Ein von vier Forschern des Innovation Design Lab in Turin verfasstes Buch wurde dieses Jahr vom Verlag LetteraVentidue veröffentlicht. Das Buch trägt den Titel "Il Design è innovazione sistemica" und konzentriert sich auf die Notwendigkeit, nicht nur Form und Funktion, sondern auch die Innovation selbst und die Beweggründe, die sie antreiben, zu gestalten und damit nachhaltig zu machen.
Im Juni dieses Jahres hat der Verlag LetteraVentidue ein interessantes Buch veröffentlicht, das auf den Erfahrungen von vier Forschern des Innovation Design Lab des Politecnico di Torino beruht. Das Buch trägt den Titel Il Design è innovazione sistemica. Metodi e strumenti per gestire in modo sostenibile la complessità contemporanea (Design ist systemische Innovation. Methoden und Werkzeuge für ein nachhaltiges Management der heutigen Komplexität), und die Autoren sind Andrea Faiardo, Chiara Remondino, Barbara Stabellini und Paolo Tamborrini.
Das Buch umfasst 180 Seiten im Format 16,5 x 24 cm und analysiert, wie in einer Gesellschaft, die einem ständigen und schnellen Wandel unterworfen ist, Innovationsdesign eine wichtige und allgegenwärtige Rolle bei der Bewältigung von Komplexität einnimmt, insbesondere wenn systemische Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen. Das Buch richtet sich an "Studenten, Forscher, Designer, Unternehmer, Neugierige und Akteure auf lokalem Niveau", regt zum Nachdenken an und schlägt vor, einen multidisziplinären Dialog über die Themen, Grenzen und Beschränkungen des zeitgenössischen Designs zu führen. In der Tat wäre Design in seiner heutigen Bedeutung, in der Art und Weise, wie die Disziplin heute verwendet wird, nicht mehr geeignet, eine gemeinsame Verantwortung und damit eine unverzichtbare Nachhaltigkeit für die Zukunft der Menschheit auf der Erde zu gewährleisten.
Das Eröffnungskapitel des Buches trägt den Titel Design e transdisciplinarietà per prodotti e servizi sostenibili sul territorio (Design und Transdisziplinarität für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen im Territorium). Im Hinblick auf die Gestaltung von Produktionsprozessen kann das Territorium entweder als Handlungskontext oder als Objekt eines schützenden Eingriffs betrachtet werden. Das Buch greift die Thesen von Parenti und Sedini auf, indem es stattdessen das Territorium als Ganzes der beiden Teile betrachten will, wobei die Autoren jedoch auch das Beziehungsgeflecht, das die Prozesse selbst steuert, in ihre Berechnungen einbeziehen: "Es ist daher notwendig, beide Aspekte, die im Spiel sind, zu gestalten, sowohl das Produkt/Dienstleistung/Kommunikationsartefakt als auch die Beziehungen, die es beeinflussen. Diese Tätigkeit erfordert notwendigerweise eine andere Sichtweise als die, die die Designdisziplin bisher eingenommen hat. Es besteht die Notwendigkeit, von einem Ansatz, der die Frage stellt, wie ein Ergebnis erzielt werden kann, zu einem Ansatz überzugehen, der die Motivation für eine solche Intervention berücksichtigt. Wir müssen von einer technikzentrierten zu einer menschenzentrierten Sichtweise übergehen."
Die Autoren sind der Meinung, dass diese Umorientierung in den Köpfen der Menschen von grundlegender Bedeutung für die Sicherung der Nachhaltigkeit ist. Deshalb haben sie ihrem Vorschlag einen Namen gegeben: Systemic Innovation Design und ein Manifest verfasst, das die Leitlinien für diesen innovativen Ansatz zum Thema Design festlegt. Das Manifest wird in einem Satz mit zehn Unterpunkten zusammengefasst, so viele, wie es Punkte im Manifest gibt: "Systemic Innovation Design ist ein dynamisches Projekt, es ist transdisziplinäre Forschung, es ist ein nachhaltiges Modell, es ist eine Beziehung zum Kontext, es ist eine datengesteuerte Methodik, es ist eine Antwort auf reale Bedürfnisse, es ist ein kreativer Prozess", was bedeutet, dass keiner dieser Aspekte vergessen werden darf, wenn man die heutige Komplexität auf nachhaltige Weise erfassen will.
Das Buch setzt sich in einem zweiten Kapitel fort, das sich mit den Konzepten von Design, Methodik und systemischer Interpretation in der Welt der Innovation befasst. In diesem Teil gehen die Autoren der Frage nach, wie Innovation durch Beziehungen entsteht. Sie stellen Karten mit den Innovationsindizes der europäischen Regionen vor und zeigen Methoden für eine "ganzheitliche Erhebung" auf, die die Dualität von qualitativen und quantitativen Dimensionen überwindet und sie mit Ethnographie und visueller Forschung verbindet.
Vor den Schlussfolgerungen werden im Kapitel "Di trasformazioni e di innovazioni sistemiche: casi studio" (Von Transformationen und systemischen Innovationen: Fallstudien) eine Reihe von Projekten vorgestellt, die von den Autoren in verschiedenen Städten Italiens kuratiert oder untersucht wurden und die die Idee der "systemischen Innovation", die auf den vorangegangenen Seiten dargelegt wurde, konkretisieren.
Francesco Cibati
www.letteraventidue.com/it/prodotto/582/il-design-innovazione-sistemica
Images courtesy of LetteraVentidue and Innovation Design Lab
