12-09-2011

Steven Holl: Cité de l’Océan et du Surf

Steven Holl,

Iwan Baan,

Biarritz,

Museen, Quadrate,

Stein, Glas, Zement,

Die Cité de l’Océan et du Surf wurde am 25. Juni 2011 eingeweiht und ist eine Architektur, die um die Symbole des Meeres und des Sports errichtet wurde, der in Biarritz, dem Herzen des baskischen Frankreichs, die größte Touristenattraktion ist. Steven Holl, der Gewinner des Wettbewerbs, geht von einem Lageplan der Küste aus, um ein unterirdisches Museum zu realisieren, dessen Überdachung zu einem Platz wird, von dem aus man den Ozean bewundern kann.



Steven Holl: Cité de l’Océan et du Surf
Die Stadt Biarritz feiert ihr Primat als die europäische Surfer-Hauptstadt, indem sie den US-amerikanischen Stararchitekt Steven Holl mit dem Bau eines Museums beauftragt, das dem Ozean gewidmet ist, die Cité de l’Océan et du Surf, wo alle die Faszination der Unterwasserwelt genießen können, die jedes Jahr Abertausende von Touristen dazu führt, an die französische Küste an der Grenze zu Spanien zurückzukehren.
Das sind die Tempel des modernen Zeitalters, wo die Architekturen errichtet werden, nicht mehr um die Politik oder die Kunst zu feiern, sondern die Kunst des Lebens, das Sittenschauspiel, das zu Recht Teil der Geschichte des Menschen wird. Vor rund fünfzig Jahren wurden die französischen Küsten des Baskenlands ein begehrtes Reiseziel des amerikanischen Tourismus, der die Kraft der Wellen zum Surfen entdeckte.  
Die Grundlage des architektonischen Entwurfs von Holl bilden die wissenschaftliche Natur der Ozeanforschung, die Wasserdynamik und die Techniken und Technologien, die in den letzten fünfzig Jahren die Entwicklung des Surfsports gestattet haben und die mitteilende Natur eines nationalen und internationalen Brauchs, den es zu bewahren und zu nutzen gilt auch für diejenigen, die nicht in erster Person die Emotionen dieses Sports erleben können. Dieser Dialog kommt in den Ausstellungssälen zum Ausdruck, wo der interaktive didaktische Weg viel Raum für die Kultur des Bildes lässt, wo die von den Wellen gebildeten Wassertunnels reproduziert werden, aber auch im Auditorium und den der Entspannung dienenden Räumlichkeiten, wie dem Restaurant und der Cafeteria ? Orte des Vergnügens und des Nachdenkens über die Museumsthemen. Dann sieht man diesen Dialog auch in der Beziehung zwischen der unterirdischen und der oberirdischen Architektur, die so die Idee dessen wiedergibt, was über dem Meeresspiegel ist und dem, was darunter liegt, was der Surfer stolz behaupten kann, bei seinen kontinuierlichen Passagen von einem zum anderen sehr gut zu kennen.
Um die Orte des Surfers darzustellen, hat Steven Holl einen großen konvexen Platz gestaltet, der die Welle zeigt, die dabei ist, sich in sich selbst zu schließen und auf dem die Menschen flanieren und dabei die Empfindung erleben können, sich in einem Wassertunnel zu befinden. In den Souterrains und den unterirdischen Stockwerken liegen die als Open Space organisierten Museumsräume, während analog zu den Klippen, die aus der Meeresoberfläche herausragen, zwei geometrische Körper aus Glas vorhanden sind, in denen die der Unterhaltung gewidmeten Einrichtungen und der Museumseingang untergebracht sind. Das Gefühl, sich an einem Grenzort zu befinden, wird von der Grundrissausrichtung des Platzes noch betont, dessen Achse genau auf das Meer und die beiden emporragenden Klippen ausgerichtet ist und so eine sehr beeindruckende Perspektive schafft. Als Unterschrift von Steven Holl bei diesem Projekt definierbar, bestehen diese Körper aus Stahlbeton mit durchgehender Fassade aus transparenten Glasplatten vom Typ Okalux, sehr dick, um die Anlagen unterzubringen und für eine bessere Wärmedämmung. Von der Lichtfülle, die die beiden Körper dank des Materials einfangen geht der Weg nach unten, zu den unterirdischen Räumen, geleitet von einer immer sanfteren Beleuchtung, wie es der Fall ist, wenn man sich von der Wasseroberfläche immer mehr in die Meerestiefen bewegt.

Mara Corradi

Entwurf: Steven Holl Architects (Solange Fabião, Steven Holl) + Agence d'Architecture X.Leibar JM Seigneurin
Mitarbeiter: Rodolfo Dias, Chris McVoy, Filipe Taboada, Francesco Bartolozzi, Christopher Brokaw, Cosimo Caggiula, Florence Guiraud, Richard Liu, Johanna Muszbek, Ernest Ng, Alessandro Orsini, Nelson Wilmotte, Ebbie Wisecarver, Lan Wu, Christina Yessios, Rüssli Architekten
Justin Rüssli, Mimi Kueh, Stephan Bieri, Björn Zepnik (Steven Holl Architects)
Bauherr: SNC Biarritz Ocean
Ort: Biarritz (Frankreich)
Tragwerksplanung: Betec & Vinci Construction Marseille
Bruttonutzfläche: 4724 m2
Grundstücksgröße: 35000 m2
Wettbewerb: 2005
Projektbeginn: 2005
Ende der Bauarbeiten: 2011
Bauunternehmen: Faura Silva, GTM Sud-Ouest Batiment
Durchgehende Fassaden mit transparenten und transluzenten Paneelen vom Typ Okalux
Struktur aus Stahlbeton
Bodenbelag des Außenplatzes aus portugiesischem Stein
Fotos: © Iwan Baan, Steven Holl Architects

www.stevenholl.com
www.biarritzocean.fr/blog

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