06-07-2016

Chyutin: The National Institute for Biotechnology in the Negev

Chyutin Architects Ltd.,

© Amit Geron,

Jerusalem,

Universitat,

Glas,

Chyutin Architects haben das National Institute for Biotechnology in der Wüste Negev in Beer-Sheva, Israel gebaut. Der Beton der Bauten im Umfeld wird im Glas der Fassaden erleichtert. Das Erdgeschoss hebt das NIBN auch metaphorisch an mit den Büros und Labors in den Obergeschossen.



Chyutin: The National Institute for Biotechnology in the Negev

Im NIBN, National Institute for Biotechnology in the Negev erkennt man alle Besonderheiten der architektonischen Stilsprache des israelischen Büros Chyutin Architects. Die Analogien des NIBN mit einem anderen neueren Werk von Chyutin für Universitätsaulen und eine Bibliothek – die Polonsky Academy des Van Leer Institute in Jerusalem – sind deutlich zu sehen. Allen voran der immer sehr wichtige Dualismus zwischen einer repräsentativen Front und intimeren, der Versenkung gewidmeten und als Garten eingerichteten Räumen. Im Falle des NIBN handelt es sich bei der Architektur um einen alleinstehenden Baukörper, der an der Südwestecke des Ben-Gurion University Campus steht und die externen Fronten als Manifest der wissenschaftlichen Strenge des Instituts als solchem. Gleichzeitig entsteht ein grünes Herz, ein Innenhof, der die Natur in den Gebäudekomplex eindringen lässt. 

Die Fronten, die auf die anderen Gebäude des Campus und auf die Straße blicken, werden auf zwei Seiten von einer doppelten Glashülle markiert. Eine durchgehende Fassade im Inneren und eine äußere Fläche aus Profilbauglas (U-Glass), das aufgrund seiner besonderen Schleifung das Licht einfallen lässt und dabei Reflexe verhindert. So wird eine zu starke Bestrahlung vermieden, was wiederum die Verwendung von Systemen zur Klimatisierung verringert. Die Fassaden sind modular gestaltet und werden vertikal von den Glaseinsätzen getaktet, im Gegensatz zu der Horizontalen der vier Geschosse des Bauwerks an sich. Ein weiteres dynamisches Element wird von bezogen auf die Fassaden offenen Profilbauglasgruppen eingeführt. Diese wirken als Sonnenschutz und ermöglichen es, von Innen nach Außen zu blicken. Wie bei der Polonsky Academy überdenkt Chyutin das Thema der Fassade und die Verkleidung wird auch als Sonnenschutz eingesetzt und somit deren traditionelle Schutzfunktion der Innenräume bestätigt. Der Blick von der Straße ist fast komplett abgeschirmt: das Gebäude gibt sich stolz und unnahbar, während im Inneren der Büros diese Abschirmung hin und wieder gerade durch den Einsatz der Brise-Soleil unterbrochen wird, damit die Konzentration und der Arbeitseinsatz ab und zu durch den Blick auf die städtische Umgebung aufgelockert werden. Diese Ode an die Geometrie und die Ordnung wird durch das Aussehen des Erdgeschosses verstärkt. Eine Art Vakuum, das die gesamte Struktur und die Obergeschosse trägt. Die Architektur ruht in der Tat mit zwei Betonblöcken in der Nordostecke und der Südwestecke auf dem Boden. In diesen beiden Blöcken befinden sich jeweils ein Auditorium mit technischen Räumen und ein Konferenzsaal mit Toiletten. Eine doppelte Verglasung umschreibt die Cafeteria in der Südostecke wohingegen 7 Betonpfeiler in der Nordwestecke als Raster angeordnet sind. Das Gefühl der Leichtigkeit, den die ganze Architektur vermittelt, hat hier ihren Mittelpunkt, in dem Ort, der für das Vergnügen, die Entspannung, das Kennenlernen und den Dialog entworfen wurde. Sichtbeton ist das Material des Campus und verbindet die vorhandenen Pavillons mit diesem neuen Baukörper, der von Glas in seinen verschiedenen Formen bereichert wird, wie es Chyutin in seinem Projekt dekliniert.


Die 7 Pfeiler stehen in einem Garten, der teilweise von den oberen Geschossen überdacht und zum Teil auch offen ist. Er bildet den bereits erwähnten Innenhof. Auf dieses Vakuum, das rund ein Drittel des Gesamtareals einnimmt, blicken die Büros und die Labore nach einem strengen Layout, das in gewisser Weise wieder die externen Fassaden aufgreift. Die sporadischen Öffnungen geben dem Betrachter die Idee, dass man die Konzentration der Forscher nicht beeinträchtigen wollte.

Mara Corradi

Architects:   Chyutin Architects
Design team:  Bracha Chyutin, Michael Chyutin, Ethel Rosenhek, Jacques Dahan
Location:   Ben-Gurion University, Beer-Sheva, Israel
Laboratories interior:  Moshly- Aldar Architects
Client: Ben Gurion University of the Negev, Be'er Sheva
Area:  6000 sqm
Project year: 2015
Completion: 2016
Structure in concrete
Facades in a double skin system (internal glazed curtain wall and external layer of green u glass, perforated by vertical openings of acid u glass louvers)
Photographs: © Amit Geron, Dan Chyutin
http://www.chyutin.com


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