Nominierungen für die Auszeichnung zum Europäischen Museum des Jahres

Das M9, das Museum des 20. Jahrhunderts in Mestre, Italien, vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton, aber auch das Wadden Sea Centre bei Ribe, Dänemark, das von Dorte Mandrup geplant wurde, oder auch das V&A Dundee von Kengo Kuma, sind einige der ausgewählten Museen für die 43. Ausgabe des EMYA, dem European Museum of the Year Awards. Der Preis wird jährlich vom Ausschuss für Kultur, Wissenschaft und Bildung des Europarates auf Empfehlung der vom Europäischen Museumsforum eingesetzten Jury vergeben.
Der Preis wurde 1977 von den Journalisten Kenneth Hudson und Richard Hoggart unter der Schirmherrschaft des Europarates ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen im europäischen Museumssektor zu fördern und zu ermutigen, die auf innovative Praktiken bei der Ausstellungsgestaltung und dem Museumsangebot setzen, unabhängig von den behandelten Themen und der nationalen Zugehörigkeit des Museums. Bei den für den Preis ausgewählten Projekten handelt es sich um Museen, die erst kürzlich eröffnet oder in den letzten zwei Jahren vergrößert/neu gestaltet wurden. Sie werden nach einigen Grundprinzipien bewertet wie: Innovation, Qualität und Zugänglichkeit. Im Rahmen der Konferenz und Preisverleihung werden die Kandidaten eingeladen, ihre Museen zu präsentieren. Der Gewinner erhält die Siegestrophäe: The Egg,, eine vom Künstler Henry Moore geschaffene Skulptur, die das Museum ein Jahr lang verwahren darf.
Die Gewinner der Auszeichnung ‚ European Museum of the Year Awards 2020‘ und der damit verbundenen Preise werden auf der Jahreskonferenz des Europäischen Museumsforums bekannt gegeben, die am 2. Mai 2020 im Nationalmuseum in Cardiff stattfinden wird. Auf der Liste der ausgewählten Museen haben wir einige interessante Architekturen wiederentdeckt, wie z. B. das Wadden Sea Centre in Dänemark, das M9 Museum in Italien, das V&A Dundee in Schottland, die Erweiterung des Landesmuseum in Zürich, das MO Museum in Vilnius, das Open Air museum in Arnhem, das Joanneumsviertel in Graz.

Die Architektin Dorte Mandrup zeichnet für das Umgestaltungsprojekt des Wadden Sea Centre in Ribe, Dänemark, verantwortlich. Das neue Museum erzählt das Leben des Wattenmeeres und des Zyklus der Zugvögel, befasst sich aber auch mit dem Eingriff des Menschen in diesem Gebiet. Die von Dorte Mandrup entworfene Architektur wertet dabei die lokalen Baumaterialien und traditionellen Bautechniken auf.

Das von Kengo Kuma entworfene V&A Dundee ist das erste Museum der schottischen Designgeschichte. Seine schroffe Struktur erinnert an die markanten Klippen der Nordostküste Schottlands, die durch die Elemente geformt wurden, aber in Wirklichkeit präsentiert sich das Museum als ein offener Raum und ‚eine neue Lounge für die Stadt‘. Ein Jahr nach seiner Eröffnung hat das Museum wichtige Ergebnisse sowohl in Bezug auf die Besucher als auch auf den zunehmenden Tourismus in der schottischen Stadt verzeichnet.

M9, das vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton geplante Multimedia-Museum des 20. Jahrhunderts, ist nicht nur ein Museum, sondern ein großes und komplexes Projekt der Stadterneuerung. Das Museum schlägt eine Brücke zur Vergangenheit der Stadt, indem es zwei bereits bestehende Gebäude neu belebt: ein ehemaliges Kloster aus dem späten 16. Jahrhundert und ein Verwaltungsgebäude aus den 1970er-Jahren, und wird zum Hauptelement der Erneuerung im urbanen Kontext.

Ein weiteres Beispiel im urbanen Umfeld ist das vom Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos entworfene Joanneumsviertel in Graz. Das Museum ist ein unterirdisches Gebäude, das zwei historische Denkmäler, die Steirische Landesbibliothek und das Kunsthaus, verbindet und gleichzeitig zum Platz für die Stadt wird.

(Agnese Bifulco)

Credits:

Wadden Sea Centre, Ribe Denmark
Architects: Dorte Mandrup Arkitekter www.dortemandrup.dk
Photographs: Adam Mørk

V&A Dundee, Scotland UK
Architects: Kengo Kuma & Associates kkaa.co.jp
Photographs: Hufton+Crow

M9 Museo multimediale del 900, Mestre - Italy
Architects: Sauerbruch Hutton www.sauerbruchhutton.de
Photographs: Alessandra Chemollo © Polymnia Venezia

Joanneumsviertel, Graz - Austria
Architects: Nieto Sobejano Arquitectos www.nietosobejano.com
Photographs: Roland Halbe

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