Lipsky+Rollet Mischnutzungsanlage EKLA eine bewohnte Insel in Euralille

Die Architekten Florence Lipsky und Pascal Rollet gründeten 1990 ihr Büro Lipsky+Rollet architectes in Paris, nachdem sie 1985 ihr Architekturstudium an der Universität Grenoble abgeschlossen und in verschiedenen Architekturbüros und internationalen Kontexten Arbeits- und Forschungserfahrung gesammelt hatten. Das Büro und seine Architekten haben im Laufe der Jahre wichtige Ergebnisse erzielt, wie z.B. den Prix de l'Équerre d'argent im Jahr 2005 und kürzlich wurde die Architektin Florence Lipsky mit dem The Woman Architect Prize ausgezeichnet. Seit ihrer Gründung ist es die Mission von Lipsky+Rollet architectes, wie die Architekten selbst auf ihren sozialen Seiten erklären, Architektur zu entwickeln, die sich auf ökologisch verantwortungsvolles Bauen und auf die Stadt als Ökosystem konzentriert. Die Architekten konzentrieren sich insbesondere auf das Studium des heutigen Lebensumfeldes als Ausgangspunkt für die Gestaltung des Lebensraumes von morgen.
Dies ist ein Forschungsgebiet, das Lipsky+Rollet architectes in den verschiedenen Bereichen, in denen sie gearbeitet haben, angewandt hat, indem die Architekten Industrieanlagen, Kulturgebäude, Universitätsgelände und ähnliche Gebäude und Strukturen entworfen haben. Es handelt sich um Projekte für einzelne Gebäude, aber auch um Interventionen im städtischen Maßstab wie die in Lille für EKLA durchgeführten, bei denen das Experimentieren das wesentliche Werkzeug der Architekten ist. Experimentieren wird in einem weiten Sinne verstanden, nicht nur im Hinblick auf die Verwendung innovativer Materialien und/oder technischer Systeme, sondern auch als Experimentieren mit räumlichen Vorrichtungen, deren Zweck es ist, die Energieeffizienz und den Komfort in den Gebäuden zu erhöhen, in denen sie angewendet werden oder für die sie entworfen werden.

Im Fall von EKLA haben die Architekten Florence Lipsky und Pascal Rollet die Siedlung als eine große bewohnte Insel konzipiert, mit einem präzisen urbanen Charakter, auch wenn sie aufgrund ihrer besonderen Lage als ein Ort des Übergangs zwischen verschiedenen Welten erscheint. Der Komplex besteht aus drei Wohngebäuden, Büros, Gewerbeflächen, Parkplätzen und weiteren Serviceeinrichtungen für die Bewohner. Eine Siedlung, die sich am südlichen Ende des neuen Geschäftsviertels Euralille 1 einfügt und städtebaulich das verbindende Element mit dem Park Dondaines (im Norden) und den Stadtteilen Saint-Maurice und Fives im Osten bzw. Süden wird. Der Standort befindet sich auch in der Nähe des Dammes der Autobahn Paris – Lille, in der Nähe einer der Ausfahrtsrampen, und des Eisenbahnnetzes.
Ein komplexes, dichtes Stadtgefüge, in dem der Masterplan von Lipsky+Rollet architectes eine "Insel der Ruhe" definiert. Zu diesem Zweck haben die Architekten zum Beispiel zum Autobahnnetz hin ein Bürogebäude mit einer facettierten Fassade platziert, die idealerweise an einen grünen Felsen erinnert und zur akustischen und physischen Schutzbarriere für den gesamten Block wird. Hinter diesem idealen Stützpfeiler, auf einem Sockel, der von den Gewerbeflächen gebildet wird, erheben sich drei von Süden nach Norden gestaffelte Wohngebäude, die unterschiedliche Ausrichtungen und Ausblicke in das Umland bieten, mit Wintergärten und geschützten Loggien im Süden.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Lipsky+Rollet architectes, photos by © Paul Raftery

Program: Offices and activities (14,824m²), shops (850²).
3 residential buildings (including a 17-storey tower), a total of 127 housing units (free and controlled access) with residents' club and services, car park (382 spaces)
Location: Lille France
Developer SPL Euralille
Client: Icade Promotion
Project management: Lipsky+Rollet architectes (design) www.lipsky-rollet.com, Egis Bâtiment
Company Eiffage construction
Construction cost 35M € HT
Drawings: © Lipsky+Rollet architectes www.lipsky-rollet.com
Photos: © Paul Raftery photograph / Lipsky+Rollet architects

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