10-07-2013

Joho Architecture: Curving House in Korea

Residenzen,

gleichzeitig,

Zement,

Unter Berücksichtigung der Traditionen und Zeichen beruft sich die zeitgenössische koreanische Architektur auf die traditionelle Bauweise. Das als “Curving House” bezeichnete Wohnprojekt des Büros Joho Architecture realisiert eine innovative und überraschende Form und interpretiert dabei die wichtigsten Regeln der natürlichen Belüftung und Beleuchtung der historischen koreanischen Wohnhäuser neu. Im Mittelpunkt der Entscheidungen stehen die Verkleidungen der Fassade, wo der aschgraue Backstein mit dem spiegelnden Stahl verschmilzt.



Joho Architecture: Curving House in Korea
?Curving House?, ein Projekt des südkoreanischen Büros Joho Architecture ist eine Architektur mit zeitgenössischem Aussehen was die Verwendung der Baustoffe wie Beton und Stahl betrifft, ist aber aufgrund der Wahl der Form und der Liebe zur Beziehung mit dem Umfeld eng mit den Traditionen verbunden. Viele der kompositorischen Elemente nehmen die alten Lehren auf, die man auch in den traditionellen Wohnhäusern findet.
Die koreanische Kultur glaubt an die wohltuende Kraft der topografischen Konfiguration eines Ortes. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht, ist die traditionelle Architektur normalerweise nach Süden ausgerichtet, damit die Hauptfassade die größtmögliche Menge Sonnenlicht erhält. Dieser Regel zufolge hat Joho architecture die Aussicht auf das Tal des Flusses Jeongpyong bevorzugt und die Hauptfront des neuen Hauses auf der Südseite errichtet.
Ein weiteres historisches Element, die geschwungene Dachform, ist bei diesem Wohnhaus ein Zeichen der Suche nach der besten Integration zwischen dem Gebauten und der Natur, zwischen Architektur und Himmelsgewölbe. Die gebogene Linie findet sich auch im Grundriss wieder und markiert die Südfront und zeichnet das Profil der Berge nach, die hier vom Bauwerk nachempfunden werden. Himmel und Erde sind dank der Umarmung der Architektur so auf gleiche Weise mit dem Menschen verbunden.

Auf wuchtigen Pilotis ruhend, die den Grundriss der Obergeschosse von den Grundstücksgrößen befreien, erhebt sich das Haus vom Erdreich und imitiert einmal mehr die traditionellen Bauten: Diese nutzen die Vorteile der Luftströme unter dem Wohnhaus für die Kühlung in den Sommermonaten. Die Isolierung in den Wintermonaten wurde hingegen durch eine dicke Decke aus Betonplatte gelöst.
Ein weiteres Element, das heute zu den Grundlagen der ?green architecture? zählt und das die Planer aber aus der Geschichte abgeleitet haben, ist die Schaffung von Luftströmen in der Wohnung, die durch die sorgfältige Anordnung der Fenster und Schiebetüren zwischen den Räumen geschaffen wurde, die die natürliche Belüftung sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen ermöglichen. Ergänzend dazu wurden einige Oberlichter im Dach entworfen, die nicht nur für einen guten Luftaustausch sorgen, sondern auch ausreichend Sonnenlicht einfangen, was die Energiebilanz des Hauses verbessert.
Zu den markantesten Elementen dieses Projekts zählt ganz sicher die Außenverkleidung, die zum Teil aus aschgrauem Backstein und zum Teil aus besonders spiegelndem Edelstahl besteht. Die unverputzten Backsteine sind so angeordnet, dass sie der Kurve der Südfront folgen, mit einer Neigung, die zwischen 0° und 25° variiert. Sie beschreiben die Bewegung des Tageslichts, das auf der Fassade seine Reise von Ost nach West antritt. Wo die Frontseite sich bezogen auf die Außenkanten des Hauses zurückzieht, finden wir die Verkleidung aus Stahl. Diese reflektiert mit einer leichten Verzerrung die umliegende Landschaft und trägt zur Mimesis zwischen künstlich Geschaffenem und der Natur bei.


Der große Wohnkörper wird so leicht und scheint fast zu schweben, während er mit der Vegetation verschmilzt, ohne dabei zu verschwinden, sondern seine eigene gestalterische Identität und seinen Wert als gebautes Element behält.

Mara Corradi

Entwurf: Jeonghoon LEE (JOHO Architecture, Il-Sang Yoon, Gae-hee Cho)
Bauträger: Im-jeong Choi
Ort: 678-2, Sinbong-dong, Suji-gu, Yongin-si, Gyeonggi-do (Südkorea)
Bruttonutzfläche: 140,57 Quadratmeter
Grundstücksgröße: 529 Quadratmeter
Planungsbeginn:
Ende der Bauarbeiten: 2012
Bauunternehmen: Dong-jin Chea (DL donglim construction)
Überdachung aus Beton, Isolierung, isolierender Anstrich
Tragwerk aus Sichtbeton
Externe Verkleidung aus Backstein und Edelstahl
Holzfußboden
Bildnachweis: © Sun Namgoong

www.koz.fr


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