01-06-2016

I-Mango House von Takuro Yamamoto Architects in Kashihara, Japan

Takuro Yamamoto Architects,

Design,

Das I-Mango House von Takuro Yamamoto Architects in Kashihara, Japan, behandelt das Thema der Dichotomie zwischen öffentlichem und privatem Raum. Das Projekt von I-Mango House auf einem Grundstück in einem der Vororte von Osaka beschäftigt sich mit dem Thema der Privatsphäre eines Wohnhauses.



I-Mango House von Takuro Yamamoto Architects in Kashihara, Japan

Das I-Mango House von Takuro Yamamoto Architects in Kashihara, einem Vorort von Osaka, behandelt die Frage, wie der private Raum und seine Beziehung mit dem geteilten und dem öffentlichen Raum gehandhabt werden kann.
Das Thema der Privatsphäre ist eines der wichtigsten und wiederkehrenden Konzepte, die in der japanischen Gegenwartsarchitektur zu finden sind und wird auch vom Haus I-Mango von Takuro Yamamoto Architects untersucht. Ein Projekt, das auf einem Grundstück von weniger als 200 Quadratmetern entsteht, das sich auf allen Seiten mit strukturellen und unvermeidlichen Auflagen konfrontiert. Im Norden die Eisenbahnstrecke, im Süden eine städtische Straße, im Westen ein Bestandsbau, der der Familie der Bauträger von I-Mango gehört. Das Errichten von Trennmauern, die optisch gesehen die Außenwelt aussperren, ist eine banale Lösung, die sehr oft – und nicht nur in Japan – zum Einsatz kommt. Takuro Yamamoto nutzt die Grundstücksbedingungen aber zum eigenen Vorteil und entwirft dabei einen Innenraum, der sich öffnet und dann nach Außen schließt, was mehr Gelegenheiten als Einschränkungen schafft.
Die grundlegende Entscheidung betrifft die Position des Bauwerks auf dem Grundstück, die hier nicht zentral ist sondern vielmehr nach Norden verschoben wurde, wo die Nähe der Eisenbahn die Realisierung eines Gartens und die Nutzung dessen Vorteile verhindert. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Grünfläche im Süden unterzubringen, so dass diese praktisch mit der der Familienangehörigen verschmilzt. Auf der einen Seite handelt es sich um die sonnigere Seite und eignet sich von daher besser zur Bepflanzung, auf der anderen Seite bildet das Grün einen natürlichen Filter zur Straße hin. Der Abstand wurde dabei in Funktion der Privatsphäre geplant. Auf der Südseite weist die Fassade zahlreiche Fenster und Ausblicke mit unterschiedlichen Perspektiven auf, wohingegen sich die Architektur auf den anderen drei Seiten stumm und undurchdringlich gibt und nur kleine Öffnungen vorhanden sind, durch die ein wenig Licht einfallen kann. Ziel ist offensichtlich, die Interpretation des Werks zur Südseite hin zu orientieren, wo der Dialog mit der Landschaft aufgewertet wird und wo die Grünfläche mit den benachbarten Verwandten gemeinsam genutzt werden kann.

Hier vertieft Takuro Yamamoto das Thema der Privatsphäre. Der Garten ist nicht einfach nur plan, sondern erhebt sich vom Zugangspunkt des Grundstücks (in der Mitte zwischen dem Haus der Angehörigen und dem Haus der Bauträger), bis zum ersten Stock, über die Garage. Die Frontseite des Erdgeschosses resultiert also teilweise unterirdisch während das leicht abschüssige Terrain eine Art Sichtschutz zwischen Straße und Haus bildet und zu einem zweiten Eingang auf der Ostseite führt. Man kann sagen, dass es sich dabei um den Haupteingang handelt. Dies nicht nur, weil er direkt in das Wohnzimmer führt, sondern weil er groß ist und über eine beeindruckende Überdachung verfügt, die bezogen auf das Wohnhaus ein eigenes Volumen bildet. Von hier aus hat man den einzigen echten Blick auf die Rückseite des Hauses und sieht – wie eingerahmt – die Eisenbahn mit der Stadt dahinter.


Die auf den anderen Seiten offenen Fenstern sind keine echten Aussichtspunkte, die als Perspektive vom Innenraum gedacht sind, sondern vielmehr Lichtschächte, die den Innenraum erweitern, wie in dem doppelt hohen Wohnzimmer, das von großen, oben angeordneten Fenstern erhellt wird. Vor einiger Zeit schrieb ich auf Floornature: “Wenn man die japanischen Wohnungsbauarchitektur mit einer Farbe vergleichen sollte, dann wäre das ganz sicher Weiß: um jede Variation des Lichts während des Tages zu reflektieren und um sich vor dem dekorativen Lärm der städtischen Umgebung zu schützen.”

Mara Corradi

Architect : Takuro Yamamoto Architects
Location : Kashihara city, Nara prefecture (Japan)
Use : independent residence
Site Area : 188.55m2
Building Area : 104.70m2
Total Floor Area : 134.26m2 (in Japanese Regulation)
Completion : August 2008
Design Period : August 2006-November 2007
Construction Period : December 2007-August 2008
Structure : Reinforced Concrete (1F) + Wood (2, 3F)
Floor: Cork tiles
Client : Private
Structure Design : Masuda Structural Engineering Office
Construction : Furuichi-Koumuten 
Photos by: Kei Sugino

http://takuroyama.jp/index4.htm


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