29-03-2017

y+M design office und das Floating Roof House in Kobe

y+M design office,

Yohei Sasakura, Alphaville,

Japan,

Housing, Ville,

Nach dem Rain Shelter House von Yanogo hat y+M design office das Floating Roof House von Kobe entworfen. Dieses Projekt drückt die Idee des Alleinstellungszeichens und des privaten Platzes aus. Das Floating Roof House hat eine doppelte Abdeckung, die einen Licht- und Luftspalt schafft.



y+M design office und das Floating Roof House in Kobe
Bei dem Floating Roof House von Kobe behandelt Masahiro Miyake (y+M design office) ein sehr interessantes Thema: Das Konzept der Wohnung als einer kleinen Gemeinschaft, die die Anonymität der urbanen Fronten überwindet und sich als ein bedeutungsvoller Ort anbietet.
Bei diesem Projekt nimmt y+M design die Konzepte auf, die bereits beim Rain Shelter House in Yanogo in Japan zum Ausdruck kamen und wo die Planer eine architektonische Stilsprache formuliert hatten, die hier allerdings vereinfacht wird. Das Haus wird als ein persönlicher Ort erstanden, der von daher auch Spiegel der eigenen Identität ist und unterscheidet sich in diesem Sinnen von dem städtischen Umfeld. Das Haus kann dieses Umfeld ordnen und als Bezugspunkt genommen werden und entwickelt sich auf diese Weise zu einer echten Landmarke, auch wenn sie privat ist. Trotzdem kann sie das gemeinschaftliche Erleben bereichern.
Zu dieser Stilsprache gehört das fluktuierende Dach, das auf schlangen Pfeilern ruht. Es schwebt praktisch über dem bewohnten Baukörper, während die beiden vier darunterliegenden Wände es zu “ergreifen” scheinen, so als wären es weiße Vorhänge, die an den vier Seiten hängen, um die Symbolik zu nutzen, die Masahiro Miyake selbst gebraucht hat. Was nun das Dach betrifft, so dient es effektiv als Decke unter der sich zwei Etagen entwickeln. Zum Einen das Erdgeschoss mit allen Hauptfunktionen wie Tages- und Nachtbereich und der erste Stock, der in den Giebelflächen unterschiedlicher Schräge untergebracht ist. Hier befinden sich die Spielzimmer der Kinder und ein großer Raum für temporäre Aktivitäten.
Wie es oft bei japanischen Wohnhäusern in der Stadt passiert, so ist die Architektur auch hier introspektiv und verfügt über eine begrenzte Anzahl von Fenstern auf drei Seiten, so als sei der Kontakt mit der Außenwelt anhand der indirekten Beziehung zum Licht definiert, das von oben einfällt, d.h. über den Bereich, der sich in dem Vakuum befindet, das zwischen den beiden Ebenen des Dachs entstanden ist. Auch die Verglasung im Süden, die in die Hauptfassade eingelassen ist, blickt in Wirklichkeit in das “Innere” des Hauses, nämlich den Zugangsweg. Ein Blickkontakt, durch den die Privatsphäre der Bewohner geschützt wird.
Die Kombination des von den Wänden abgehobenen Dachs mit dem Zugangsweg sind nicht nur die wichtigsten Elemente der Komposition, sondern auch eine Lösung zugunsten der natürlichen Beleuchtung und Belüftung. Die stärksten und zenital einfallenden Sonnenstrahlen werden nämlich vom großen Hauptdach abgeschirmt, während das flachere Sonnenlicht des Winters durch den vom Zugangsweg geschaffenen Schnitt eindringt und auf diese Weise die Tagesbereiche des Hauses erhellt, die auf diesen Flur blicken. Gleichzeitig dringt auf diese Weise auch Frischluft ein und kann an mehreren Stellen des Luftspalts auch wieder austreten, was zu einem guten Luftaustausch führt.
Im Inneren sind die Räumlichkeiten so ausgerichtet, das sie aufeinander blicken. Die Zimmer sind in ihren Funktionen nicht isoliert, sondern alles trägt dazu bei, einen gemeinsam genutzten zentralen Raum zu schaffen, im Sinne eines kleinen privaten Platzes. Diese Wahrnehmung wird durch das von oben einfallende Licht noch verstärkt.
Nachts strahl das von Innen beleuchtete Haus das Licht nach Außen und wird zu einer Laterne in der Stadt. So wird die Idee der Landmarke vervollständigt, von der wir schon eingangs sprachen.

Mara Corradi

Architects: Masahiro Miyake (y+M design office)
Client: Private
Location: Kobe-shi, Hyogo, Japan
Structural design: Kataoka structure
Gross useable floor space: 134.70 sqm
Lot size: 241.26 sqm
Start of work: January 2015
Completion of work: November 2015
Structure in: wood
Photographs: Yohei Sasakura

http://ymdo.net

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