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Yoshichika Takagi


Biografie

Der junge japanische Architekt Yoshichika Takagi (1975) wurde in Sapporo auf der Insel Hokkaido geboren und machte 1998 an der Hokkai Gakuen University seinen Hochschulabschluss.
2001 tritt er in die Architektenvereinigung „School of Architecture" ein. Nach einer vierjährigen Tätigkeit im Atelier Norisada Maeda gründet er 2012 sein eigenes Büro. Derzeit unterrichtet er an der Hokkai Gakuen University.
Während seiner Architekturkarriere beschäftigte sich Takagi bislang hauptsächlich mit Wohnarchitektur, die oft auch einen experimentellen Charakter hat. Hier konnte er eine beachtliche Sensibilität beweisen, die sich sowohl in der funktionalen Gestaltung des einzelnen Raumes als auch in der Harmonie der Gesamtheit zeigt. Es sind Projekte, in denen besonders das Fundamentale und die Wahl sanfter Farben geschätzt werden.

Das House K in Sapporo (2009) ist eine architektonische Neuinterpretation der Landschaft und kleiner japanischer Dörfer, wobei Takagi die einzelnen Innenbereiche deutlich voneinander trennt und jeden zur "Metapher der Stadt" macht (zum Beispiel: die Wohnküche als städtischer Platz).
Jene Ambienti werden durch Holz harmonisch miteinander verbunden. Dieses Material hat für Takagi sowohl strukturelle als auch dekorative Funktion, da sich die einzelnen Leisten in ihrem Rohzustand mit den typischen Knoten und Nuancierungen präsentieren und dazu beitragen, ein faszinierendes chromatisches Gesamtbild zu kreieren.

Holz ist eindeutig der Protagonist seiner Architektur, so wie bei der kleinen Residenz namens House I (2010), das sich auf einzigartige Art und Weise innerhalb eines Parkplatzes im Stadtzentrum der Präfektur Akita befindet.
Dieser Standort distanziert sich vom städtischen Kontext, der neben den sich ausdehnenden umliegenden Parkplätzen von großen Bürogebäuden gekennzeichnet ist. Da das Wohnhaus allen vier Himmelsrichtungen ausgesetzt ist, bestand eine von Takagis Herausforderungen an die Konstruktion in der Wahrung der Privatsphäre der Bewohner. Hier wurden die einzelnen Räume von der Küche zum Badezimmer alle als geschlossene Zimmer entworfen und strukturiert, aber untereinander auf den beiden Ebenen sowohl horizontal als auch vertikal miteinander verbunden. Dadurch wurde die Zusammensetzung äußerst flexibel und es waren verschiedene räumliche Interpretationen möglich, wobei auch hier eine minimalistische Einrichtung und ein umsichtiger Gebrauch der Farbe Weiß zum Einsatz kamen.

Das House in Shinkawa in Sapporo (2015) ist ein weiteres kleines wirtschaftliches Wohnhaus von nur 53 m², in dem die formalen Grenzen zwischen innen und außen etwas labil und verschwommen erscheinen. All dies ermöglicht der offene und sehr helle Raum, der durch den Einsatz einer transparenten Oberfläche entsteht, die als Wand dienend die Farben der verschiedenen Jahreszeiten wortwörtlich ins Innere reflektiert. Die beiden Teile des Hauses (die wirklichen Innenbereiche und die Terrasse, die die Hälfte des Gesamtvolumens ausmacht) sind durch eine Reihe von Glasschiebetüren verbunden, die der Wohnung eine „kontinuierliche und gleichzeitig diskontinuierliche Beziehung mit dem Innenbereich“ verleihen. Laut Konstrukteur „lässt die Kontinuität das kleine Haus in der Tat geräumig wirken und die Diskontinuität trägt dazu bei, dass der Innenbereich thermisch kompakt wird“. Die beiden kleinen Schlafzimmer liegen im Dachgeschoss und werden durch den Wohnbereich und das geneigte Dach getrennt.  Diese wurden im Gesamtbild fast versteckt in Form eines Hauses ähnlich dem House K in Sapporo bebaut.

Die Restaurierung eines Holzhauses in Tsurugashima (2016) ist eine interessante Neuinterpretation eines Wohnhauses in einem dicht besiedelten, üblichen Wohngebiet. Durch das Projekt entstand ein Wohnhaus mit einer gemütlichen und heiteren Atmosphäre, die sich besonders in den Gemeinschaftsbereichen wie dem Wohnzimmer und dem Esszimmer zeigt und die durch offene Decken und vertikale Räume bereichert wird. Zum Layout gehört zudem eine Erweiterung mit Studio und Galerie. Aber die Residenz sticht vor allem durch die kleine Laube im Garten hervor, die so konstruiert ist, dass sie sich räumlich und optisch unmittelbar an das Wohnzimmer der Residenz anschließt. In der Tat besteht das Dach aus einem lichtdurchlässigen Material, so dass viel Licht einfällt und sich dann verbreiten kann. Tatsächlich ist die Laube dank der Fenster, die die Privatsphäre nach außen gewährleisten, eine Erweiterung des Wohnzimmers.

Obwohl seine Karriere noch am Anfang steht und sich die Reihe von Wohnprojekten nur auf Japan beschränkt, hat sich Takagi (Sieger des AR Awards for Emerging Architecture im Jahr 2010) bereits eine bedeutende Rolle im Rahmen der zeitgenössischen, experimentellen Architektur erobert, die besonderen Wert auf Funktionalität und Flexibilität kleiner Räumlichkeiten in dicht besiedelten Umgebungen legt (eines der großen Probleme der japanischen Städteplanung). Dabei versucht er Wohnkomfort mit der Kultur des Schönen, dem Interesse an der Natur und der Wiederherstellung lokaler architektonischer Traditionen zu vereinen. Das Ganze insbesondere dank dem geschickten Einsatz von Materialien wie Holz und dem natürlichen Licht.
 
Yoshichika Takagi: Berühmte Werke und Projekte
 
- Ristrutturazione di una casa di legno, Tsurugashima, Saitama (Giappone), 2016
- House in Shinkawa, Sapporo, Hokkaido (Giappone), 2015
- House I, Akita (Giappone), 2010
- House K, Sapporo, Hokkaido (Giappone), 2009
- Wood Shelter, Sapporo, Hokkaido (Giappone)
- House N (progetto), Furubira, Hokkaido (Giappone)
- Path house (progetto), Niigata (Giappone)
- House in Niseko (progetto), Kucchan, Hokkaido (Giappone)
 
Offizielle Webseite
 
www.yoshichikatakagi.com

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