25-09-2013

Takeshi Hosaka: Ein Haus auf einem Grundstück von 60 Quadratmetern in Yokohama

Takeshi Hosaka,

Nacasa & Partners inc.,

Yokohama, Japan,

Housing, Ville,

Zement,

Unter den neuesten Projekten ist das Haus in Yokohama auf einem Grundstück von nur 60 Quadratmetern ein weiterer Beweis für den Weg, den Takeshi Hosaka eingeschlagen hat: Eine Architektur, die den Bedürfnissen des Menschen entgegenkommt und die Form, die Material und die Gestaltung des Werks dessen Lebensstil anpasst. Die Innovation des Projekts von Hosaka liegt in der Umformung eines zweigeschossigen Hauses in eines mit drei Stockwerken: Das Kellergeschoss wird aufgewertet, die innere Oberfläche erweitert und vom Tageslicht erhellt.



Takeshi Hosaka: Ein Haus auf einem Grundstück von 60 Quadratmetern in Yokohama
Der japanische Planer Takeshi Hosaka realisiert hier eine Architektur, die aus dem Umfeld die maximal mögliche Nutzung erhält. Unter Aufwertung der benutzten Baustoffe wie Zement und Holz und unter Überwindung der vorhandenen räumlichen Einschränkungen konzipiert der Architekt in der Stadt Yokohama ein Haus auf einem Grundstück von nur 60 Quadratmetern. Weitere kontextbezogenen Einschränkungen sind die unmittelbare Nähe zu den im Süden und Norden angrenzenden Häusern und die Präsenz einer 3 Meter hohen Mauer hinter dem Haus selbst. Das Gefühl der Eingeschlossenheit, das bei einem herkömmlichen Wohnhaus in einem solchen Umfeld entstanden wäre, hat Hosaka dazu animiert, neue kompositorische Lösungen zu untersuchen, um die besten Lebensbedingungen für eine Familie mit zwei Kindern zu finden, für die das Haus bestimmt ist.
Ausgangspunkt des Projekts war die Notwendigkeit, den Keller besser zu nutzen, der normalerweise durch das mangelnde Licht und geringen Luftaustausch benachteiligt ist. Wie dem Längsschnitt des Gebäudes zu entnehmen ist, hat Hosaka die Deckenhöhe angehoben und somit auf eine ausreichende Höhe gebracht, um eine Fensterreihe auf der Hauptfassade und auf der Rückseite einplanen zu können. Um dies zu bewerkstelligen, sieht man im Querschnitt, dass die Decke eine Kurve bildet, die sich mit den befensterten Wänden an den Endseiten verbindet, die wiederum den Zweck haben, das Licht und die Luft nach unten zu bringen, also in das Geschoss, was vom Keller zum Souterrain mutiert ist.
Dieser Lösung folgend, sind auch die beiden oberirdischen Etagen gestaltet worden, so dass die drei Stockwerke alle ein Fensterband von gleicher Höhe aufweisen.
Die Architektur ist ein regelmäßiges Parallelepiped, dessen West- und Ostfassade von den drei Fensterbändern gleicher Größe markiert wird. Ein Wohnhaus mit einer Höhe von 5,5 Metern, das aus zwei Stockwerken mit Souterrain besteht, wird außen als ein dreistöckiges Gebäude wahrgenommen.
Diese gestalterische Lösung hat eine Reihe von Auswirkungen auf die interne Nutzung der Wohnung. Die gebogenen Wände aus Zement an den Enden jedes der drei Stockwerke steigern nicht nur den Grand der natürlichen Beleuchtung des Souterrains, sondern verleihen auch den beiden oberen Geschossen jene Privatsphäre, die von einem Wohnhausverlangt wird, das im Westen auf eine Straße blickt. Auf der Rückseite helfen sie außerdem, das beengende optische Hindernis der 3 Meter hohen Mauer zu überwinden: Sie führen den Blick im wahrsten Sinne des Wortes schon im Erdgeschoss über diese Höhe hinaus, wo der grüne und baumbestandene Hang anfängt.
Im Inneren überschreiten die Einrichtungen nach Maß für Küche, Bad und Schränke der verschiedenen Etagen nie eine bestimmte Höhe und lassen einen Freiraum von 30 cm unter der Decke, was die natürliche Belüftung von einer Frontseite zur anderen erleichtert.
Die gebogene Deckenform ist auch beim Dach zu sehen, wo Verbindungsstücke mit geringerer Biegung ausreichen, um zu verhindern, dass das Regenwasser an den darunter liegenden Mauern abfließt. Es wird in einem entsprechenden Kanal an der Südseite zum Boden abgeleitet.


Anders sind die Entscheidungen bei der Wahl der Oberflächen: Die Innenwände zeigen den Sichtbeton des Tragwerks, die Fenster und Türen sind aus Metall, wie auch die Wendeltreppe, die die Kommunikation zwischen den Stockwerken gestattet während alle Möbel und die Fußböden im Inneren aus Holz sind.

Mara Corradi

Entwurf: Takeshi Hosaka
Bauträger: Toshiyuki Kondo
Ort: Yokohama (Japan)
Tragwerksplanung: Kenji Nawa
Bruttonutzfläche: 91 m2
Grundstücksgröße: 65 m2
Planungsbeginn: 2011
Ende der Bauarbeiten: 2012
Grundstücksgröße: 60 m2
Fenster und Türen aus Aluminium
Metalltreppe
Abgedichtetes Dach
Struktur aus unverputztem Stahlbeton
Innenwände aus Sichtbeton
Fußboden aus Nussholz
Bildnachweis: © KOJI FUJII / Nacasa&Pertners Inc.

www.hosakatakeshi.com


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