09-10-2020

Dominique Coulon: Schule Olympe de Gouges in Gidy, Frankreich

Dominique Coulon associés,

Clément Guillaume,

Gidy, France,

Universitäten & Schulen, Schule,

Die Schulgruppe Olympe de Gouges in Gidy im französischen Département Loiret wurde von der Stadtverwaltung beauftragt, um das jüngste Bevölkerungswachstum zu bewältigen. Das Projekt von Dominique Coulon, Gewinner eines Wettbewerbs, unterstreicht die Grenze und die Beziehung zwischen Stadt und Land.



Dominique Coulon: Schule Olympe de Gouges in Gidy, Frankreich

Mit dem gewonnenen Wettbewerb und dann der Bau der Schule Olympe de Gouges in Gidy im französischen Département Loiret fügt Dominique Coulon et Associés ein Stück zu seiner Reflexion über den Wert und die Macht des Schulgebäudes in einer Gemeinschaft hinzu. Eingefügt in einer Großstadt wie Paris, wie es bei der Schulgruppe Josephine Baker der Fall war, oder stattdessen im Rahmen eines kleinen Dorfes, wie es beim Kindergarten in Buhl im Elsass der Fall war, so für das französische Studio, ist die Architektur der Schule ein landschaftlicher und sozialer Bezugspunkt, ein Ort, der auf die urbanistischen Synergien aufgepfropft wird, um sie deutlicher hervortreten zu lassen.
Gidy ist eine kleine Stadt im Département Loiret im Centre-Valle de la Loire, die in die Lokalnachrichten einging, als Amazon eines seiner Sortierzentren in der Umgebung baute und 250 Mitarbeiter beschäftigte. Doch bereits im Jahr 2015 hatte ein von der Gemeinde ausgeschriebener Wettbewerb die Grundlage für den Bau eines neuen Schulgebäudes im Hinblick auf die rasch wachsende lokale Bevölkerung gelegt. Das Programm des Komplexes, der auf einem Grundstück am nördlichen Rand des Stadtzentrums gebaut werden sollte, erforderte den Entwurf eines neuen Kindergartens mit 6 Klassen und einer Grundschule mit 8 Klassen, mit zwei Kantinen und Räumen für Sportaktivitäten im Freien. Unter den Vorschlägen wurde der des Ateliers Dominique Coulon et Associés in Strassburg ausgewählt, das ein kompositorisches Konzept verfolgte, das dem Kindergarten in Buhl sehr ähnlich ist, d.h. das die Schule mit dem Entwicklungsmodell eines bebauten Gebietes verbindet, mit seinen niedrigen Gebäuden und seinen visuellen Vorzügen. Genau wie das Dorf Gidy, etwa zweitausend Einwohner, mit einer kleinen Altstadt, die um die Kirche Saint-Sulpice herum gebaut wurde und sich hauptsächlich in Richtung Süden entwickelte.
Im Norden jedoch, bevor die Weizenfelder beginnen, befindet sich nur das Gideum, der Kultur- und Sportkomplex des Dorfes, vor dem die Gemeinde ein Grundstück für die neue Schule zugewiesen hat. Im Gegensatz zu anderen zum Wettbewerb eingereichten Vorschlägen, bei denen der innerste Komplex von der Straße und ihrer Ringmauer abgetrennt wurde, platziert das Projekt von Dominique Coulons seinen Hauptblock nahe an der Straße und orthogonal zu ihr, so dass das Gebäude mit seinen aufragenden Türmen eine Art Tor zum Stadtzentrum darstellt. Der L-förmige Masterplan umfasst dann einen zweiten Block entlang der Straße, der durch eine Perspektive, die auf den Glockenturm der Kirche Saint-Sulpice zuläuft, denjenigen, die eintreten, einen aussagekräftigen Blick auf das Dorf Gidy bietet.
Zum Innern hin entsteht ein großer Hof, der die Felder im Osten überblickt und durch einen "leichten" Zaun im Süden, von dem Parkplatz und der Bushaltestelle abgeschlossen wird. Die beiden Blöcke umfassen einen gepflasterten und teilweise begrünten Bereich, in dem sowohl die Sportplätze als auch die Freiräume für das freie Spiel angelegt sind. Der weiß verputzte Komplex taucht in seiner Zusammensetzung in Teilen schon von weitem auf. Die nach vorne bzw. nach hinten verrückten Blöcke schaffen dynamische Fassaden, die, wie wir erwähnt haben, auf das Bild von einem Dorf, verweisen, wo jeder Raum seine eigene Definition hat. Große Fenster und raumhohe Verglasungen sind auf den Fronten zum Hof hin verteilt, so dass die Kinder das Gefühl haben, dass sie eine ständige Verbindung zur Außenwelt, zur Landschaft, zum Territorium, in dem sie geboren wurden, haben. Auf die gleiche Weise kümmert sich das Projekt um die Beziehung zum bewohnten Gebiet, indem es den Blick auf die Straße, die Gebäude und das umliegende städtische Leben freigibt. So erkennt man hier die Suche nach einer Doppelnatur für das Gebäude, die den städtischen Weg vervollständigt und die sich der ländlichen Dimension öffnet, mit der Idee, das zweifache Wesen von Dörfern wie Gidy aufzuwerten.
Im Inneren befinden sich im Nord-Süd-Volumen die Mensen und Nebenräume, im Ost-West-Volumen auf zwei Ebenen die Klassenzimmer, im Erdgeschoss die Räumlichkeiten des Kindergartens und im Obergeschoss die der Grundschule. Auf beiden Stockwerken sind die Klassenräume ausgehend von einem großen zentralen Korridor organisiert, der zu einem öffentlichen Raum wird, den man gemeinsam nutzen kann, während jede Klasse zwei nach außen gerichtete Bereiche hat, gerade um die Fantasie derer, die sich dort aufhalten, zu fördern. Beleuchtet durch zahlreiche Öffnungen zwischen den Hauptbaukörpern, verbinden die Verteilungsräume mit Atrien, Wartebereichen und Aktivitätsräumen und tragen dazu bei, die Möglichkeiten der Interaktion zu vervielfachen. Im Obergeschoss öffnen sich die Räume auf eine Terrasse, die auch für die Primarstufe pädagogische Aktivitäten im Freien ermöglicht.
Aus Ortbeton, um eine gute thermische Trägheit im Sommer und Winter zu erhalten, wurden die Gebäude an der Fassade mit einem sehr hellen, natürlichen Kalkputz versehen. Im Inneren kommunizieren die tragenden Wände, die in den gemeinsamen Teilen unverputzt belassen wurden, mit dem gewachsten Beton und der Transparenz der großen Fenster.

