Nach der Erfahrung mit der Kirkkojärvi School, die im Jahr 2010 ebenfalls für die Stadt Espoo realisiert wurde, hat das junge und vielversprechende finnische Architekturbüro Verstas Architects das Modell des Grundrisses mit offenen Höfen weiterentwickelt, das die urbane Landschaft und das Viertel als Gemeinschaft umarmt, ohne sich dabei vor diesem zu schützen. Die Architektur sucht dabei einen konstanten Dialog zum Thema Erziehung. Die Saunalahti Comprehensive School beruht auf einem mehrarmigen Grundriss, wo von einem zentralen Volumen – in dem sich der Mehrzwecksaal befindet – die drei geradlinigen Baukörper unterschiedlicher Länge abzweigen, in denen sich die Klassenzimmer befinden und die auf die Sportplätze hin ausgerichtet sind, um einen einzigen Schulblock zu bilden. Die Außenanlagen, die zwischen den Körpern gestaltet wurden, sind als kleine, halböffentliche Plätze konzipiert, die mit den angrenzenden Klassenzimmern in Beziehung stehen. Sie stehen allen Schülern zur Verfügung, sowohl während der Schulzeit als auch den Rest des Tages. Es gibt nämlich keine Umzäunung oder Tore, sondern die Grenzen zwischen der Schule und dem Rest des Viertels sind labil und bewusst nicht definiert, sodass die ganze Gemeinschaft Zugang zu den Plätzen hat und an der erzieherischen Aktivität teilhaben kann – ganz nach dem Grundsatz, dass sich jeder Ort eigentlich zum Lernen eignet.


Außer der Schule an sich beherbergt die Architektur auch eine Vorschule, ein Tageszentrum und Räume für die Jugendliche, darunter eine kleine Bibliothek, und erstreckt sich auch auf die angrenzenden Sportplätze. Die Flexibilität, mit der die Räumlichkeiten gestaltet wurden und die Verbindung derselben, die aus gemeinsam genutzten Zimmern und nicht aus Korridoren entstehen, begünstigt die Integration zwischen der Schulgemeinschaft und der Gemeinschaft des Viertels. Abends und am Wochenende ist die Saunalahti Schule für die Familien und die Leute vor Ort geöffnet, die hier die Möglichkeit haben, auch außerhalb der Schulzeiten verschiedenen Aktivitäten nachzugehen.
Von der Komposition her betrachtet, entwickelt sich die Architektur auf einem leichten Hang, weshalb einige Bereiche teilweise unterirdisch sind. Es gibt zwei Eingänge, einen in der Westfassade: Diese Seite ist aus Backstein und folgt dem Verlauf der Straße, auf die sie blickt. Der andere Eingang liegt auf der Südostseite, die lebendiger, ansprechender und symbolhaltiger gestaltet ist und die auf das neue Wohnviertel Saunalahti schaut, das derzeit im Bau ist. Die Südwestseite ist unter Bezugnahme auf ein Amphitheater gestaltet, das die natürliche Hanglage des Geländes nutzt. Wenn man diesen Hang nach oben geht, dann erreicht man einen teilweise überdachten und verglasten Laubengang, der sich über einen Großteil der Frontseite erstreckt und im Norden mit den Holzfassaden endet.


Die verglaste Front schützt, ist aber keine optische Barriere zur externen Terrasse und dem internen Mehrzwecksaal, in dem sich die Cafeteria und die verschiedenen Freizeiteinrichtungen befinden: mit einem einzigen Blick von Innen kann man die Landschaft draußen genießen. Die Fassaden, die der Glasfront folgen und das Gebäude umhüllen, sind aus Holz und in diese sind die Türen zu den Klassenzimmern eingelassen, für den direkten Zugang von den Höfen aus. Die Fenster sind unterschiedlicher Dimension, manche klein und manche sehr groß, um auch von außen die Tätigkeiten in den Klassenzimmern und den Werkstätten beobachten zu können.

Mara Corradi

Architectural design: Verstas Architects 
Principals: Väinö Nikkilä, Jussi Palva, Riina Palva, Ilkka Salminen
Project architects: Jari Saajo, Ville Nurkka, Aapo Airas
Interior design: Karola Sahi in collaboration with Verstas Architects
Landscape architecture:
Milla Hakari, Pia Kuusiniemi / LOCI maisema-arkkitehdit Oy in collaboration with Verstas Architects
Other team members at Verstas Architects:
Antti Carlson, Ossi Konttinen, Charlotte Nyholm, Sampsa Palva, Esmeralda Ståhlberg
Location: Brinkinmäentie 1, Espoo, Finland
Open architecture competition 2007, 1st prize 
Status: Completed in 2012
Gross floor area: 10500 m2
Volume: 54900 m3
Client: City of Espoo
Main contractor: YIT Rakennus Oy
Structure in reinforced concrete cast on site
Copper cladded roof with laminated timber
Floors in concrete and wood
Internal claddings in concrete, oak and bricks
Photographs by 
Andreas Meichsner www.andreasmeichsner.de
Tuomas Uusheimo www.uusheimo.com
www.verstasarkkitehdit.fi


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