22-12-2011

Verbindungen zwischen den Projekten

Feinsteinzeug,

GranitiFiandre, EiffelGres,

abstract



Verbindungen zwischen den Projekten

In der Geschichte hat es schon immer die Verbindungen zwischen den Projekten gegeben, aber die Architektur der Gegenwart ernährt sich im wahrsten Sinne des Wortes von der Vergangenheit, die heute wie ein großes Online-Archiv zugänglich ist.
Der Samen für die Stadtillustrationen von Atelier Olschinsky war bereits in den Gemälden von Tullio Crali zu finden, wo die futuristische Ahnung den Betrachter in seinen Bann zog, der beim Hineinspringen in die Stadt deren Grenzen verlor und somit eine informelle Landschaft entdeckte. Das ist der Auftakt der abstrakten Kunst, wo das Bild nicht mehr über einen Vordergrund und einen Hintergrund verfügt, sondern eine Landschaft aus Linien ist, die je nach Betrachter anders aussieht.
Auf das Negativ-Positiv von Bruno Munari, das auf den Wahrnehmungstheorien basiert, bezieht sich heute das Design der Verkleidungen, wie Pillart von Eiffelgres, wo der Anwender angeregt wird, seinen Standpunkt zum Design zu variieren, um der Phantasie Platz zu machen.
Die Kreativität wird nicht nur von den direkten Assoziationen zwischen den Formen getragen, sondern folgt dem vierdimensionalen Weg der Erinnerungen, die bei Teilung universell werden. So kann man sich bei Betrachten der Kirche von San Francesco al Fopponino in Mailand einen Gio Ponti vorstellen, der als Architekt vor den Ruinen derBasilika des Massenzio in Rom steht: Die unerwartete Vision des von den Bögen umrahmten Himmels findet man in der Erfindung der leeren Sechsecke.
Reflexe einer Tradition, wie die der Keramikglasuren, die von Granitifiandre in der Kollektion Xpressive verwendet werden, um das Feinsteinzeug nach dem Farbempfinden unserer Zeit neu zu interpretieren.
Die Ortsverbundenheit hingegen bildet die Kontinuität zwischen dem Haus von Pachacamac, gestaltet von Luis Longhi in der Nähe von Lima und den archäologischen Fundstätten der Inkas.
Die Zeit entfernt die Projekte und die Geschichte verbindet diese dann erneut. Die Architektur, das Design und andere kulturelle Ausdrucksformen verweisen einander auf universelle Themen in denen man den Einfluss der Vergangenheit erkennen kann.

01_ Tullio Crali, “Incuneandosi nell'abitato (In tuffo sulla città)”, 1939, Öl auf Leinwand, Mart, Rovereto
02_ Olschinsky Atelier, Illustrationen “Cities III”, 2011
03_ Eiffelgres, Kollektion Pillart
04_ Bruno Munari, “Negativo-positivo”, Acryl auf Holz, 1950-1987, Privatsammlung Brescia und “Negativo-positivo”, 1967, Öl auf Holz, Privatsammlung Rovato (Brescia)
05_ Granitifiandre, Kollektion Xpressive, technisches glasiertes Feinsteinzeug, 11 Farben, Formate 120x60, 120x30 und 60x60
06_ Granitifiandre, Kollektion Xpressive, technisches glasiertes Feinsteinzeug, 11 Farben, Formate 120x60, 120x30 und 60x60
07_ Gio Ponti, Kirche von San Francesco in Fopponino, Mailand, 1961-64
08_ Basilika von Massenzio, Roma
09_ Ausgrabungsstätten von Machu Picchu und Pachacamac, Perù
10_ Longhi Architects, Haus in Pachacamac, Lima, Perù, 2009

Mara Corradi


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