Mara Corradi

Architects: Dominique Coulon, Olivier Nicollas, Margot Machin, Javier Gigosos- Ruipérez, Ali Ozku, Diego Bastos-Romero
Construction site supervision: Margot Machin
Project management: Dominique Coulon & associés
Client: City of Gidy
Structural Engineer: Batiserf Ingénierie
Electrical Engineer: BET G. Jost
Mechanical Plumbing Engineer: Solares Bauen
Cost Estimator: E3 Économie
Acoustician: Ingemanson
Landscape: Bruno Kubler
Kitchen expert: ÉS Energies
Coordination: MGB-CPC
Adress: Esplanade Olympe de Gouges, 45520 Gidy, France
GPS coordinates: 47°59'30.8"N 1°50'15.3"E
Surface: 3 364 sqm
Budget: 6 400 000€
Competition: november 2015
Study phases: February 2016 to January 2017
Implementation: March 2017 to January 2019
Construction companies: Earthwork (TPL), structure (SNB), screed (CDI), water proofing (BARCO), exterior joinery (BERNARDI), metal works (CROIXALMÉTAL), external thermal insulation (NEYRAT), plastering (GAUTHIER), interior joinery (DENIOT), tiles (VINET), painting (NEYRAT), elevators (THYSSEN), green areas (RICHARD), plumbing - drainage (CIS ENERGIE), heating - ventilation (TUNZINI), electricity (ELICAUM), drainage (TPL), kitchen (BENARD).

Photographs: © Clément Guillaume


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