08-03-2018

Dieterdietz Gemeinsame Räume in der ländlichen Gegend von Chigny

dieterdietz,

Mikael Blomfelt, Joël Tettamanti,

Chigny, Schweiz,

Ville, Bauernhof, Wohnung, Residenzen,

Holz, Glas,

Das Architekturbüro Dieterdietz hat die Sanierung und die Erweiterung eines Hauses in der malerischen Schweizer Landschaft von Chigny signiert.



Dieterdietz Gemeinsame Räume in der ländlichen Gegend von Chigny

Das Büro Dieterdietz hat die Sanierung eines Bauwerks aus dem 19. Jahrhundert und einen Neubau in einer malerischen ländlichen Gegend realisiert. Das Projekt liegt in der Schweiz in den Weinbergen von Chigny, in einer wunderschönen Landschaft mit Blick auf den Genfer See und die Französischen Alpen und der Silhouette des Mont Blanc im Hintergrund. Der Kontext wird von einer Häusergruppe aus dem 19. Jahrhundert vollendet, die sich perfekt in die Landschaft aus Weinbergen und alten Bäumen einfügt, darunter eine 200 Jahre alte Kastanie und eine sehr hohe Maulbeer-Feige im Garten von Grange und Pressoir, den beiden Häusern nach dem Entwurf des Büros Dieterdietz.
Die Bauträger haben beschlossen, das Haus, in dem sie ihren Lebensabend verbringen wollen, in der ländlichen Gegend von Chigny zu errichten. Die Idee war es, ein Wohnhaus zu haben, wo man innerhalb der Gemeinschaft von Freunden oder Familienangehörigen ein autonomes Leben führen kann. Die Architekten wurden deshalb beauftragt, einen mit anderen zu teilenden Raum zu gestalten, der sich aber auch autonom nutzen lässt. Die vom Architekturbüro Dieterdietz vorgeschlagene Lösung war die Gestaltung zweier separater Strukturen. Mit der Renovierung des Bestandsbaus und dem Neubau haben die Architekten zwei Gebäude geschaffen Grange und Pressoir, die den Anforderungen des Bauträgers entsprechen.
Pressoir ist das alte Gebäude, dessen Name mit den typischen Weinkeltern der Gegend verbunden ist. Die Architekten haben die Konstruktion der traditionellen ländlichen Architektur aufgewertet und die ursprünglichen Proportionen der Räume sowie die typischen Elemente der ländlichen Vergangenheit des Hauses bewahrt, wie den alten Brotofen. Grange ist der Name des Neubaus. Der Name verweist auf den Heuschober, das herkömmlicherweise als Lager benutzte Gebäude, auf das die Architekten mit der Form und dem Dach Bezug genommen haben. Es handelt sich um einen ausdrücklich modernen Bau mit großen verglasten Räumen und raumhohen Fenstern.

Die beiden Projekte wurden – wenn sie auch sehr verschieden sind - nach dem gleichen Konzept gestaltet worden, mit Funktionen und Räumlichkeiten, die den beiden Bewohnergruppen ein autonomes Leben ermöglichen. Der Garten behält seine Identität und wird ein gemeinsam genutzter Hof zwischen Pressoir, dem renovierten Bestandsbau und Grange, dem modernen Neubau. Bei beiden Häusern ist der Grundriss um ein großes Zimmer organisiert, das zum Drehpunkt der Komposition wird und der wichtigste Aufenthaltsort der Bewohner ist. Nischen, Durchgangsräume, Vorhänge und bewegliche Tafeln differenzieren die Räume und verleihen diese unterschiedliche Arten der Privatsphäre. Auf diese Weise haben die Architekten einen allmählichen Übergang vom öffentlichen Leben zum privaten Wohnbereich geschaffen

Der Architekt Dieter Dietz hat die Konstruktionen des Dorfes, die Materialien und Farben untersucht mit dem “ Ziel, einen Dialog zwischen unserer Zeit und der Vergangenheit herzustellen. Ich habe versucht, die moderne Sprache in einen ländlichen Kontext einzufügen”.
Um diesen Zweck zu erreichen, hat der Architekt grundlegende Baumaterialien verwendet wie Holz und Glas, die die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Konstruktionen betonen. Bei der Renovierung des alten Hauses aus dem 19. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Struktur bewahrt und die wichtigsten Elemente mit den Zeichen der Zeit, die die Geschichte des Gebäudes erzählen, ans Licht gebracht. Von Innen her sind die Häuser zur Landschaft hin orientiert, um den Bewohnern die Aussicht auf die Weinberge und den Obsthain zu gestatten.

 

Dieter Dietz, außerordentlicher Professor der EPFL von Lausanne und Leiter des Workshops ALICE (Atelier de la conception de l'espace), ist der Gründer von dieterdietz.org. Das Büro hat eine besondere Struktur: für jeden Auftrag wird ein hierarchieloses Team im Büro selbst geschaffen, wo alle Partner Co-Autoren des Projekts sind. Zweck ist die Entwicklung des Projekts selbst als ein offener und holistischer Prozess, an dem auch die Bauträger und Partner teilnehmen und sich so der Verantwortung der Architektur gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt bewusst werden.

(Agnese Bifulco)

Entwurf: dieterdietz.org, Zurich and Lausanne
Team: Dieter Dietz, Vincent Mermod, Manuel Potterat
Ort: Chigny, Schweiz
Bildnachweis: Mikael Blomfelt (n.1), Joël Tettamanti

http://dieterdietz.org/


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