22-11-2019

Stefano Boeri Architetti Matera Centrale neuer Bahnhof FAL

Stefano Boeri Architetti,

Giovanni Nardi, Guoyin Jiang,

Matera,

Stationen,

Das Jahr Matera 2019, die europäische Kulturhauptstadt, steht kurz vor dem Abschluss, aber es gibt konkrete Werke, die nach dieser großen internationalen Medienpräsenz in der Stadt bleiben werden. Eines davon ist sicherlich der neue Hauptbahnhof Matera des Bahnanbieters Ferrovie Appulo Lucane, FAL, nach dem Entwurf von Stefano Boeri Architetti.



Stefano Boeri Architetti Matera Centrale neuer Bahnhof FAL

Der neue Bahnhof Matera Centrale der Ferrovie Appulo Lucane, FAL, gestaltet vom Büro Stefano Boeri Architetti und kürzlich eingeweiht, ist eines der neuen Werke, die im Jahr von Matera 2019 Kulturhauptstadt Europas entstanden sind.
Das Projekt von Stefano Boeri Architetti hat das Gebäude des bestehenden Bahnhofs der Strecke FAL Bari – Matera funktionell und ästhetisch neu entwickelt und gleichzeitig den Wert eines Gebietes der Stadt von großer Bedeutung wiederhergestellt. Piazza della Visitazione ist in der Tat die Verbindung zwischen der Stadt der Steine, dem ältesten Teil Materas, mit der nach dem Krieg gebauten Stadt und dem heutigen Matera.
Der Bahnhof ist also nicht mehr nur ein Ort der Dienstleistungen, der für die Bahnverbindung und die damit verbundenen Funktionen unerlässlich ist, sondern der neue Bahnhof Matera Centrale FAL wird zu einem wichtigen städtischen Wahrzeichen Ein Ort und eine Architektur, die die Abschnitte der Stadt, zu der man kommt, vorwegnimmt. Tatsächlich ist dieser neue öffentliche Raum sofort erkennbar und als integraler Bestandteil des Fußgängerplatzes erkennbar, der wiederum mit den Hauptzufahrtswegen zur nahe gelegenen Altstadt verbunden ist.

Stefano Boeris Projekt hat ein wichtiges Verdienst: die Wiederherstellung der eigenen Identität und des städtischen Wertes in einem Stück der Stadt, dem es an ihr fehlte. Alles wurde durch eine starke und wichtige Geste auf dem Bestand erreicht, gefolgt von der Gestaltung eines neuen architektonischen Elements. Die starke Entwurfsgeste bestand in der Bodengestaltung des Platzes, , der wiederum die Abdeckung des unterirdischen Bahntunnels ist, wo eine große rechteckige Öffnung von 440 Quadratmetern geschaffen wurde. Eine Lösung, die es ermöglicht, dass Luft und natürliches Licht bis in den unterirdischen Tunnel eindringen und auf den Schienen in einer Höhe von "minus 6 Metern" ankommen. So entsteht eine direkte Verbindung des oberirdischen Teils des Bahnhofs, öffentlich, mit dem unterirdischen Teil, der für den eigentlichen Bahnbetrieb bestimmt ist. Eine Lösung, die es auch ermöglicht, den Eisenbahntunnel zu modernisieren und ihn zu einem lebenswerten Raum zu machen. Das neue architektonische Element, der zweite wichtige Aspekt des Projekts, ist ein Dach, 45 x 35 m breit, 12 m hoch vom Niveau des Platzes und dann 18 m hoch vom Niveau des Bahnsteigs. Das Dach wird von zwölf Stahlstützen getragen, die direkt von der Höhe des Eisenbahntunnels bis zum Boden reichen und dann bis zu 12 m hoch führen. Dieses neue Vordach begrenzt den Außenbereich und verwandelt ihn in eine große überdachte Fläche für Touristen, Reisende und Bürger. Der Platz wird zum Erlebnisraum auch bei widrigen Wetterbedingungen und zu unterschiedlichen Tageszeiten. Ein Raum, der bisher keinen urbanen Wert hatte, ist so zu einem Ort der Begegnung, der Erwartungen, des Transits, zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt geworden. Das Projekt von Stefano Boeri Architetti wird nach fortschrittlichen Prinzipien der Nachhaltigkeit durchgeführt. Das Dach ist mit Photovoltaikmodulen bedeckt, die die Energieautarkie des Bahnhofs und in Zukunft des gesamten Platzes und des nahe gelegenen Parks ermöglichen.
Mit seinem neuen Dach fügt sich der Bahnhof Matera Centrale in die Skyline der Stadt ein und würdigt sie gleichzeitig durch die Abfolge von Räumen wie Treppen, Terrassen, Überhängen, "Höhlen", die ihn charakterisieren und an das urbane Erlebnis der benachbarten Sassi erinnern.

(Agnese Bifulco)

Images courtesy of Stefano Boeri Architetti, photos by Giovanni Nardi (1-2), Guoyin Jiang (3-8).

Project: Stefano Boeri Architetti
Project team: Stefano Boeri (founding partner), Marco Giorgio (project director), Maddalena Maraffi (project leader)
Team: Bogdan Peric, Esteban Marquez, Elisabetta Zuccala, Daniele Barillari
Consulants: Studio Laura Gatti (botanic consultant); SCE Project srl (Structural Engineering), ESA engineering (Plant Engineering), GAD (Controll cost)

Client: FAL Ferrovie Appulo Lucane - Bari
Location: Matera, Italy
Year: 2017 – 2018


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