13-07-2016

Wall House von AGi Architects in Khaldiya (Kuwait City)

AGi Architects,

Nelson Garrido,

Kuwait,

Design,

Stein,

AGi Architects entwirft das Wall House in Kuwait City um alle Sinne anregen und nicht nur die Augen. Das Stadtviertel Khaldiya bleibt hinter den hohen Mauern des Wall House: Der Blick von AGi Architects ist zwingend vertikal und auf die Betrachtung des Himmels ausgerichtet.



Wall House von AGi Architects in Khaldiya (Kuwait City)

Das Büro AGi architects hat eine strenge Steinvilla im Stadtviertel Khaldiya von Kuwait City errichtet. Eigentlich ist Wall House das Experiment der Aufwertung der anderen Sinne, mit der präzisen Absicht, das Sehen auszuschließen. Vielleicht weil der Blick der Sinn ist, der am meisten von der Architektur ausprobiert und beansprucht wurde, von den großen umhüllenden Räumen,wie sie Zaha Hadid entworfen hat bis zu den khilkee, den schmalen und mit Gittern versehenen Fenstern, die es in Bangladesh den Frauen und Kindern ermöglichten, nach Draußen zu schauen, ohne selbst gesehen zu werden. Bei dem Wall House von AGi architects ist die optische Beziehung zwischen der Architektur und der Landschaft unterbunden, aber das Projekt konzentriert sich auf die Wahrnehmung derselben mit geschlossenen Augen, wobei die direkte Aussicht auf das Umfeld, in dem das Wohnhaus steht, eingeschränkt wird. 

An den vier Seiten lässt einen das spitze Profil der Überdachung an einen Verteidigungsbau denken. Es gibt zahlreiche Öffnungen nach außen, aber fast keine auf den seitlichen Flächen, die den Blickwechsel zwischen den Häusern und der Straße ermöglichen könnten. Vier Höfe sind entlang des Gebäudeumfangs angeordnet und entwickeln sich bis zu Spitze – entweder vom Erdgeschoss oder den oberen Stockwerken aus und öffnen dabei Ausschnitte, um den Himmel betrachten zu können. Diese Räume sind die wahren Augen des Hauses: Es handelt sich um perspektivische vertikale Wege, auf denen der Mensch zur Betrachtung gezwungen wird, denn die Wände, die einen umgeben, sind anonym, nur weiß gestrichen und ohne jegliche Verzierung. Diese Höfe oder Terrassen sind mit Tischen und Gartenstühlen eingerichtet und scheinen auf Jemanden zu warten, der seine Zeit der Meditation widmen möchte. Die große Terrasse, eine Verlängerung des Wohnzimmers, kommuniziert mit einem Garten, der sich im Untergeschoss befindet und der Mutter vorbehalten ist. Trotzdem besteht keine visuelle Verbindung, sondern nur bezogen auf die Wahrnehmung, die mit dem Gehör und dem Geruchssinn verbunden sind. 
Im Erdgeschoss beispielsweise wird an der Ecke des Eingangs ein Abschirmungssystem verwendet, das die Wohnzimmerecke schützt, welche den Besucher in Empfang nimmt. Gleichzeitig Sonnen- und Sichtschutz entsteht so ein Raum, den man nicht als Innenraum bezeichnen kann, da er sehr offen ist, aber auch nicht als Außenfläche, da er, mit Ausnahme der Öffnung in der Decke, die ihn in der Tat zum Patio werden lässt, überdacht ist. Von dieser Umgebung aus kann man die Stimmen des Stadtviertels hören, ohne selbst gesehen zu werden.


Von jedem Zimmer aus besteht die Möglichkeit, auf diese Höfe zu blicken, die von Glaswänden umgeben sind und hinter denen Pflanzen und Blumen wachsen. Eine gezähmte und umschriebene Natur, die der Meditation dient. Die nostalgische Präsenz einer externen Natur, die nicht immer so ansprechend und üppig ist. Die Innenräume sind sehr nüchtern und es gibt nur wenige dekorative Ausnahmen, die vor allem den Möbeln und den Objekten vorbehalten sind.

Mara Corradi

Architects: AGi architects (Nasser B. Abulhasan, Joaquin Pérez-Goicoechea)
Project Leaders: Lucía Sánchez Salmón, Hanan Alkouh, Sharifa Al Shalfan 
Client: Private 
Location: Khaldiya, Kuwait 
Structural design: Eng. Macusi 
Gross useable floor space: 2,500 sqm 
Lot size: mq: 1,000 sqm 
Start of work: 2013 
Completion of work: 2015 
Structure in: Concrete 
Facades in: Stone – Pietra Serena and Val d’isere stones 
Indoor surfaces: Wood in daughters’ room. Plaster in the rest of the house. And ebony in family living. 
Outdoor surfaces: Stone and external plaster
Floors: Pietra Serena stone flooring in public areas. 
Wooden floors in bedrooms. 
Lighting: Irene Bas 
Singular works: Elena Rendeiro in collaboration with AGi architects
(Entrance fence, room divider) 
Art pieces: Elena Rendeiro, Alarcón Criado Gallery (Sevilla) 
Interior Design: AGi architects 
Provided and manufactured by Gunni & Trentino 
Photographs: © Nelson Garrido - http://www.ngphoto.com.pt/ 

www.agi-architects.com


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